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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Tasche, den er sich vom Frühstück aufgehoben hatte. Er gab Jake zwei Stücke davon, um ihm zu zeigen, dass er es ihm nicht nachtrug.
    »Dafür revanchier ich mich«, warnte er ihn.
    »Versuch es doch!« Jake zuckte zuversichtlich mit den Achseln, während er sich mit seinen schmutzigen Fingern die Schokolade in den Mund schob.
    Als James die Lehrgangsteilnehmer in ihren grauen T-Shirts sah, wurde er ganz aufgeregt. Die ersten vier rannten den Betonweg vom Lager herunter, aber Lauren humpelte leicht. Ihr bandagierter Fuß steckte in einem offenen Turnschuh und die treue Bethany stützte sie.
    James mochte Bethany nicht sonderlich. Er war zwar froh, dass Lauren eine gute Freundin gefunden hatte, aber wenn die beiden Mädchen zusammensteckten, machten ihn ihr Mädchengequatsche und ihre stundenlangen Kicheranfälle über irgendwelche dümmlichen Witze wahnsinnig.
    Bethany hob ihren kleinen Bruder hoch, während James Lauren fest umarmte und sie auf die Wange küsste. Lauren wirkte größer und ihre Schultern muskulöser als vorher. Nichts erinnerte mehr an die pausbackige kleine Schwester, die Lauren noch vor
achtzehn Monaten beim Tod ihrer Mutter war, und James verspürte einen kleinen Anflug von Traurigkeit.
    »Du siehst so … erwachsen aus«, schniefte er gerührt. »Gratuliere! Ich bin ja so stolz auf dich!«
    »Ich habe dich vermisst«, gab Lauren, ebenfalls schniefend, zu.
    Doch ihre gute Laune verflog, als sie die Schmutzflecken bemerkte, die James’ Umarmung auf ihrer Uniform hinterlassen hatte.
    »Igitt!«, schrie sie und sprang zurück. »Wo hast du dich denn rumgetrieben? Und was ist mit deinen Haaren passiert?«
    »Ich bin mit Jake um die Wette gerannt«, erklärte James. »Das ist wohl etwas außer Kontrolle geraten.«
    »Und ich habe gewonnen!«, rief Jake dazwischen.
    »Sich mit Achtjährigen im Matsch rumkugeln«, spottete Lauren und wischte sich eine Träne von der Wange, »das klingt ganz nach dir … Wir mussten in Toronto fünf Stunden auf unseren Anschlussflug warten. Da hab ich dir ein Geschenk gekauft.«
    Lauren zog eine braune Papiertüte aus ihrer Jacke und reichte sie James. Er öffnete sie und zog eine Fleecemütze mit gelben und blauen Troddeln an den Seiten hervor.
    »Danke«, grinste er und zog sie sich über die
schmutzigen Haare. »In den Farben spielt Arsenal auswärts!«
    Bethany hatte Jake die gleiche Mütze gekauft, und die beiden Jungen stapften damit zum Hauptgebäude zurück und lauschten den Erzählungen ihrer Schwestern von den Dingen, die während ihrer Grundausbildung passiert waren.

    James war sich nicht sicher, ob ihm seine Lehrer den Rest des Tages freigeben würden, damit er mit Lauren zusammen sein konnte. Doch diese schwierige Frage umging er, indem er sie erst gar nicht stellte. Wenn man ihn dafür zur Rechenschaft ziehen wollte, würde er sagen, dass er sich so sehr über Laurens Rückkehr gefreut hatte. Wahrscheinlich würde er mit ein paar Strafrunden davonkommen.
    Lauren war einer der kürzlich renovierten Räume im achten Stock zugewiesen worden, doch sie wollte James nicht hineinlassen, bis er sich die Haare gewaschen und eine saubere Uniform angezogen hatte.
    Der Raum war genauso eingerichtet wie der von James zwei Stockwerke tiefer. Ein Doppelbett, ein angrenzendes Bad, Laptop, Minibar, Mikrowelle und ein kleiner Wohnbereich neben der Tür mit einem Zweisitzersofa zum Fernsehen oder Videospiele spielen.
    James war ein wenig neidisch. Er hatte sein Zimmer
von einem anderen Kind übernommen, Laurens war nagelneu. Außerdem hatten die Zimmer an der Vorderseite Balkone mit Glasschiebetüren, die zu den Gärten hinausgingen, und nicht Fenster mit Blick auf die schlammigen Footballplätze wie die Zimmer auf der Gebäuderückseite.
    Dreimal mussten sie mit dem elektrischen Golfbuggy hinüber ins Juniorgebäude fahren, um Laurens Sachen aus ihrem alten Zimmer zu holen. Und es brauchte ein Dutzend Fahrten mit dem Lift, um ihre Habseligkeiten in den achten Stock zu bringen. Bis sie endlich fertig waren, war es Zeit zum Mittagessen.
    Lauren humpelte in den Vorratsraum im vierten Stock und holte mindestens eine Tonne Junkfood für ihren Kühlschrank: Getränke, Snacks und Schokolade. Außerdem schnappte sie sich zwei Snicker-Eis und zwei Burritos für die Mikrowelle.
    Die Mikrowellenmahlzeiten waren eigentlich für Kinder gedacht, die von einer Mission oder einem Training zurückkehrten, wenn die Kantine schon geschlossen hatte. James hätte lieber das richtige Essen in

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