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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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am Laufen haben … «
    James nickte. »Schon klar. Aber die Amerikaner sind doch unsere Freunde, oder? Ich meine, ich habe mit der CIA und dem FBI vor zwei Jahren in Arizona zusammengearbeitet. Daher wussten sie ja, wer ich bin.«
    »In der Spionage ist nicht alles schwarz oder weiß«, erklärte Ewart. »Manchmal – wie damals in Arizona – sind die Interessen der Briten und Amerikaner dieselben, und wir arbeiten zusammen. In Aero City liegen die Dinge komplizierter. Denis Obidin war eine feste Größe in der russischen Luftfahrtindustrie. Sein Vertrag mit Hilton Aerospace über die Instandhaltung russischer Flugzeuge und den Einbau britischer Triebwerke ist Milliarden wert. Und auch wenn der Markt kleiner wird, möchten doch die großen amerikanischen Triebwerkshersteller diesen Vertrag liebend gerne bei sich sehen und einen Fuß in die russische Luftfahrtindustrie bekommen.«
    »Fakt ist«, warf Zara ein, » wenn zwei britische Agenten tatsächlich in Denis Obidins Büro eingedrungen sind und ihn umgebracht haben, dann könnte dieser Vorfall den Amerikanern einige lukrative Verträge in die Hände spielen. Es könnte genau das sein, was die Amerikaner die Russen glauben machen wollen.«
    »Na ja, schon …« Zaras Argumente hatten James nicht völlig überzeugt. »Ich meine, was du sagst, ist nicht unmöglich, aber was, wenn die Version, die der CIA -Mann mir erzählt hat, wahr ist und es sich herausstellt, dass der MI5 lediglich nach Rückendeckung sucht und sich weigert, die Verantwortung zu übernehmen?«
    Zara nickte. »Im Moment sammeln wir nur Beweise. Wir schließen rein gar nichts aus.«
    »Jedenfalls würde mich mal interessieren«, fuhr James fort, »warum wir Briten überhaupt so scharf darauf sind, mit Obidin Geschäfte zu machen. Ich dachte, bei meiner Mission ginge es ausschließlich darum, Beweise gegen Obidin zu sammeln, damit man ihn wegen illegaler Waffengeschäfte hinter Gitter bringen kann.«
    »Diese Beweise wollten wir auch auf jeden Fall«, versicherte ihm Ewart. »Allerdings hätte der MI5 sie womöglich besser verwerten können als ein Gericht. Er hätte sie dazu benutzen können, Obidin zu erpressen. Auf diese Weise hätte er wohl mit dem Waffenverkauf an Leute aufhören müssen, die unsere Regierung nicht mag und dreitausend britische Arbeitsplätze wären garantiert gewesen.«
    James schüttelte den Kopf. »Das hört sich ziemlich zwielichtig an.«
    Zara nickte. »Ist es auch, aber die russischen Gerichtshöfe sind häufig genauso korrupt wie ihre Polizei. Selbst mit todsicheren Beweisen gegen Obidin ist nicht garantiert, dass ihn nicht ein krimineller Richter oder eine korrupte Jury freispricht.«
    »Noch ein weiterer Aspekt deiner Aussage bereitet mir Sorgen …«, fuhr Ewart fort.
    »Moment mal«, brauste James ärgerlich auf. »Wieso auf einmal Aussage ? Du bist gestern Nachmittag gekommen und hast ganz beiläufig gefragt, ob ich mich wohl genug fühle, ein paar Fragen zu beantworten. Du wolltest das Gespräch aufzeichnen, damit du nicht so viel aufschreiben musst. Ich habe geglaubt, es sei lediglich eine Nachbesprechung, und jetzt stellt ihr mir diese ganzen Fragen, hört euch an wie Anwälte und nehmt alles auseinander, was ich sage!«
    »James, es muss gründlich untersucht werden, was schiefgelaufen ist«, erklärte Zara. »Zwei Agenten sind tot, und du kannst von Glück sagen, dass du überlebt hast. Wir sagen nicht, dass du lügst, aber wir können nicht so tun, als sei nichts geschehen. Ewart muss jeden Aspekt der Mission in Aero City gründlich untersuchen. Natürlich wird er nach Beweisen suchen, die deine Version der Geschehnisse bestätigen, aber er muss unparteiisch bleiben. Das heißt, dass er auch dein Verhalten während des Einsatzes prüfen und dir ein paar unangenehme Fragen stellen muss.«
    James zuckte müde mit den Schultern. »Also, ob ihr mir glaubt oder nicht, was ich gestern erzählt habe, ist das, was ich für die Wahrheit halte, ehrlich.«
    Zara setzte sich kerzengerade hin und wurde ernst. »Es ist so, James – und ich bin heute zusammen mit Ewart hergekommen, weil ich es dir persönlich sagen wollte –, Cherub muss mit absolut weißer Weste dastehen. Abgesehen von Ewarts Untersuchung wird der MI5 eine eigene Untersuchung der Vorfälle in Aero City vornehmen, und beide Organisationen sollen ihre Ergebnisse so bald wie möglich dem zuständigen Ministerium vorlegen. Bis dahin muss ich deinen Status als aktiver Cherub -Agent aufheben.«
    »Was?«,

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