Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)
er mich nur böse angesehen, als ob ich das besser nicht mehr tun sollte. Und er hat die Bänder der Überwachungskameras gelöscht.«
Lauren zog die Augenbrauen hoch. »Welche Überwachungskameras?«
»Wir haben Kameras an der Tür und vor dem Haus«, erklärte Fahim. »Ich habe gewartet, bis mein Dad weg war, um mir die Aufzeichnungen aus der Nacht anzusehen, in der meine Mutter verschwunden ist. Aber es war nichts mehr drauf.«
»Wir wissen, dass sie seither weder ihre Kreditkarten noch ihr Handy benutzt hat«, sagte Lauren. »Aber wenn sie in eine Verschwörung zu einem Flugzeuganschlag verwickelt war, hat sie vielleicht noch eine andere Identität.«
Fahim schüttelte den Kopf. »Sie hat gedroht, zur Polizei zu gehen... ich weiß nicht genau, um was es ging, aber ihr hat auf keinen Fall gefallen, was mein Dad getan hat. Die Sache ist nur die, ich habe keine Beweise und der Schulpsychologe hält mich für verrückt. Wer sollte mir also glauben?«
»Und da kommen wir ins Spiel«, beruhigte ihn Lauren. »Sag deinem Dad, dass wir Freunde aus deiner neuen Schule sind. Meinst du, er hat etwas dagegen, wenn du uns zu euch nach Hause einlädst?«
»Er hat nichts dagegen, wenn mich Freunde besuchen, solange sie keinen Lärm machen«, sagte Fahim achselzuckend. »Unser Haus ist ziemlich groß und mein Dad ist entweder nicht da oder er arbeitet bis mindestens sieben in seinem Büro.«
»Und wer kümmert sich um dich?«, wollte Jake wissen.
»Früher meine Mum. Aber jetzt ist morgens die Putzfrau da. Und wenn Dad zu einem Meeting geht oder so, bin ich allein, bis er nach Hause kommt und Essen macht. Manchmal ist das erst um acht, oder sogar noch später, dann legt er mir einen Zettel hin und ein Fertiggericht für die Mikrowelle.«
Lauren versuchte, stark und überzeugend zu klingen. »Zunächst einmal werden wir so viele Beweise wie möglich suchen. Wir hören bereits das Festnetztelefon von deinem Dad und sein Handy von der Zentrale aus ab. Wir werden auch versuchen, in seinem Haus Abhörgeräte anzubringen, um seine Gespräche aufzuzeichnen, und wir möchten uns all seine Dokumente und Dateien ansehen.«
Fahim biss besorgt in ein paar Fritten. »Und was ist mit mir?«
»Wie meinst du das?«, fragte Jake.
»Wenn ihr tatsächlich Beweise findet, die gegen meinen Vater sprechen, und meine Mutter nicht zurückkommt?«
Darauf war Lauren nicht vorbereitet. »In unseren Akten steht, dass noch ein Onkel von dir in der Nähe wohnt und dass du viele Verwandte in Pakistan und den Vereinigten Arabischen Emiraten hast.«
Fahim schüttelte den Kopf. »Mein Onkel Asif und mein Vater machen alles gemeinsam. Wenn Dad an irgendwas beteiligt ist, steckt Asif garantiert auch mit drin. Wenn sie verhaftet werden, werde ich von meinem Großvater adoptiert. Und ich hasse Abu Dhabi! Er ist megareich, aber er ist der scheußlichste alte Knacker, den man sich vorstellen kann!
Meine Tanten und Onkel schleichen nur auf Zehenspitzen um ihn herum und machen genau das, was er sagt. Er ist fast achtzig, und sie wollen ihren Anteil haben, wenn er den Geist aufgibt. Meine Cousins sind lustig, aber sie werden auf Islamschulen geschickt, die echt megastreng sind. Sie müssen den ganzen Koran auswendig lernen, und wenn sie auch nur ein Wort falsch zitieren, kriegen sie Prügel.«
»Und was ist mit der Familie deiner Mutter?«, erkundigte sich Jake.
»Die Eltern meiner Mutter sind aus Pakistan in die Emirate gekommen, um als Diener zu arbeiten. Sie sind total arm und ich habe sie nie kennengelernt.«
Ein Problem, das Mac nicht vorhergesehen hatte.
»Und was willst du dann?«, fragte Lauren.
»Ich kann euch leider nicht helfen«, erklärte Fahim bestimmt. »Ich hasse meinen Dad, aber wenn ich ihn verrate, bin ich total aufgeschmissen.«
»Vielleicht ist Abu Dhabi aber doch gar nicht so schlecht, wenn man sich erst mal dran gewöhnt«, schlug Jake vor.
»Das hat nichts mit dem Land zu tun«, erwiderte Fahim genervt. »Mein Großvater ist ein Psycho und was er sagt, ist Gesetz. Wenn es ihn nicht gäbe, wäre ich schon längst zur Polizei gegangen... nachdem ich festgestellt habe, dass meine Mum tot sein könnte.«
Lauren fuhr sich angespannt mit den Händen durch die Haare und versuchte, nachzudenken. »Okay, Fahim, würdest du uns helfen, wenn wir für dich einen Platz finden?«
»Wo denn?«, wollte Fahim wissen.
Jake lächelte. »Du könntest CHERUB beitreten und bei uns wohnen.«
Lauren sah Jake wütend an. Dieser Name sollte unter
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