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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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über das Dach und sprang so heftig ab, dass er fast über die Matte hinaussegelte.
    »Du liebe Güte«, meinte James und widerstand der Versuchung, Kevin zu loben, als er ihm die Hand reichte, um ihm aufzuhelfen.
    »Nicht schlecht für einen kleinen Feigling«, fügte Bruce hinzu.
    »Soll ich noch mal?«, knurrte Kevin. »Wollt ihr, dass ich noch mal vom Dach springe?«
    »Noch ein Mal«, verlangte James und versuchte, seine Freude nicht zu zeigen.
    Lächelnd klatschten sich James und Bruce ab, als Kevin die Leiter hinaufstieg.
    »Armer kleiner Kerl«, flüsterte Bruce.
    Den nächsten Sprung ging Kevin vorsichtiger an, stieß sich mit den Zehen vom Dachrand ab und landete auf der Matte. Bruce zog ihn am dreckigen Hemd hoch, und James starrte ihn an.
    »Nicht schlecht«, höhnte er. »Wasch dich und geh wieder ins Bett. Wir sehen uns morgen nach dem Unterricht am Haupthindernis.«
    »Und komm nicht zu spät!«, fügte Bruce mit spöttischem Grinsen hinzu.

21
    Bis James geduscht hatte und ins Bett gegangen war, war es nach Mitternacht. Wenn er nicht früh aufstehen musste, weil er Kampftraining hatte, blieb er nach dem Klingeln des Weckers meist noch ein paar Minuten liegen. Und ebenso oft schlief er wieder ein …
    »Aaaahhh!«, stieß James hervor, als er hochschreckte und feststellte, dass es zwanzig vor neun war.
    Er sprang aus dem Bett und schoss in eine saubere Uniform, dann nahm er den Aufzug in den Speisesaal. Erfreut sah er Bruce, Kyle, Shak, Gabrielle und vor allem Kerry an ihrem üblichen Tisch sitzen. Sie waren gerade mit dem Frühstück fertig.
    »Ich muss die Geografiehausaufgabe von dir ab schreiben, Kerry«, verkündete er.
    Kerry nippte seelenruhig an ihrem Grapefruitsaft. »Dir auch einen guten Morgen, James.«
    »Im Ernst«, sagte James und sah auf die Uhr. »Du weißt doch, wie streng Mr Norwood sein kann.«
    »Hast du es noch nicht gehört?«, fragte Kyle ernst.
    James sah ihn verwirrt an. »Was denn?«
    »Mr Norwood hatte gestern Abend einen Autounfall. Er ist tot.«
    »Oh mein Gott!«, entfuhr es James. »Das ist ja schrecklich.«
    Doch insgeheim war er wegen der Hausaufgabe erleichtert, bis er Kyle grinsen sah.
    »Eine Minute lang hast du es geglaubt«, spottete Kyle.
    James blickte Kerry finster an, als seine Kumpel zu lachen anfingen. »Kann ich bitte deine Hausaufgabe abschreiben?«
    »Da«, sagte Kerry, als sie Arbeit aus ihrem Rucksack zog und auf den Tisch knallte. »Möchtest du auch Stift und Papier?«
    James tastete seine Hosentasche ab. »Äh, ehrlich gesagt, ja …«
    Kopfschüttelnd gab ihm Kerry Stift und Papier. »Aber schreib es nicht wortwörtlich ab, sonst ist es zu offensichtlich.«
    »Danke«, sagte James. »Ich hole mir nur schnell Frühstück, bevor die Essensausgabe dichtmacht.«
    Zu spät zum Frühstück zu kommen hatte den Vorteil, nicht Schlange stehen zu müssen. Der Nachteil war, dass die Auswahl nicht berauschend war. Erst betrachtete James ein angelaufenes Spiegelei und ein Schinkencroissant, doch dann nahm er nur einen Becher Kaffee und etwas Obst, das er einhändig essen konnte, während er die Hausaufgabe abschrieb.
    Er setzte sich an einen leeren Tisch, damit er sich konzentrieren konnte. Dummerweise hatte er erst sieben von fünfzehn Fragen beantwortet, als es zur ersten Stunde läutete.
    »Ich brauche meine Arbeit wieder«, erklärte Kerry und beugte sich über James, während über hundert Cherubs aus dem Speisesaal strömten.
    »Nur noch eine Minute.«
    Kerry schüttelte den Kopf. »Wir kommen zu spät. Du hattest die ganze Woche Zeit, es zu machen.«
    »Geh schon vor«, stieß er hervor, als er sah, dass seine Antwort auf Frage neun ziemlich unleserlich war. »Sag Norwood, dass ich oben mit Meryl spreche oder so.«
    »Okay. Aber es wird ziemlich verdächtig sein, wenn ich meine Hausaufgabe nicht habe und du dann mit beiden ankommst.«
    »Ich brauche nur noch fünf Minuten, und Norwood sammelt sie immer erst am Schluss der Stunde ein.«
    Wieder schüttelte Kerry den Kopf. »Wir sehen uns da.«
    Wenige Minuten später waren nur noch ein paar Kinder im Speisesaal. James kritzelte gerade die letzte Antwort hin und nahm den letzten Bissen seiner Banane, als ein Schatten auf sein Blatt fiel.
    »Augenblick noch«, sagte James, ohne aufzusehen. Er nahm an, es sei eine von den Angestellten, die den Tisch abräumen wollte.
    Doch stattdessen blaffte ihn eine raue Jungenstimme an: »Na gut, du Kriecher .«
    James blickte auf und sah einen Jungen in einem grauen

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