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Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Titel: Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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eine Großmutter, die du nur ein Mal getroffen hast, so einfach aus dem Land holen kann.«
    »Vielleicht hätte ich diesen Anwalt gar nicht anrufen sollen«, meinte Ethan. »Aber meine Mutter hat es mir so eingebläut!«
    »Wir müssen hier weg«, stellte Ryan fest. »Die Feuerwehr will alle acht Häuser evakuieren, bis sie von einem Statiker untersucht worden sind. Vielleicht gibt es unsichtbare Strukturschäden oder Gaslecks. Ich muss schnell eine Tasche packen. Du kannst dir etwas von meinen Sachen mitnehmen. Das FBI wird wahrscheinlich allen Fragen stellen wollen, deshalb müssen wir in ein Motel an der Straße ziehen.«
    »Ist alles in unserem Haus kaputt?«
    »So ziemlich.«
    »Mist«, rief Ethan.
    Er gab Ryan einen Stoß, als er hochschoss und mit der Faust auf den Spiegelschrank über dem Waschbecken einhieb. Zum Glück für den Spiegel war er zu schwach, sodass er sich lediglich die Hand verletzte, anstatt den Spiegel zu zerschmettern.
    »Verdammt noch mal!«, tobte Ethan. »Ich habe nichts mehr! Ich könnte genauso gut tot sein!«
    »Du musst dich beruhigen, Kumpel«, mahnte Ryan, als Ethan nach dem Toilettenpapierhalter trat und seine verletzte Hand verfluchte.
    Ryan nahm Ethan, presste seine Arme gegen seinen Körper und schob ihn rückwärts aus dem Bad.
    Dann drückte er ihn aufs Bett. »Du wirst dir noch wehtun. Atme tief durch und beruhige dich!«
    »Meine Mutter ist tot!«, schluchzte Ethan. Er versuchte sich zu befreien, aber Ryan war wesentlich stärker als er.
    »Ich brauche hier oben mal Hilfe!«, rief Ryan. »Kann mich jemand hören?«
    Dr. D. kam als Erste die Treppe hinaufgerannt, dicht gefolgt von Amy.
    »In meinem Schrank, zweite Tür«, rief Ryan.
    Amy erkannte, dass Ryan nach seiner Erste-Hilfe-Tasche von CHERUB verlangte, aber nicht wollte, dass Ethan Fragen stellte, warum er Beruhigungsmittel im Schlafzimmer hatte. Sie fand die Nylontasche und nahm außer Sichtweite eine Spritze mit Beruhigungsmittel heraus.
    »Du Dreckskerl! Lass mich los!«, tobte Ethan.
    Ryan zog ihm die Shorts herunter, um seinen Hintern ein Stück weit zu entblößen, und Amy riss die sterile Verpackung der Spritze mit den Zähnen auf.
    »Beruhige dich, Kumpel«, redete Ryan auf Ethan ein.
    Während er ihn festhielt, damit er stilllag, stieß ihm Amy die Nadel in den Po. Ryan hielt Ethan, bis sein Atem langsamer wurde und sich seine Muskeln entspannten.
    »Der arme Junge«, sagte Ryan atemlos, als er schließlich losließ.
    »Und wir haben immer noch keine Ahnung, warum das alles geschehen ist«, meinte Amy.
    Ryan nahm sich ein Taschentuch aus der Schachtel neben dem Bett und putzte sich die Nase, bevor er antwortete: »Ehrlich gesagt hat er mir dazu eine ganze Menge erzählt. Hol mal lieber gleich deinen Laptop, ich will das alles aufschreiben, bevor ich es vergesse.«

27
    In einem Mercedes-Taxi fuhr Ning zu einem kleinen Einkaufszentrum außerhalb von Pilsen und beschäftigte sich drei Stunden lang damit, in den Läden spazieren zu gehen. Da es ein Schultag war, versuchte sie sich unauffällig zu verhalten, weil sie fürchtete, dass sich die Polizei oder irgendein besorgter Mensch um sie kümmern könnte. Ihre Laune schwankte zwischen Optimismus und Verzweiflung und wurde am schlimmsten, wenn sie an Dan dachte und an die Tatsache, dass sie ihn wahrscheinlich nie wiedersehen würde.
    Chun Hei traf sich mit ihr vor einem Lidl-Supermarkt und kam gerade spät genug, dass Ning begann, sich Sorgen zu machen. Sie war Anfang dreißig, trug eine Bob-Frisur und hatte eine Lederjacke und schwarze Jeans an.
    Sie sprach Chinesisch mit starkem koreanischem Akzent. »Tut mir leid, dass du warten musstest, aber heute Morgen herrscht das reinste Chaos. War der Schokoladenkuchen gut?«
    Das Einzige, was Ning gegessen hatte, war ein Eclair aus einer schicken Bäckerei am anderen Ende des Einkaufszentrums gewesen.
    »Sind Sie mir gefolgt?«, fragte Ning.
    Chun Hei nahm lachend ein Feuchttuch aus der Tasche. »Du hast ihn im ganzen Gesicht.«
    Der Zitronenduft des Tuches gefiel Ning und Chun Heis mütterliche Art beruhigte sie.
    »Sie müssen Kinder haben«, stellte sie fest.
    »Nur Mütter haben Feuchttücher dabei«, lachte Chun Hei. »Ich habe zwei Töchter, die ich bald von der Schule abholen muss. Ich habe deinetwegen ein wenig herumtelefoniert. Draußen auf Route 5 ist ein Mann, der weiß, wie man jemanden nach Großbritannien bringen kann. Das ist teuer, weil man übers Wasser muss. Er sagt, zweitausendfünfhundert im Voraus.

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