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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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überwältigte.
    Erst als das Außentor hinter dem Bus wieder geschlossen war, konnte das Innentor geöffnet werden. Sobald sie auf das Gelände kamen, drückte James das Gesicht an die Scheibe und betrachtete die Betonklötze mit den Zellenblocks, die sich sternförmig in die Wüste ausbreiteten.
    In den stacheldrahtumzäunten Höfen der einzelnen Zellenblöcke sah er die Häftlinge. Auf den Dächern der Gebäude liefen bewaffnete Wachen herum, bereit, zu feuern, wenn es irgendwo Ärger gab. Ganz klein konnte James auch die Wachen in den klimatisierten Wachtürmen erkennen, die in regelmäßigen Abständen an den Grenzen des Geländes standen, das sich mehrere hundert Meter in alle Richtungen erstreckte.
    Vor den einzelnen Zellenblöcken wurden die Gefangenen von Schließern empfangen. Zuerst wurden die Männer abgesetzt, dann die Frauen, dann wurde Chaz Wallerstein vor dem Supermax mit seiner Einzelzelle im Todestrakt abgeliefert. Die Abteilung der
jugendlichen Straftäter war der letzte Halt und lag eine Viertelmeile weiter hinter einem unbebauten Gelände, auf dem weitere Zellenblöcke entstehen sollten.
    Damit die Gefangenen nicht schnell laufen konnten, wurde die Fußkette relativ kurz gehalten. Dadurch musste man allerdings einen halben Meter von der Stufe hinunterspringen, wenn man aus dem Bus wollte. Abe machte keinen sonderlich athletischen Eindruck und schaffte es, dabei das Gleichgewicht zu verlieren. Einer der Schließer zog ihn aus dem Staub und stieß ihn wütend gegen den Drahtzaun.
    »Halt dich lieber gerade, wenn du nicht willst, dass wir dir in den Arsch treten.«
    Die beiden Schließer stießen die Kinder durch ein Tor im Zaun zum Zellenblock. Das zweistöckige Gebäude bestand aus Fertigbetonteilen, hatte ein flaches Metalldach und die Fensteröffnungen waren bewusst kleiner als ein menschlicher Körper. Sie gingen durch eine Stahltür in einen spartanisch eingerichteten Empfangsraum mit einem Tresen aus Sperrholz in der Mitte und Duschen an einer Seite. Hinter dem Tresen stand ein schwarzer Häftling von ungefähr fünfzehn Jahren.
    Einer der Schließer entfernte James’ Ketten und befahl ihm, sich auszuziehen und unter die Dusche am Ende des Raumes zu gehen. Der andere schüttete ihm grünes Desinfektionspulver über den Kopf und gab ihm ein angenagtes Stück Seife.

    Abe in der Dusche neben ihm tat James jetzt schon leid. Er verfügte über keinerlei sichtbare Muskeln und seine Arme und Beine waren wie dünne Stöckchen. Wahrscheinlich hätte ihn sogar Lauren besiegen können. Für die Gefängnistyrannen war er ein superleichtes Frühstückchen.
    »Hey, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!«, rief die Wache, zog James unter der Dusche hervor und reichte ihm ein Handtuch. Als er sich damit das Gesicht abtrocknete, stellte er fest, dass es feucht und muffig war, so als ob es an diesem Tag schon ziemlich häufig benutzt worden war.
    Als James das Handtuch fallen ließ, zog die Wache eine schmale Taschenlampe aus seiner Hemdtasche und zog sich ein paar Einweghandschuhe an.
    »Gesicht zur Wand!«
    Der Schließer begann seine Untersuchung unten, ließ James beide Füße heben, um die Sohlen und die Zwischenräume zwischen den Zehen zu inspizieren. Dann musste James sich vorbeugen und die Pobacken auseinanderziehen. Der Schließer leuchtete ihm mit der Taschenlampe unter die Armbeugen, in und hinter die Ohren und fuhr ihm fest mit der Hand über den Kopf, um sicher zu sein, dass er nichts in den Haaren versteckt hatte.
    »Umdrehen!«
    Er leuchtete James mit der Taschenlampe in die Augen, die Nase und den Mund, auch unter die Zunge
und in die Backentaschen, wobei er einen nach Gummi schmeckenden Finger zu Hilfe nahm. Dann kniete er nieder und fuhr mit dem Strahl der Taschenlampe über James’ Bauchnabel, ließ ihn dann seinen Penis und die Eier anheben und sogar die Vorhaut zurückschieben, falls er dort irgendetwas Fieses versteckt hatte. Als er fertig war, gab er ihm einen Klaps auf den Po.
    »O. K., anziehen!«
    Der Schwarze hinter dem Tresen hatte drei Sätze Gefängniskleidung herausgeholt. Die Sachen, in denen sie gekommen waren, waren weg. Als der zweite Schließer die beiden Fluchtgefahr-Westen hochhielt, ahnte James sofort, dass es Ärger geben würde.
    »Weißt du, wie viele Leute je aus diesem Gefängnis geflohen sind, James Rose?«, fragte der pummelige kleine Aufseher, dessen Name Frey war.
    James wollte nicht altklug erscheinen, daher log er: »Nein, Sir.«
    »Niemand ist je aus dem

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