Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
dort gab es Blumenkästen und hübsche Gärtchen. Doch ein Großteil des Wohngebiets war immer noch heruntergekommen, voller Müll, Graffiti und dem einen oder anderen kaputten Auto.
Der Hard-Front-Laden lag am Außengang im ersten Stock, aber es war bei Weitem nicht die einzige Wohnung mit einer verstärkten Tür und Gittern vor den Fenstern. Daher hätte nur ein neugieriger Nachbar erkennen können, dass dort mit Drogen gehandelt wurde.
Die Wohnblöcke waren parallel zueinander angeordnet. James und Bruce hatten die Schlüssel zu einer Wohnung im ersten Stock des Nachbarblocks, deren Wohnzimmerfenster direkt auf die Tür des Hard-Front-Ladens sahen. Die Kinder des Vormieters hatten die Wände vollgeschmiert, eine ganze Weile hatte niemand hier gewohnt, und der Geruch nach Feuchtigkeit und Staub ließ Bruce zurückzucken, als er die Wohnungstür aufstieß.
»Was für ein Saustall«, beschwerte sich James und wedelte mit der Hand durch die Luft, während er die Tür zutrat und die große Sporttasche, die Savvas ihm gegeben hatte, auf den Teppich im Flur fallen ließ. »Wir sollten die Fenster aufmachen und lüften.«
Es war mitten am Tag, dennoch schaltete James das Licht an, um zu sehen, ob die Wohnung Strom hatte. Bruce ging inzwischen herum und öffnete die Fenster.
»Hier sind ein Wasserkocher und ein Kühlschrank«, rief er. »Vielleicht können wir etwas Tee und Milch mitbringen.«
»Wenn du magst«, meinte James achselzuckend. »Ich denke, es wird schon ein wenig dauern, die Bänder durchzusehen, aber ich habe nicht vor, mehr Zeit als nötig in dieser Bruchbude zu verbringen.«
»Es wird ganz in Ordnung sein, sobald erst mal durchgelüftet ist, und es ist um etliches leiser als im Zoo.«
»Ich werde dich nicht daran hindern, hier einzuziehen«, meinte James grinsend. »Dann muss ich mir wenigstens nicht mehr dein Geschnarche anhören.«
»Na klar, ich bin echt schlimm«, spottete Bruce. »Und wie war das neulich nachts, als du deine Gedärme lüften musstest? Mir haben die Augen getränt!«
»Das war dieser billige Cheeseburger, den Chloe mir an der Autobahntankstelle gekauft hat!«
Währenddessen hatte James die Sporttasche geöffnet und sah sich das Überwachungsequipment an. Das größte Stück war ein Überwachungsrekorder für zwei Bänder und trug die Gravur Eigentum des East Midland Health Trust. Außerdem enthielt die Tasche leere Bänder, verknäulte Kabel, eine Bohrmaschine und mehrere Minikameras.
»Was für ein Haufen Mist«, stellte Bruce fest.
James zuckte mit den Schultern. »Unsere Technikabteilung auf dem Campus würde nicht ins Schwärmen kommen, aber für unseren Job wird es reichen.«
»Hast recht«, meinte Bruce und zog ein paar Kabel heraus. »Du suchst nach den besten Stellen für die Kameras, und ich entwirre das mal.«
32
Siebzehn Tage später...
Joe Pledger und seine Frau waren gerade vom Osterurlaub in ihrer Villa in Portugal heimgekehrt, mit sonnengegerbter Haut und Plastiktüten voller Spirituosen. Als Joe durch den Wintergarten nach draußen spähte, kam ihm sein Swimmingpool ungewöhnlich dunkel vor, und er bekam einen Schrecken, als er sah, dass ein Teil seines Gartenzauns niedergewalzt war.
Noch erschöpft vom Flug und in Kurzarmshirt und Urlaubsshorts ziemlich underdressed, öffnete er die Glastür und trat hinaus. Das Wasser im Pool hatte einen bräunlichen Farbton, aber das Schlimmste war der Umriss eines Mannes am Poolgrund. Der Anblick hätte manch einen entsetzt ins Haus zurückrennen lassen, doch Joe war sein ganzes Leben in der Bestattungsbranche tätig gewesen und sorgte sich nur um seine Frau.
»Komm nicht hier raus, Liebes!«, rief er, eilte ins Haus zurück und griff zum Telefon.
Detective Inspector Hunt von der Mordkommission war binnen zehn Minuten vor Ort, lediglich eine Polizistin, die einen Kilometer weiter mit ihrem Hund spazieren gegangen war, übertrumpfte ihn und war vor ihm da. Hunt war todmüde und gerade im Begriff gewesen, Schichtende zu machen, aber daran war jetzt nicht zu denken.
Der rothaarige Detective hockte sich auf die Fliesen am Beckenrand und sah, dass dem Opfer zwei Zwanzig-Kilo-Gewichtscheiben auf die Brust gebunden waren.
»Sieht aus, als hätte er noch gelebt, als er reingeworfen wurde«, vermutete er und blickte zu der nervösen Polizistin.
Sofern nicht der Verdacht besteht, dass der Verbrecher noch in der Nähe ist, werden normale Polizisten darauf trainiert, dazustehen und einen Tatort zu bewachen, bis die
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