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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Geländes unterging.
    James’ Mission hieß, sich mit Liza und Max Tarasov anzufreunden, aber Hannah stellte eine ziemliche Ablenkung dar. Sie legte viel Wert darauf, James wissen zu lassen, dass sie keinen Freund hatte, und sie unterhielten sich ausgezeichnet über alles Mögliche von Fußball in der Premier League bis zu verschiedenen Tricks, sich um die Hausaufgaben zu drücken.
    Liza verschwand mit einer Gruppe anderer Mädchen. James und Hannah teilten sich eine Dose Heineken, die Hannah von einem älteren Jungen organisiert hatte, der offensichtlich in sie vernarrt war. Jane hatte irgendwann die Nase voll, das fünfte Rad am Wagen zu spielen, und behauptete, sie müsse nach Hause, um nach ihrer Großmutter zu sehen.
    Einige vorbeikommende Kinder hielten an, um mit Hannah zu sprechen, und stellten sich James vor. Als Max Tarasov auftauchte und James die Hand abklatschte, war es acht Uhr abends. James war klar, dass er die Chance, sich mit seiner Hauptzielperson anzufreunden, nicht verpassen durfte, auch wenn er damit
seine Chancen ruinierte, eventuell mit Hannah zu knutschen.
    »Du bist mein Flurkumpel, James«, stellte Max fest. »Schön, dass es in der Nachbarschaft noch einen Arsenal-Fan gibt.«
    James grinste auf sein T-Shirt hinunter. »Wir sind in dieser Gegend scheinbar eine gefährdete Spezies.«
    »Allerdings«, gab Max zurück. »Hier treibt sich nur der Abschaum von West Ham und Chelsea rum.«
    James war höchst zufrieden. CHERUB hatte zwar alles so eingerichtet, dass er die besten Aussichten hatte, Max kennenzulernen, aber es war viel leichter, wenn sie das gleiche Fußballteam mochten.
    »Ich will mit Kumpels rüber zum Getränkeladen und Bier holen«, erklärte Max. »Willst du mitkommen?«
    »Ich habe Geld«, überlegte James, »aber ich sehe nicht gerade wie ein Achtzehnjähriger aus.«
    »Wir kennen da einen Laden. Der Besitzer würde einem Sechsjährigen Nervengas verkaufen, wenn er damit ein paar Pfund verdienen könnte.«
    James grinste. »Hat er das auch auf Lager?«
    »Kannst ihn ja fragen.«
    James stand auf und fing den enttäuschten Blick in Hannahs Augen auf. »Ich gehe nur Bier holen. Du hast doch nichts dagegen, oder?«
    »Warum sollte ich?«, meinte Hannah achselzuckend.
    Aber sie sagte es schmallippig und steif. James war klar, dass sie eine Menge dagegen hatte.
    »Ich bring dir auch was Hübsches mit«, versuchte
er die Ansprüche seiner Mission mit der Versuchung durch das hübsche Mädchen im Gras unter einen Hut zu bringen. »Schokoriegel, Chips, was auch immer.«
    Das besänftigte Hannah. »Bring mir eine Cola mit, einen halben Liter, keine Dose, und eine kleine Flasche Wodka zum Mischen.«
    James stellte fest, dass ihn das fast einen Zehner kosten würde, aber da er das Essensgeld von Zara in der Tasche hatte, widersprach er nicht.
    Zwei etwas ältere Jungen führten sie den Hügel hinunter zum Getränkeladen. James und Max gingen ein paar Schritte hinterher.
    »Du bist ja gut unterwegs«, stellte Max fest. »Gehst am ersten Abend schon mit Hannah aus.«
    James versuchte, so cool zu klingen wie Dave ein paar Stunden früher. »Das liegt am Selbstvertrauen, Mann«, meinte er. »Mädchen sind schließlich keine Wesen vom anderen Stern. Man muss nur mit ihnen reden.«
    »Ja, ja«, nuschelte Max. James stellte fest, dass sein neuer Kumpel schon mehr intus hatte als die eine Dose Bier, die er sich mit Hannah geteilt hatte.
    »Aber Hannah ist ein bisschen komisch, seit letztes Jahr die Sache mit ihrem Cousin passiert ist«, fuhr Max fort.
    »Was für eine Sache?«, erkundigte sich James.
    »Die mit Hannahs Cousin Will. Er war achtzehn. Totaler Kiffer, Junkie, Hippie, Freak. Ist vom Dach unseres Hauses gefallen. Es heißt, er sei so zugedröhnt gewesen, dass er nicht mehr wusste, wo er war.«

    Darüber hatte James nichts in seinen Einsatzunterlagen gelesen, aber das war auch kein Wunder, es hatte ja nichts mit den Tarasovs zu tun.
    »Stand Hannah ihm nahe?«, fragte James.
    »Nicht sonderlich. Aber Hannah stand nur fünf Meter entfernt von der Stelle, wo er aufschlug.«
    »Echt?«, stieß James hervor.
    »Ja, echt«, bekräftigte Max. »Logenplatz, um zu sehen, wie sich dein eigener Cousin in Spaghetti Bolognese verwandelt. Wenn man so was sieht, muss man ja einen Knacks in der Birne kriegen.«

16
    Zum Getränkeladen war es ein Zwölf-Minuten-Marsch, aber der Besitzer war so gut wie sein Ruf und ließ James den Wodka für Hannah kaufen und ein Sixpack Bier, ohne mit der Wimper zu

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