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Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Titel: Top Secret 8 - Der Deal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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gedöst, und mit neununddreißig war die frühere Olympiasiegerin über das Alter hinaus, in dem man so etwas leicht weggesteckt hätte. Sie war erschöpft und hatte Kopfschmerzen, aber hauptsächlich hatte sie Angst um Gabrielle.
    Als CHERUB-Betreuerin war Meryl so etwas wie ein Ersatzelternteil für viele von Gabrielles engsten Freunden, und für die musste sie stark sein. Im Bad neben ihrem Büro hatte sie heimlich geweint, aber vor den Kindern musste sie sich tapfer zeigen.
    »Kommt herein«, sagte sie, als sie von ihrem überfüllten Schreibtisch aufblickte und Lauren und Kyle vor der Milchglasscheibe stehen sah.
    »Gibt es etwas Neues?«, fragte Kyle hoffnungsvoll, als sie eintraten.
    Meryl war es leid, ständig dasselbe gefragt zu werden, und klang gereizt. »Wenn ihr nur deswegen hier seid: Ich weiß nicht mehr als das, was heute Morgen um acht an der Pinnwand stand. Gabrielle wurde elf Stunden lang operiert und kam kurz nach sechs Uhr aus dem OP ... Sie hatte starke innere Blutungen, aber anscheinend sind keine wichtigen Organe verletzt worden...«
    »Ja, ich habe es gelesen«, unterbrach Kyle die Betreuerin. »Entschuldige, das hat man dich sicher schon tausendmal gefragt. Aber wenn du nicht zu beschäftigt bist, würden wir gerne über ein kleines Problem von Lauren mit dir reden.«
    Meryl lächelte. »Ich gehöre nicht zum Stab der Einsatzleiter und sitze tatsächlich nur hier und warte auf Neuigkeiten wie alle anderen auch. Aber ich muss hier sein, falls es Neues gibt, und ich glaube, ich könnte auch nicht schlafen, selbst wenn ich wollte.«
    Lauren und Kyle setzten sich.
    »Das war so komisch letzte Nacht«, begann Lauren. »Ich bin erst um Mitternacht ins Bett, aber ich konnte nicht schlafen, und dann haben wir zu viert die ganze Nacht in Rats Zimmer gehockt und MTV geschaut. Die Leute sind im Schlafanzug auf den Gängen herumspaziert, und heute Morgen sind alle völlig neben der Spur in den Unterricht verschwunden.«
    »Übrigens hat mich dein Bruder angerufen«, fiel es Meryl ein. »Er kommt mit einer Verletzten früher zurück. Er ist vor einer Stunde in Heathrow gelandet, und ich habe vergessen, jemanden hinzuschicken, der ihn abholt.«
    Lauren lächelte. »So leicht wirst du ihn nicht los.«
    Meryl drohte mit dem Finger. »Genau das hat er auch gesagt. So, und was ist jetzt dein Problem?«
    Lauren erzählte, was am Abend zuvor in der Auffahrt der Askers passiert war.
    »Ich weiß ja, dass ich schon ein paarmal mit Mr Large aneinandergeraten bin«, gab sie zu. »Aber ich lüge nicht, und ich übertreibe auch nicht, das schwöre ich.«
    Meryl nickte. »Natürlich glaube ich dir. Norman Large ist einer der widerwärtigsten Menschen, die mir je begegnet sind. Es heißt, dass Zara nicht viel für ihn übrig hat und ihn gerne entlassen würde.«
    »Echt?« Lauren grinste.
    Meryl erkannte, dass sie zu viel gesagt hatte und versuchte, zurückzurudern. »Als Mac noch Vorsitzender war, hat er Mr Large im Zweifel häufig recht gegeben. Zara ist dreißig Jahre jünger, und unsere Generation hat eine andere Vorstellung davon, wie man mit Kindern umgehen sollte. Was sie betrifft, gibt es eine Grenze zwischen hartem Training und Kindesmisshandlung, und die hat Mr Large überschritten. Aber das habe ich nur euch beiden gesagt, und ich möchte es nicht außerhalb dieses Zimmers wiederholt hören.«
    Kyle und Lauren nickten.
    »Ich habe da so eine Idee«, meinte Kyle. »Wie wäre es, wenn Lauren ihre Aussage schriftlich einreicht, und Mr Large wird eine andere Version davon gezeigt?«
    Meryl schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Es handelt sich um eine formelle Anhörung wegen Fehlverhaltens vor dem Ethikkomitee. Mr Large hat das Recht, alle Beweise gegen ihn einzusehen und zu widerlegen.«
    Kyle nickte.
    »Ich denke, wir sprechen mit Zara und sagen ihr, sie soll Meatball hierher auf den Campus bringen, bis die ganze Sache vorbei ist.
    »Darüber haben wir auch schon nachgedacht«, erwiderte Lauren. »Aber dann wären Zaras Kinder traurig, und ich will auch nicht, dass Meatball den Rothemden in die Hände fällt. Ich meine, die meisten von denen sind ja in Ordnung, aber ein paar Jungs sind richtig miese Sadisten.«
    »Das stimmt«, bestätigte Kyle. »Weißt du noch, dass Überwachungskameras aufhängt werden mussten, um den kleinen Mistkerl zu schnappen, der ständig die Meerschweinchen rasiert hat?«
    Meryl trommelte mit den Fingerspitzen auf ihrer Wange. »Soweit ich weiß, ist Large ein großer Hundefreund.

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