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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Aufforderung, sich alte Sachen anzuziehen, verhieß nichts Gutes. Es deutete auf Herde schrubben, Gräben ausheben oder irgendeine andere außerordentlich unangenehme Samstagnachmittagsbeschäftigung hin.
    *
    Zwei Stockwerke höher hatte Lauren gerade ihren Samstagmorgenunterricht hinter sich und war in wesentlich besserer Stimmung. Auf ihrem Bett lagen ein Rollkoffer und jede Menge Kleidung, und aus ihrer Mini-Stereoanlage dröhnte System of a Down .
    Als eine Männerstimme an ihrem Ohr erklang, erschrak sie fast zu Tode. »Tut mir leid!«, rief die Stimme. »Aber ich habe drei Mal geklopft!«
    Es war John Jones, der eierköpfige Einsatzleiter, mit dem Lauren und James schon des Öfteren zusammengearbeitet hatten. Er trug einen eleganten braunen Anzug zu passenden Schuhen und einer Weste, die ihn wie einen Gentleman vom Lande aussehen ließ.
    Lauren schoss durchs Zimmer und stellte die Musik ab. »Entschuldigung, John, Sie haben mich irre erschreckt.«
    »Immer dieser Elvis Presley«, scherzte John. »Wohin bist du denn unterwegs? Ich hatte gehofft, du könntest mir bei einer Mission helfen.«
    »Oh«, machte Lauren. »Na ja, ich bin nur eine Nacht weg, mit Freunden. Wir fahren in so ein schickes Spa-Hotel.«
    »Sehr nobel«, meinte John. »Ich hätte gerne so schnell wie möglich jemanden vor Ort, aber das hat auch noch einen Tag Zeit. Ich brauche einen Agenten, der passabel Russisch spricht und imstande ist, allein zu arbeiten. Ehrlich gesagt bist du die einzige Kandidatin, bei der ich das Gefühl habe, mich auf sie verlassen zu können.«
    »Ah, gut.« Das Kompliment machte Lauren leicht verlegen. »Bei mir steht im Moment kein anderer Einsatz an. Soll ich am Montagmorgen in Ihr Büro kommen?«
    »Nein«, erwiderte John und zog ein paar zusammengetackerte DIN -A4-Blätter aus der Jackentasche. »Ich habe hier eine Kopie der Einsatzunterlagen. Es ist keine sonderlich komplizierte Mission, aber ich habe selbst eine kleine Tochter, und daher interessiert mich dieses Thema persönlich sehr.«
    »Worum geht es denn?«, erkundigte sich Lauren.
    »Menschenhandel.«
    *
    *** Geheimsache ***
    Einsatzunterlagen für Lauren Adams.
    Dieses Dokument ist durch ein funkgesteuertes Sicherungsetikett geschützt. Jeder Versuch, es aus dem Missionsvorbereitungsgebäude zu entfernen, wird einen Alarm auslösen.
    Keine Fotokopien oder Notizen machen!
    Menschenhandel und Sklaverei
    Mit Sklaverei verbinden wir meist die Verschleppung von Schwarzafrikanern nach Amerika im 19. Jahrhundert. Nur wenige Menschen nehmen wahr, dass Sklaverei noch heute in reichen wie in armen Ländern ein Problem darstellt. 2004 gab ein Bericht der Vereinten Nationen an, dass der Sklavenhandel nach dem Drogen- und illegalen Waffenhandel die drittgrößte kriminelle Einkommensquelle ist. Zudem wächst dieser Bereich so schnell, dass er binnen zwei Jahrzehnten an die erste Stelle rücken könnte.
    Moderne Sklaverei
    Moderne Sklaverei hat viele Formen. Die am weitesten verbreitete ist die, arme Menschen – meist Kinder oder Jugendliche – zu entführen oder unter falschen Versprechungen in einen wohlhabenderen Teil der Welt zu locken, wo sie gegen ihren Willen festgehalten und zum Arbeiten gezwungen werden.
    In ärmeren Ländern ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass Jugendliche gefangen genommen und verschleppt werden, um in Ausbeuterbetrieben, als Kindersoldaten oder in der Sexindustrie zu arbeiten. Manche Eltern aus der Armenschicht überschreiben ihre Kinder Leuten, die versprechen, ihnen ein besseres Leben in einem anderen Teil der Welt zu eröffnen, andere wiederum verlieren ihre Kinder an Verbrechersyndikate und haben zu viel Angst, sich an die Polizei zu wenden. Schlimmer noch: Viele der Kindersklaven sind Straßenkinder oder Waisen, die von Polizeibeamten oder Sozialarbeitern in die Sklaverei verkauft wurden und damit von Menschen, die eigentlich für ihren Schutz bezahlt werden.
    In reichen Ländern wie Großbritannien und den USA sind die meisten Sklaven minderjährige, zur Prostitution gezwungene Mädchen. Oft erst zwölf Jahre alt, werden sie nach Großbritannien geschmuggelt, geschlagen, bedroht und häufig mit Heroin oder anderen Drogen gefügig gemacht, bevor sie ihren Körper verkaufen müssen.
    Das Problem ist ein gewaltiges. Schätzungen zufolge beläuft sich die Zahl der in Großbritannien zur Prostitution gezwungenen Menschen auf über 25.000, 90 Prozent davon sind Mädchen unter zwanzig Jahren. Einige dieser Mädchen werden aus Asien

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