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Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Titel: Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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begrüßte Veronica sie und nahm sich einen Stöpsel aus dem Ohr, als Ning sich setzte. »Haben sie deinen Flug gebucht?«
    Ning kam mit Veronica ganz gut aus, aber ihre Mischung aus Londoner Slang und Jamaica-Englisch war schwer verständlich.
    »Sieht aus, als müsste ich morgen weg«, bestätigte Ning.
    »Das ist heftig«, meinte Veronica. »Aber wir haben Monatsende, nicht wahr? Sie müssen ihre Quote erfüllen, deshalb kriegt ein Haufen Mädchen den Marschbefehl. Ich fliege auch morgen. Ist mir egal, ich habe meine Mum und meine Verwandten Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Wir machen Party und schließlich schulden mir die Drogenleute das Geld für sechs Monate meines Lebens, oder?«
    »Es ist nicht wirklich ihre Schuld«, seufzte Ning. »Steve hat versucht, mir zu helfen.«
    »Glaub doch den Scheiß nicht«, schnaubte Veronica. »Die machen doch keinen Finger krumm. Kein vernünftiges Land sollte dich nach China zurückschicken. Auf keinen Fall.«
    »Wahrscheinlich«, meinte Ning schwach.
    »Ich habe eine Tradition eingeführt«, erklärte Veronica und holte eine kleine Flasche Whiskey aus ihrem Schrank. »Wenn ich irgendwo weggehe, hinterlasse ich mein Zeichen.«
    Bei Alkohol musste Ning immer an Ingrid denken und sie schüttelte den Kopf. »Ich hasse den Geruch.«
    Lachend schüttelte Veronica den Kopf und schraubte den Verschluss auf. »Wer sagt denn, dass du das trinken sollst? Wenn du irgendetwas von Wert hier hast, pack es ein, weil ich jetzt die Bude abfackle.«
    Ning sah, wie Veronica den Whiskey über ihrer Matratze verteilte. Als ihr klar wurde, dass sie es ernst meinte, rannte Ning zu ihrem Schließfach und nahm ihren Rucksack heraus. Bei ihrer Ankunft im Lager hatte man ihr das Geld abgenommen, aber sie hatte immer noch ihre gelbe Schachtel und ein paar Kleidungsstücke.
    »Was ist mit deinen Sachen?«, fragte Ning, als sie sich den Rucksack über die Schulter warf.
    »Ich will sie nicht mehr«, behauptete Veronica. »Stinkt alles nach Knast.«
    »Und Rupa?«, wollte Ning wissen, als Veronica ein paar Seiten aus einer Zeitschrift riss, zusammenknüllte und als Zündmaterial aufs Bett warf. »Sie ist echt arm. Die Leute haben ihr Babysachen geschenkt und so und das wird alles verbrennen.«
    Veronica zog sich ein Sweatshirt an und steckte iPod und Ladegerät in die Bauchtasche.
    »Rupa ist eingebildet. Sie hält mich für Dreck.«
    »Sie ist nur schüchtern«, verteidigte Ning sie. »Sie spricht doch kaum Englisch.«
    »Warum stellst du dich nie auf meine Seite?«, warf Veronica ihr vor und schleuderte Deosprays und Parfümflaschen auf die whiskeygetränkte Matratze. »Das Treibgaszeugs wird explodieren. Bumm!«
    Ning dachte an die Babysachen und die Immigrationspapiere, die Rupa für ihren Antrag brauchen würde.
    »Halt!«, rief sie.
    »Wofür hältst du dich?«, rief Veronica. »Versuch doch, mich aufzuhalten! Wirst schon sehen, was du davon hast!«
    Ning überlegte, ob sie nach unten rennen und Lucy rufen sollte, aber Veronica kochte über. Sie konnte jeden Augenblick ein Streichholz anzünden und das Bett in Brand stecken, daher sprang sie vor und stieß Veronica gegen die Wand.
    Veronica wirbelte herum und wollte Ning schlagen, doch die duckte sich weg, tauchte wieder hoch und traf Veronica in den Magen. Ning sprang erneut vor, um zuzuschlagen, rutschte aber auf einer herausgerissenen Zeitungsseite aus, und auch wenn es nicht schlimm war, verschaffte ihr Fehltritt Veronica doch die Zeit, sie zurückzuschubsen.
    Als Ning gegen ihren Bettrahmen fiel und versuchte, ihr Gleichgewicht wiederzufinden, nahm Veronica ein Streichholzheft von ihrem Nachttisch, riss ein Streichholz an und warf es. Der Whiskey auf dem Bett ließ eine bläuliche Flammenwand hochschießen und Veronica rannte laut lachend zur Tür.
    Die Zeitung fing Feuer, und als Ning ihren Rucksack nahm und zur Tür rannte, schrie Veronica wie eine verwundete Katze: »Ning hat mein Bett angezündet! Meine ganzen Sachen verbrennen! Oh mein Gott, oh mein Gott!«
    Veronica warf Ning einen »Fick dich doch«-Blick zu und rannte los. Ning stieß sie in den Rücken, und obwohl sie sie nur gestreift hatte, verlor Veronica doch das Gleichgewicht und stürzte. In diesem Moment ging der Feueralarm los.
    Mädchen rannten auf den Gang, während Ning auf Veronicas Rücken sprang. Sie war zornig auf alles und schlug Veronica mit einer kräftigen Rechts-Links-Kombination an den Kopf k.o. Lucy kam aus ihrem Büro an der Treppe, und eine kräftige Insassin aus

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