Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)
aus Dallas hergeflogen, um mit ihr zu reden!«
»Es gab gestern Nachmittag Probleme mit Ning, und daher haben wir beschlossen, die Ausweisung zu beschleunigen. Ich weiß, dass wir miteinander gesprochen haben, aber bei allem was vorgefallen ist, habe ich an Ihre Bitte um ein Gespräch gar nicht mehr gedacht.«
»Können Sie mir ihre Flugdaten geben?«
»Es gibt nur einen Flug von Edinburgh nach China am Tag«, antwortete Lucy. »Die genaue Zeit weiß ich nicht.«
Amy rechnete schnell nach. Die Fahrt von Edinburgh nach Kirkcaldy dauerte etwas mehr als eine Stunde, also mussten sie gegen halb sechs am Flughafen angekommen sein. Für einen Interkontinentalflug mussten sie zwei Stunden vor Abflug einchecken, daher ging ihr Flug wahrscheinlich irgendwann nach halb acht.
»Vielen Dank, dass Sie sich so früh gemeldet haben«, sagte Amy. »Ich versuche, sie abzufangen, bevor ihr Flug geht.«
Auf Amys Telefon stand 7.42 Uhr. Sie tippte auf das Smartphone-Display, um im Browserfenster Edinburgh Airport Departures zu googeln.
Die Internetverbindung war entsetzlich langsam, und sie musste qualvoll lange warten, bis die gewünschte Seite des Flughafens von Edinburgh geladen war. Mit einem weiteren Klick gelangte sie auf die Seite mit den Abflugszeiten. Sie überflog die Liste und fand Nings Flug:
CI208 Peking 7:50 Uhr Letzter Aufruf
Amy warf das Frühstückstablett beiseite, schoss in ihre Jeans und rief gleichzeitig den Notruf über das Festnetztelefon des Hotels und verlangte, mit der Notrufnummer des Flughafens von Edinburgh verbunden zu werden.
»So geht das nicht«, sagte die Telefonistin mit weicher Stimme. »Wenn Sie mir sagen, um was für einen Notfall es handelt, werde ich Ihren Anruf wie gewünscht weiterleiten.«
Amy schnaubte ärgerlich. »Ich bin amerikanische Geheimagentin. An Bord des Flugzeuges befindet sich eine Person, die ich unbedingt sprechen muss! Sie müssen mich mit dem Sicherheitschef des Flughafens verbinden!«
Die Telefonistin schien verwirrt. »Sagten Sie Geheimagentin?«
»Ja!«, schrie Amy. »Bitte, ich flehe Sie an, stellen Sie mich durch!«
»Ich muss mit meinem Vorgesetzten sprechen«, antwortete die Telefonistin. »Bitte bleiben Sie am Apparat.«
»Um Himmels willen!«, schrie Amy.
7.45 Uhr zeigte ihr Telefon. Das Festnetztelefon an einem Ohr, um auf die Telefonistin zu warten, tippte sie sich durch den Speicher ihres Handys, bis sie zu U für Unicorn Reifenservice gelangte.
»Hier spricht Amy Collins, frühere Agentin 0974«, rief sie, als jemand abnahm. »Am Flughafen Edinburgh muss ein Passagier aufgehalten werden. Der Name ist Fu Ning. Sie sitzt im Flug CI208 nach Peking!«
Die Stimme des Chefeinsatzleiters Ewart Asker beruhigte sie etwas.
»Das wird ja knapp«, meinte er. »Aber ich sehe, was ich tun kann.«
Mittlerweile war die Telefonistin der Notrufzentrale wieder am Apparat.
»Hören Sie, ich habe mit meiner Vorgesetzten gesprochen, und sie will wissen, ob Sie die unmittelbare Bedrohung für ein Flugzeug melden möchten.«
Amy entschied sich, es Ewart zu überlassen, das Flugzeug aufzuhalten, aber sie war wütend und fuhr die Telefonistin an: »Nein, es ist kein Terroranschlag. Und bei der Geschwindigkeit, mit der Sie arbeiten, ist das ja wohl auch gut so, oder?«
Jean legte Ning eine Hand aufs Knie, als Flug Nummer CI208 zur Startbahn rollte. Die Sicherheitseinweisung war soeben beendet worden und die Bildschirme vor ihnen waren schwarz geworden. Ning saß am Fenster und sah hinaus und fragte sich, ob der Sonnenaufgang und die Betonfläche draußen das Letzte sein würden, was sie von Großbritannien sah.
Über die Sprechanlage erklang eine Stimme mit chinesischem Akzent.
»Guten Morgen, meine Damen und Herren, hier spricht Ihr Kopilot. Willkommen an Bord von China International. Leider sind wir ein paar Minuten zu spät vom Gate losgefahren, aber ich freue mich, sagen zu können, dass wir unseren Platz in der Abfertigung behalten haben und voraussichtlich in den nächsten Minuten starten werden. Der Wetterbericht für unser Ziel Peking sagt achtzehn Grad und leichte Schauer voraus. Unsere geschätzte Flugzeit beträgt zwölf Stunden und zwanzig Minuten. Crew, bitte sichern Sie die Türen und nehmen Sie Ihre Plätze für den Start ein.«
Ning war schon oft geflogen, aber immer noch verspürte sie ein erwartungsvolles Zucken, als sie die Lichter der Startbahn betrachtete und der Airbus sich in seine Position stellte.
Amy nahm sich keine Zeit für
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