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Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Titel: Top Secret 8 - Der Deal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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gibt«, sagte er. »Aber ich dachte, sie hätten dich in ein schniekes Internat geschickt. Was zum Teufel machst du hier?«
    »Na, das hier ist das Büro des Bewährungshelfers«, antwortete Junior. »Ich wollte offensichtlich Briefmarken kaufen.«
    »Geht mir genauso.«
    »Das ist echt cool!« Junior feixte, doch dann fing er den wütenden Blick seines Bewährungshelfers auf und fuhr nervös fort: »Aber... ich habe da diesen Termin... Mann, wir sollten uns unterhalten. Kannst du noch warten?«
    »Klar«, antwortete James und versuchte, nicht erleichtert zu klingen. »Ich muss nur diese Formulare ausfüllen, aber ich kann bleiben, bis du fertig bist.«

23
    »Hast du schon was vor?«, fragte Junior, als er kurze Zeit später wieder aus dem Büro herauskam. »Bei uns ist keiner da, du kannst also mitkommen, dann können wir uns unterhalten.«
    »Gern«, sagte James und zog die Jacke zu, als sie aus dem Gebäude in die bittere Kälte traten. »Wie ist es da drin gelaufen?«
    Junior zuckte mit den Achseln. »Ach weißt du, so wie immer: Sitz gerade, benimm dich, steck das Hemd in die Hose, geh zur Schule, sei um acht zu Hause, rauch nicht, trink nicht, nimm keine Drogen, und wenn wir dich bei was erwischen, kleiner Schlingel, sperren wir dich wieder ein. Und bei dir?«
    »Mich haben sie oben in Schottland hochgenommen«, log James. »Ich habe meine Zeit abgesessen, und ich muss mich nicht mehr beim Bewährungshelfer melden, aber ich musste mich registrieren lassen, damit sie wissen, dass ich wieder hierher gezogen bin.«
    »Taxi!«, schrie Junior armwedelnd und ließ einen verbeulten Nissan am Straßenrand anhalten.
    »Du musst ja Kohle haben«, sagte James, als sie sich auf die karierten Sitze im Fond fallen ließen.
    »Busse sind was für Asos«, meinte Junior grinsend. »Man wartet eine halbe Stunde darauf, und dann sind sie voller alter Knacker und kreischender Kids.«
    James schüttelte den Kopf, als sie losfuhren. »Mann, ich schätze, dein reicher Dad hat dir ein paar Kröten hinterlassen.«
    Nun schüttelte Junior den Kopf. »Ma gibt mir Taschengeld. Aber man muss sich irgendwie durchwinden, wenn man zu etwas kommen will, stimmt’s?«
    »Und was machst du?«
    »Alles, womit ich durchkomme«, sagte Junior gut gelaunt. »Ich kauf ein wenig dies, verkauf ein wenig das, und zieh mir den Profit rein.«
    »Du kokst immer noch?«
    »Was glaubst du denn, was ich auf dem Klo gemacht hab?«, fragte Junior spöttisch. »Ohne mir ein paar Linien reinzuziehen, schaffe ich keine fünfundvierzig Minuten mit diesem beknackten Bewährungshelfer.«
    James fiel auf, dass der Fahrer von ihrem Gespräch schockiert schien. Junior schlug auf die Kopfstütze.
    »Konzentrier dich aufs Fahren und kümmere dich um deinen eigenen Scheiß«, schrie er arrogant und wandte sich dann wieder an James. »Kaum zu glauben, dass ich dich getroffen habe. Wo warst du? Was ist mit deinen Pflegeeltern?«
    »Ewart und Zara haben mich irgendwann rausgeschmissen«, erzählte James. »Hab ständig Schule geschwänzt und so. Schließlich bin ich mit meinem Cousin Bruce ab nach Schottland und beim Knacken von Zigarettenautomaten erwischt worden.«
    »Zigarettenautomaten!«, sagte Junior abfällig. »Das ist doch billig. Und du wohnst im Zoo? Wie ist es da?«
    »Voll beschissen«, antwortete James achselzuckend. »Sind erst gestern Abend angekommen und haben schon Krieg mit zwei Bekloppten, die versucht haben, uns auszurauben.«
    »Was waren es denn, halbe oder viertel Portionen?« Junior kicherte hämisch.
    »Es waren Riesen, um genau zu sein«, gab James zurück. »Und, was ist mit dir? Boxt du noch?«
    »Nee. Ich bin eine Weile in so ’nen Kickboxclub gegangen, aber dann haben sie mich verhaftet.«
    »Was ist mit deinen Leuten? Wie geht es deinem Dad im Gefängnis?«
    »Ich besuch ihn jeden Monat, aber es geht ihm dreckig. Ich meine, man ist rund um die Uhr eingesperrt, was will man da erwarten?«
    »Und deine Geschwister?«, fragte James.
    »Ringo ist auf der Uni, und meiner Mutter geht jedes Mal einer ab, wenn er gute Noten kriegt. April geht zur Schule. Die ist echt kein Spaß mehr. Interessiert sich nur noch für ihr Abi und brave Bubis. Und meine kleine Schwester Erin hat ein Stipendium für so ein nobles Internat gekriegt. Scheint, sie ist ein Genie.«
    »Und ist April noch auf dem Markt?«, erkundigte sich James.
    »Lass diesmal lieber die Finger von meiner Zwillingsschwester«, meinte Junior grinsend. »Die wird dich eh nicht mehr beachten, so

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