Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)
Pistole.
»Haltet eure Mädels fest, denn Max Blaaaack ist hier!«, schrie er begeistert.
»Schicker Schlüpfer«, fand Ryan. »Ich bezweifle stark, dass irgendein weibliches Wesen auf der Welt dir widerstehen kann.«
»Genau!«, bestätigte Max und knallte die Waffe auf Ryans Papiere. »Und jetzt hör auf, meine Undies anzustarren, und sieh dir dieses Baby hier an!«
Ryan konnte eine echte Waffe erkennen, wenn er eine sah, und das hier war keine. »Das ist nur Paintball.«
»Richtig«, sagte Max. »Aber zu sagen, das sei nur Paintball, ist ungefähr so wie wenn du sagst, ein Lamborghini sei nur ein Auto. Das hier ist eine RAP4T68. Dreihundert Schuss pro Minute und aufgerüstet für automatische Feuerstöße. Vergleiche dieses Teil mit den mickrigen kleinen Waffen, die sie auf dem Paintball-Gelände vom Campus haben – das ist ein Haufen Rattenköttel neben einem riesigen Elefantenhaufen.«
»Na toll«, meinte Ryan unbeeindruckt. »Du hast also eine ganz tolle Waffe, mit der du jeden über den Haufen schießen kannst. Und das heißt, dass keiner mehr mit dir Paintball spielen wird.«
»Weit gefehlt, Klugscheißer«, grinste Max, »denn ich habe acht Stück davon, einschließlich aller Zubehörteile. Zuführbehälter, Loader, Pressluftflaschen. Sogar anständige Brillen, an denen nicht Farbreste von fünf Jahren kleben.«
Ryan sah ihn misstrauisch an. »Und woher hast du das Geld für all so etwas?«
Max sah ihn listig schmunzelnd an. »Sagen wir mal, ich war auf einer Mission und mir fiel eine kleine Summe Bargeld in die Hände.«
Ryan schüttelte den Kopf. »Es ist gegen die Regeln, Geld zu behalten, das wir bei Missionen bekommen.«
»Tatsächlich?«, grinste Max. »Hab ich wohl vergessen.«
»Ich bin bei Zara sowieso schon auf der schwarzen Liste«, sagte Ryan. »Also nichts für ungut, aber such dir jemand anderes zum Spielen.«
»Ach komm schon«, bettelte Max. »Du, ich, Alfie und ein paar andere Jungs. Morgen Abend, wenn es dunkel wird. Wir rennen rum, machen uns dreckig und amüsieren uns. Wo ist dein Abenteuergeist geblieben?«
»Ich werde wohl in der Müllsortierung stecken«, gab Ryan zurück und deutete auf einen Haufen Schulbücher. »Oder mich da hindurcharbeiten.«
»Und was ist das dann?«, wollte Max wissen und griff nach einem Foto, das aus Amys Ordner sah. »Iihh, das ist ja eklig. Was ist denn mit der passiert?«
Max hielt eine Kopie des Fotos von Nings Brandwunde in der Hand, aufgenommen von einem Arzt, der sie am Morgen, nachdem sie aufgegriffen worden war, untersucht hatte.
»Mach keinen Scheiß«, verlangte Ryan ärgerlich, nahm Max das Foto weg und schubste ihn sachte. »Sie ist ein potenzieller CHERUB-Rekrut, aber sie hat echt Übles mitgemacht.«
»Und was hast du damit zu tun?«
»Ich helfe Amy bei der Kandidatenbewertung. Und wenn sie herkommt, sagst du lieber nichts über dieses Foto, weil ich dir sonst in den Hintern treten werde!«
»Mann, du bist echt verkrampft«, meinte Max, hob die Hände und trat einen Schritt zurück. »Du musst dich echt mal entspannen!«
»Tut mir leid, aber diese Akte zu lesen, versetzt einen nicht gerade in Spielstimmung«, gab Ryan zurück. »Ich werde versuchen, mir morgen Abend Zeit zum Paintballspielen zu nehmen. Aber ich kann es nicht versprechen, weil ich so viel zu tun habe.«
Amys Zug sollte um zwanzig Uhr dreißig in Edinburgh ankommen. Dort wollte sie mit einem Mietwagen zum Auffanglager Kirkcaldy fahren, wo sie sich um Viertel vor zehn mit Ning treffen sollte. Doch der Zug vor ihr hatte einen Lokschaden, und so saß sie eine Stunde lang vor der schottischen Grenze an einem Ort fest, an dem sie nicht einmal ein Mobilfunknetz bekam.
Als ihr Zug sich endlich wieder in Bewegung setzte, steckten sie hinter einem langsamen Güterzug fest. So kam sie erst um Viertel vor elf in Edinburgh an und musste feststellen, dass die Autovermietung eine Viertelstunde zuvor geschlossen hatte.
Amy rief in Kirkcaldy an, bekam aber nur den Anrufbeantworter zu hören.
»Telefonische Anfragen werden nur montags bis samstags zwischen acht Uhr dreißig und 19 Uhr sowie sonntagnachmittags zwischen zwölf und 18 Uhr entgegengenommen. Wenn Sie eine Nachricht hinterlassen möchten, sprechen Sie bitte nach dem Signalton. Alle Nachrichten werden innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden dem jeweiligen Mitarbeiter oder Insassen übermittelt.«
»Hallo«, sagte Amy und überlegte rasch, was sie sagen sollte. »Mein Name ist Amy Collins. Ich habe
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