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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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nur ansehen. Bitte nicht böse sein.«
    Lauren zuckte mit den Achseln. »Vergiss es.«
    »Ich hatte noch nie ein Handy«, erklärte Anna kopfschüttelnd. »Du hast Glück.«
    »Frag mich einfach das nächste Mal«, meinte Lauren, als sie wieder ins Bett stieg, das Telefon in der Hand. Zur Sicherheit stopfte sie es zwischen Matratze und Wand, dann löschte sie das Licht.
    *
    »Los, raufklettern!«, befahl James und deutete auf ein Holzfass, das ihm bis zur Brust reichte.
    Das mit Sand gefüllte Fass wackelte nicht einmal, als Kevin sich auf den Deckel zog und hinsetzte.
    »Steh auf!«, brüllte James.
    Man sollte meinen, dass ein Zehnjähriger keine Mühe haben sollte, solch eine Anweisung zu befolgen, aber Kevins Hände zitterten, als er sich hinstellte.
    »Nicht nach unten sehen, spring einfach in den Matsch.«
    »Ich kann nicht«, jammerte Kevin und machte Anstalten, sich wieder hinzusetzen.
    »Wenn du deine Beine noch einen Millimeter weiter beugst, rauscht es«, schrie Bruce. »Und jetzt spring!«
    »Ich habe schon Vierjährige von höheren Hindernissen springen sehen!«, rief James.
    Kevin lief eine Träne über die Wange, und er setzte sich hin.
    »Ich gebe dir drei Sekunden Zeit, aufzustehen und von diesem Fass zu springen«, erklärte Bruce wütend. »Eins … zwei …«
    »Ich kann nicht!«, jammerte Kevin.
    »Drei!«, brüllte Bruce.
    Wütend zerrte er Kevin von dem Fass und stieß ihn mit dem Gesicht in den Dreck.
    »Was meinst du, James?«, erkundigte sich Bruce. »Zeit für etwas Radikales?«
    »Der kleine Feigling lässt uns ja keine andere Wahl.«
    »Siehst du das Haus da drüben?« Bruce wies auf einen Schuppen mit Flachdach, in dem Gartengeräte aufbewahrt wurden. »Wir bringen dich da rauf und schmeißen dich runter.«
    »Nein!«, schluchzte Kevin verzweifelt und rollte sich zusammen. »Ich will nicht da rauf!«
    James zog ihn hoch. »Du solltest lieber anfangen, dich anzustrengen, du Heulsuse. Wir bewegen uns keinen Meter von diesem Übungsplatz weg. Du kannst heulen und jammern und dich die ganze Nacht mit uns herumstreiten, aber uns macht das nicht das Geringste aus. Wir werden einfach mit dir weitertrainieren, Nacht für Nacht, bis du ein wenig Mumm kriegst!«
    Kevin versuchte zu verhandeln, als Bruce ihn zu der Aluminiumleiter des Schuppens zerrte. »Lasst es mich noch mal mit dem Fass versuchen!«
    »Nein«, erklärte Bruce dem sich windenden Kevin. »Wir haben dir drei Versuche mit dem Fass gegeben. Jetzt schmeißen wir dich vom Dach.«
    »Bitte!«, jammerte Kevin.
    Er trat und wehrte sich zu sehr, als dass sie ihn die Leiter hätten hochzwingen können, daher stieg Bruce aufs Dach und beugte sich über die Seite, und James hob Kevin hoch, sodass Bruce ihn ergreifen und aufs Dach ziehen konnte. James lief zur Gebäuderückseite, wo eine Matte auf dem Boden lag.
    »Spring!«, schrie Bruce und drängte Kevin über das Flachdach.
    James stand mit ausgebreiteten Armen hinter der Matte. »Komm schon, du feiges Huhn! Wovor zum Teufel hast du Angst?«
    Bruce versetzte Kevin einen Stoß, der ihn an den Rand des Daches taumeln ließ.
    »Bitte!«, schluchzte Kevin. »Mir wird schlecht!«
    »Ach, lass den Quatsch, du Schwächling«, höhnte Bruce. »Spring!«
    Aber Kevin würgte und spuckte seinen Mageninhalt in hohem Bogen hinunter auf die Matte. James trat zurück, konnte es aber nicht verhindern, dass ihm Erbrochenes auf den ausgestreckten Arm platschte. Bruce war so geschockt, dass er Kevin losließ.
    Der Zehnjährige landete schreiend auf der Matte in einem Gemisch aus Regenwasser und Erbrochenem.
    »Schöne Landung, Feigling!«, höhnte Bruce.
    Kevin rollte sich herum. Sein Hemd und seine Pyjamahose waren eklig beschmiert. Er tat James richtig leid, aber er wusste, dass die Masche nur funktionieren würde, wenn er kein Erbarmen zeigte.
    »Ich hoffe, du bist stolz auf dich, du Loser«, bemerkte er. »Vielleicht schmeißen wir dich das nächste Mal irgendwo runter, wo keine Matte liegt!«
    »Halt den Mund!«, schrie Kevin. »Ich hasse euch!«
    »Jetzt fehlt nur noch, dass sich der kleine Scheißer in die Hose macht«, tönte Bruce, ließ die Beine über die Dachkante baumeln und sprang hinunter, wobei er die Matte sorgfältig mied.
    »Genau«, knurrte Kevin und sprang auf. »Euch zwei Idioten werde ich’s zeigen!«
    Er lief los. Einen Augenblick lang glaubte James schon, er wolle wieder wegrennen, doch Kevin rannte zur Leiter und stieg hinauf.
    »Ich springe!«, schrie Kevin wie von Sinnen, rannte

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