Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
Vom Netzwerk:
Lauren hockte auf der Bettkante und drückte ihn sachte zurück.
    »Du wirst noch die Schläuche herausziehen.«
    »Aber ich platze gleich!«, erklärte James.
    »Lass laufen«, sagte Lauren sanft. »Da unten bist du auch angeschlossen.«
    »Hä?«
    »An Katheder und Beutel.«
    James erschauderte. Er wusste, dass ein Katheder in den Penis eingeführt wird, und wenngleich er sich an diesen Vorgang nicht erinnern konnte, war ihm doch sofort schmerzhaft bewusst, dass er es in absehbarer Zukunft würde erdulden müssen, wie er wieder herausgezogen wurde.
    Selbst mit Bettdecke darüber fand James es komisch, Lauren neben sich zu haben, während sein Urin geräuschvoll in den Beutel rieselte.
    »Wie lange bin ich schon hier?«
    »Seit gestern«, erklärte Lauren. »Aber davor warst du zwei Tage in einem Krankenhaus in Finnland.«
    »Du meinst, ich war im Koma oder so?«
    »Nein, nicht wirklich im Koma, aber du hast immer wieder das Bewusstsein verloren. Jetzt bist du so müde, weil sie dir heute Morgen ein Narkotikum gegeben haben, bevor du unters Messer kamst.«
    »Unters Messer?«
    »Du hast eine gebrochene Rippe. Sie haben einen kleinen Einschnitt in deine Brust gemacht und einen Knochensplitter herausgeholt. Außerdem haben sie auch noch ein wenig an deiner gebrochenen Nase gearbeitet.«
    »Das Letzte, an was ich mich erinnere, ist, dass ich die Passagiertreppe eines Flugzeugs hochgeklappt habe … Und ich erinnere mich an einen Kerl mit einem blutigen Knie …«
    »Das war am Samstag.« Lauren nickte. »Heute ist Mittwoch. In deiner Nase hat ein Blutklumpen gesteckt. Als das Flugzeug aufgestiegen ist, ist der Luftdruck gefallen, die eingesperrte Luft in deinen Nebenhöhlen hat sich ausgedehnt, und der Schmerz hat dich ausgeknockt. Die Pilotin musste in Helsinki notlanden.«
    Kerry kehrte ins Krankenzimmer zurück, gefolgt von einem dicken Krankenpfleger. Er strahlte James an und zog eine kleine Taschenlampe aus der Tasche.
    »Schön, dich wieder unter uns zu haben, James«, sagte er mit karibischem Akzent. »Folge dem Lichtstrahl mit den Augen.«
    Gehorsam sah James dem schmalen Lichtstrahl vor seinem Gesicht nach.
    »Sehr gut«, lobte der Pfleger und drückte ein paar Knöpfe an dem Überwachungsgerät neben dem Bett. Das Gerät summte und spuckte einen Streifen Papier aus.
    »Sieht gut aus«, fand der Pfleger, als er die Zahlen betrachtete. »Wie fühlst du dich?«
    James zuckte mit den Achseln. »Ein bisschen komisch, als ob ich in Watte gepackt wäre oder so.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Meine Nase tut weh, und ich habe tierischen Hunger.«
    Lauren sah den Pfleger an. »Wird er gesund?«
    Er nickte zuversichtlich. »In den nächsten Stunden wird er noch ein wenig durcheinander sein. Aber sein Herzschlag und seine Sauerstoffwerte im Blut sind in Ordnung. Doktor Packard kommt sicher gleich vorbei und macht wahrscheinlich noch ein paar Tests, aber meiner Meinung nach sieht alles gut aus.«
    »Deine Sauerstoffwerte waren zu niedrig, als du in Helsinki angekommen bist«, erklärte Lauren. »Sie haben befürchtet, du würdest Gehirnschäden davontragen.«
    »Ich komme morgen wieder«, sagte Kerry lächelnd, als der Pfleger gegangen war.
    »Kannst du nicht noch ein bisschen bleiben?«, bat James.
    Kerry schüttelte den Kopf. »Es ist Mitternacht. Ich wollte schon vor zehn Minuten gehen. Mein Taxifahrer kriegt noch die Krise.«
    »Hm, dann Gute Nacht«, wünschte James, als Kerry widerstrebend zur Tür ging. Er wandte sich an Lauren. »Was ist mit dir? Musst du nicht auch gehen?«
    »Nö«, meinte Lauren kopfschüttelnd. »Ich bleibe so lange bei dir, wie du willst. Als du gestern hier angekommen bist, habe ich ihnen gesagt, dass ich das Krankenhaus erst mit dir zusammen wieder verlassen würde. Zara ist sauer geworden, aber als …« Lauren brach ab und schluchzte heftig. »Als …«
    James zog die Hand unter der Bettdecke hervor und legte sie auf Laurens Knie.
    »Anfangs, als du vermisst wurdest, hatte ich schreckliche Angst«, schluchzte Lauren. »Dann haben sie dich gefunden, und alles war gut. Aber dann haben sie mir von der Notlandung erzählt und dass du immer wieder das Bewusstsein verlierst und sie nicht wüssten, wie schwer du verletzt bist. Als du schließlich gestern hier ankamst, da … da habe ich Zara gesagt, dass ich dir nicht von der Seite weiche, es sei denn, sie zerren mich tobend und strampelnd hier raus.«
    James spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. »Hey, kleine Schwester, ich werd schon

Weitere Kostenlose Bücher