Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)
Tische im Kontrollraum, um ihre Anrufe zu tätigen. Zunächst riefen sie die Nummer an, die auf der Website der Firma stand. Ryans erster Anruf ging an eine Gesellschaft namens Kitmeister UK.
Nachdem er sich die Bandansage zum Thema montags bis freitags geöffnet angehört hatte, schlug er die Namen der Direktoren nach. Dann ging er in die Mobilfunkdatenbank und bekam so die Handynummern von über zehn Telefonen, die von Kitmeister UK bezahlt wurden. Er wollte sie gerade der Reihe nach anrufen, als Amy auf ihn zukam.
»Du musst an die Sache herangehen wie ans Nüsseknacken«, meinte sie. »Befass dich zuerst mit den leichten, und wenn es nötig ist, kannst du dich den schwierigen später noch widmen.«
Es war Max, der als Erster einen Durchbruch erzielte. Er wartete darauf, dass die anderen ihre Gespräche beendeten, bevor er seine Notizen vorlas.
»Ich habe bei Matthews & Son angerufen«, sagte er. »Ich musste etwa sechsmal erklären, was ich wollte, aber dann hat mich die Telefonistin zu einem alten Knaben durchgestellt. Er klang ziemlich taperig, aber er ist seit über vierzig Jahren in der Branche tätig und kennt sich auf jeden Fall aus.
Er sagt, dass die Kleidung ohne Logo von verschiedenen Herstellern stammen kann, und Firmen wie die seine statten sie dann mit Sponsorenlogos und Spielernummern aus. Seiner Meinung nach macht keiner der großen Hersteller zur Zeit orange-rotbraun gestreifte Socken. Der Einzige, der das tut, ist eine taiwanesische Firma namens SoccaAce.
Er sagt, er würde SoccaAce-Ware nicht verkaufen, weil sie nicht ohne Grund so billig ist. Und er hat gesagt, dass nur zwei Firmen derzeit SoccaAce-Sachen bedrucken. Die eine ist Oberon Sports und die andere Kitmeister UK. Er schiebt einen ziemlichen Hass auf Kitmeister. Offensichtlich sind sie marktführend, aber die Qualität ist miserabel und der Kundendienst grauenvoll.«
»Gut gemacht, Max«, rief Amy lächelnd.
»Habe ich mir damit einen Kuss verdient?«, fragte Max herausfordernd und lehnte sich zurück.
Lachend gab ihm Amy einen Kuss auf die Wange.
»Iihh!«, machte Ryan. »Hast du eine Ahnung, wo der vorher gewesen ist?«
45
Nings Prüfung fand in einem leeren Büro im Untergeschoss des Hauptgebäudes statt. Die Tür war nur angelehnt, damit Zaras Assistentin die beiden Rekruten im Auge behalten konnte, während sie an den kleinen Holztischen arbeiteten.
Ning hatte in der Schule in Dandong mindestens zweimal wöchentlich irgendwelche Prüfungen ablegen müssen, wodurch sie es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, zunächst einmal schnell das gesamte Aufgabenblatt durchzulesen, bevor sie anfing. Man musste kein Genie sein, um festzustellen, dass man weit mehr als neunzig Minuten brauchen würde, um alle Fragen zu beantworten, daher suchte sie sich diejenigen heraus, die die höchste Punktzahl bringen würden, und begann damit.
Carlos schien weit gelassener an die Sache heranzugehen, und er machte Ning mit seinem Geraschel, Gesumme und damit, dass er mit dem Stift auf dem Schreibtisch trommelte, verrückt. Nach zwanzig Minuten war sie so weit, dass sie sich wünschte, sie hätte ihn im Dojo k.o. geschlagen.
Als Carlos begann, den Finger in den Mund zu stecken und ploppende Geräusche zu machen, riss ihr der Geduldsfaden.
»Bist du jetzt endlich still!«, zischte sie ihn im Flüsterton an.
Die Assistentin von Zara hörte sie jedoch, kam hinter ihrem Tisch hervor und baute sich mit erhobenem Zeigefinger in der Tür auf.
»Noch einen Laut, junge Dame, und ich nehme dir das Blatt weg und zerreiße es!«
Um die Sache noch schlimmer zu machen, brach die Mine in Nings Bleistift ständig, und sie musste innehalten, um ihn wieder anzuspitzen. Doch trotz aller Widrigkeiten hatte sie das Gefühl, es ganz gut gemacht zu haben, als Zara ihre Arbeiten einsammelte.
Die Vorsitzende war mit einem mit einem Tuch bedeckten Metallkäfig wieder ins Hauptgebäude gekommen. Als sie das Tuch abnahm, kamen zwei flauschige weiße Kaninchen zum Vorschein.
»Das sind Duster und Bouncer«, sagte Zara, nahm ein Stück Karotte aus der Tasche und steckte es einem gierigen Kaninchen durch die Gitterstäbe. »Sind sie nicht süß?«
Sie waren tatsächlich niedlich, und Ning hockte sich vor den Käfig, um sie zu betrachten.
»Darf ich sie füttern?«, fragte Carlos, und Zara reichte ihm einen Karottenstift.
Während Duster seine Möhre mümmelte, sagte Zara: »Ich möchte, dass ihr beide je ein Kaninchen tötet, indem ihr ihm den Bleistift durch die
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