Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)
hier nichts zur Sache.«
»Und was soll die Aufregung?«, erkundigte sich Amy.
»Die Ausrüster«, rief Lauren und tippte Fussballausrüstung Lieferanten in ihren Computer. »Meine Mum hat sich drei oder vier Kataloge kommen lassen. Ich kann mich daran erinnern, wie ich sie mir angesehen und die Farben ausgesucht habe.«
»Ich verstehe«, sagte Ryan. »Es gibt Zehntausende von Jugendfußballteams im Land. Hunderte Ligen, Hunderte Lokalzeitungen, Hunderte Schulen, Jugendclubs und Kirchen mit eigenen Teams, aber du sagst, dass es wahrscheinlich nur ein Dutzend Gesellschaften gibt, die diese bedruckte Fußballkleidung liefern. Und die meisten haben wahrscheinlich Aufzeichnungen darüber, wem sie welche Kleidung in welchen Farben verkauft haben.«
»Gut gemacht, Lauren«, lächelte Amy und schrieb Ausrüster!!! an die Tafel. »Und wenn das so ist wie in den meisten Geschäftszweigen, dann wird der Markt von einigen wenigen großen Konzernen dominiert. Wir können die größten davon heraussuchen und uns eine Liste von Leuten schicken lassen, die sich in den letzten fünf Jahren Fußballkleidung in Orange und Rotbraun haben schicken lassen. Dann haben wir gute Chancen, das Team zu finden, das wir suchen.«
»Ich hole uns gerade eine Liste von…«, begann Lauren, doch noch bevor sie zu Ende sprechen konnte, klingelte ein Telefon, und sie griff nach dem Hörer. »Unicorn Reifenservice, was kann ich für Sie tun?«
Während sich Lauren mit einem Agenten in Not am anderen Ende des Landes befasste, trat Amy auf Ryan zu.
»Wir besorgen uns über Google eine Liste der Ausrüster«, sagte sie. »Dann vergleichen wir die Namen mit den Geschäftsberichten und suchen uns die mit dem größten Umsatz heraus. Und dann können wir anfangen zu telefonieren. Wir fangen mit den größten an und arbeiten uns in der Liste nach unten.«
»Samstags haben viele davon vielleicht geschlossen«, warf Ryan ein.
Amy nickte. »Ich würde trotzdem gerne da weitermachen. Wir holen uns die Namen der Direktoren und durch einen Abgleich mit den Bankdaten bekommen wir die Wohnadressen und Kontaktdaten. Ist mir egal, ob sie gerade Golf spielen, segeln oder ihre Großmütter besuchen. Wir finden heraus, wer orange-braunrote Fußballkleidung verkauft, wer sie gekauft hat und wo damit gespielt wird.«
»Kann aber eine Weile dauern, bis wir all diese Leute gefunden haben«, meinte Ryan.
Amy nickte zustimmend. »Hast du ein paar Freunde, die nichts dagegenhätten, samstagmorgens nicht zur Schule zu gehen?«
44
Dr. Kesslers Vorstellung von einem kleinen Pikser entsprach eher Nings Vorstellung von unglaublichem Schmerz, aber wenn man das kleine Stück Muskelgewebe, das er ihrem Oberschenkel entnommen hatte, einfärbte und unter dem Mikroskop betrachtete, würde man wertvolle Informationen über ihr physisches Potenzial erhalten.
Nach der Biopsie mussten sich Carlos und Ning röntgen lassen, damit mögliche Defekte an ihrem Skelett entdeckt werden konnten, dann wurden sie an Herzmonitore angeschlossen, mit Atemmasken versehen und auf einem Laufband auf die Kapazitäten von Herz und Lunge getestet.
Die Geschwindigkeit, mit der man sich von körperlicher Anstrengung erholt, sagt eine Menge über den persönlichen Fitnessgrad aus, daher waren Ning und Carlos noch an die Herzmonitore angeschlossen, als Dr. Kessler in seinem Labor verschwand und sie ausruhen ließ.
Ning war nicht so fit wie zu ihrer Zeit an der Sportakademie, aber sie war von Natur aus sportlich und erholte sich rasch. Carlos hingegen rieb sich keuchend das Pflaster an seinem Oberschenkel.
»Wenn du kratzt, wird es nur noch schlimmer«, mahnte sie ihn.
»Was weißt du schon?«, fauchte Carlos sie an. »Und woher hast du so einen lächerlichen Akzent?«
Die Mädchen in Kirkcaldy hatten Ning wegen ihres Akzents geärgert, der chinesisch mit Liverpool-Einfärbung war, und mittlerweile fürchtete sie schon, dass sie dumm klang, sobald sie den Mund aufmachte.
»Ich hatte schon Muskelbiopsien, als ich an einer Sportakademie in China war«, erklärte sie. »Wenn du kratzt, fängt es wieder an zu bluten.«
Schwester Lottie kam mit Wasserbechern herein, die sie beide gierig austranken. Ning warf ihren leeren Becher zum Papierkorb, doch er prallte vom Rand ab. Carlos ging ebenfalls hinüber, um seinen Becher zu entsorgen, doch als Ning sich bückte, um ihren aufzuheben, würgte er plötzlich und ein Schwall Erbrochenes ergoss sich hinten über Nings T-Shirt und Hosen.
»Iihhh, verdammt!«,
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