Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
Ermittler ankommen. Die junge Polizistin hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt und betrachtete den Sonnenaufgang.
»Sie haben so etwas noch nie gesehen?«, erkundigte sich Hunt.
»Nein, Sir«, antwortete sie entschuldigend. »Ich bin erst seit drei Monaten in der Einheit.«
»Tun Sie mir einen Gefallen«, bat Hunt und neigte sich weiter über den Beckenrand. »Gehen Sie ins Haus und fragen Sie den Besitzer, ob er eine lange Stange hat oder so einen Rechen, mit dem er die Blätter aus dem Wasser holt.«
Während die Polizistin im Haus blieb und die Ehefrau tröstete, kam Joe in den Garten, um den Schuppen aufzuschließen.
»Die habe ich sonst neben dem Pool hängen gehabt«, erklärte er, als er eine lange Stange mit einem Bügel am Ende herausholte. »Das Problem war nur, dass sich meine Enkelkinder damit zu gerne gegenseitig verprügelt haben.«
Hunt nickte dem alten Herrn freundlich zu und nahm die Stange. Joe trat einen Schritt zurück, hielt die Augen jedoch auf den Pool gerichtet, als der Detective die Stange durch das trübe Wasser steuerte. Nach dem Heimflug war Joe müde, und seine Frau war ziemlich aufgelöst, aber er war nicht unglücklich: Das Rentnerdasein war nicht gerade spannend, und eine Leiche im Pool gab jede Menge Gesprächsstoff für den Golfclub.
Hunt bewegte den Bügel der Stange über den Boden des Pools, führte ihn dann unter des Toten Arm und zog sachte, um sein Gesicht sehen zu können. Durch die Bewegung lösten sich Gase aus dem verwesenden Leichnam und eine Reihe großer Blasen stieg auf und durchbrach die Wasseroberfläche.
»Vielleicht sollten Sie wieder ins Haus gehen«, riet Hunt.
»Ich habe es fünfundvierzig Jahre lang mit Leichen zu tun gehabt, seit meiner Jugend«, entgegnete Joe lächelnd. »Das kann mich nicht schocken.«
Wenn das Verbrechen noch nicht lange her war, konnte eine schnelle Identifizierung wichtig sein. Aber das Gesicht des Toten war furchtbar aufgeschwemmt, und seine Augen traten hervor.
»Der ist schon eine Weile da unten«, meinte Joe sachkundig. »Mindestens zehn oder zwölf Tage, würde ich schätzen.«
»Da haben Sie wohl recht«, bestätigte Hunt und zog die Stange aus dem Wasser. »Seine Freundin hat ihn Anfang letzter Woche als vermisst gemeldet.«
»Dann wissen Sie, wer das ist?«
Hunt nickte. »Ziemlich sicher. Ich kenne zwar nur ein Passbild, und die Leiche ist in keinem guten Zustand, aber es scheint alles zusammenzupassen.«
Die beiden Einsatzleiterinnen und die drei Agenten hatten sich in einem schäbigen Motelzimmer am Stadtrand verabredet. Bruce und James trafen als Letzte ein.
»Wir mussten stundenlang auf den Bus warten«, erklärte James. Dann sah er Chloe an, die am Kopfende eines Doppelbetts saß. »Wie lief das Treffen mit dem Ethikkomitee gestern?«
»Es war eine zweistündige Konferenzschaltung«, stöhnte sie. »Sie haben uns weitere sieben Tage gegeben, aber die ganzen Morde machen sie unruhig.«
Michael wandte sich an James. »Hast du schon gehört, dass sie heute Morgen noch einen Runt aus einem Swimmingpool gezogen haben?«
James schüttelte den Kopf. »Jemand, den wir kennen?«
»Aaron Reid.«
»Der Kerl, der die Liste geschrieben hat?«, stieß Bruce hervor.
»Genau der«, bestätigte Michael. »Er hat Major Dee acht Namen aufgeschrieben, einschließlich seines eigenen. Er ist der Dritte, der tot wieder auftaucht, und keiner weiß, wo die anderen sind.«
»Entweder tot, oder sie haben sich verkrochen«, vermutete Maureen.
»Irgendetwas Neues in der Sache mit den Autos, die am Samstag beim Green Pepper ausgebrannt sind?«, fragte Bruce.
»Höchstwahrscheinlich Runts auf dem Rachefeldzug«, meinte Chloe. »Du und James, ihr wart euch ja ziemlich sicher, dass es keiner von Sashas Leuten war.«
»Autoscheiben einschmeißen ist nicht ganz sein Stil, oder?«, sagte Bruce. »Major Dee hat vielleicht einen Krieg angefangen, aber die Mad Dogs beißen nicht an.«
»Sasha wartet ab, während sich Dee auf seinen Runt-Mordfeldzug begibt«, erklärte James. »Er hofft, dass Dee einen Fehler macht, und konzentriert sich solange auf das Wichtigere: Geld machen.«
Bruce nickte. »Aber er ist stinksauer über das, was mit seinem Fußballclub passiert ist. Ich würde meine Eier verwetten, dass er einen Plan hat.«
»Ich habe den Eindruck, dass das Ethikkomitee die Mission gerne beenden würde«, erzählte Chloe. »Einige von uns arbeiten seit über drei Monaten an dem Fall. Wir haben eine Menge über die Strukturen
Weitere Kostenlose Bücher