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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Kopf, als sie Keith’ Waffe ergriff.
    Sie hatte das Gefühl, als stünde ihr Gesicht in Flammen. Ein Auge hatte sie geschlossen, das andere tränte, und der intensive Gestank des Pfeffersprays brannte in ihrem Mund und ihrer Kehle. Sie sah nur verschwommen, als sie den Lauf der Waffe nach oben richtete und einen Warnschuss abgab.
    »Leg das Spray weg, und mach die Tür auf!«, befahl Lauren und versuchte, zuversichtlicher zu klingen, als sie es war.
    Sie konnte hören, wie einige der Mädchen wieder die Treppe herabgeschlichen kamen, um herauszufinden, was der Schuss zu bedeuten hatte. Die Pistole lag schwer in Laurens Hand. Sie sah nur verschwommen und rang nach Atem, aber sie war weniger als drei Meter von Roman und Abby entfernt, und man braucht nicht wirklich gut sehen können, um jemanden aus dieser Entfernung zu treffen.
    Abby ließ das Pfefferspray fallen.
    »Und jetzt mach die Tür auf!«, verlangte Lauren. »Alle, die mit mir kommen möchten, dürfen das gerne tun.«
    Roman blickte Abby fragend an, bevor er rückwärts zur Tür ging, um sie zu öffnen. Lauren schaute sich verzweifelt nach Anna um, doch sie konnte nur verwischte Farben und Umrisse erkennen. Sie bemerkte, dass sechs oder sieben Mädchen mit ihr kamen, als sie die Treppe hinunter zu Abbys Büro nahm. Die Pistole hielt sie fest in der Hand.
    »Anna?«, rief Lauren.
    »Deine Freundin wieder nach oben«, sagte ein Mädchen, das kaum größer war als Lauren, in gebrochenem Englisch.
    »Nicht zurückgehen«, stieß Lauren hervor und deutete in das Büro. »Kannst du da ein Telefon sehen?«
    »Auf dem Tisch.«
    »Wähl für mich«, bat Lauren. Dann bemerkte sie, dass die anderen Mädchen abwartend in der Tür standen und auf Anweisungen warteten. »Geht nach unten!«, befahl sie. »Da ist ein Raum mit Flaschen, da lauft ihr durch, springt über die Bar und raus auf die Straße!«
    Sechs Teenager rannten in Pantoffeln und billigen Morgenröcken die Metalltreppe hinunter, während Lauren ihre Gefährtin anwies, das Telefon zu nehmen und Johns Nummer zu wählen.
    »Wo bist du?«, schrie sie in den Hörer.
    »Wir kommen in fünf bis zehn Minuten rein«, erwiderte John. »Aber die Cops macht es nervös, ein so großes Gebäude zu stürmen, ohne es richtig zu kennen oder zu wissen, was für Waffen sie drinnen erwarten.«
    »Nur eine Pistole, soweit ich weiß, und die habe ich«, erklärte Lauren. »Aus der Bar vorne laufen gleich ein paar Mädchen.«
    »Wir kümmern uns um sie. Deine Stimme klingt schrecklich. Alles in Ordnung?«
    »Pfefferspray«, erzählte Lauren. »Fast nur auf einer Seite.«
    Das verschwommene Mädchen, das Lauren geholfen hatte, sagte ängstlich: »Abby und die anderen kommen!«
    Lauren schrie ins Telefon: »John, die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Sie müssen sie aufhalten, wenn sie rauskommen!«
    »Bist du sicher, dass sie nicht bewaffnet sind?«
    »Ziemlich sicher«, antwortete Lauren und schubste ihre Gefährtin zur Treppe.
    »Gut, pass auf dich auf!«, sagte John. »Wir haben das Gebäude umstellt.«
    »Ich schätze, sie werden versuchen, mit dem Auto durch das hintere Tor zu flüchten.«
    John schrie jemandem in seiner Nähe zu: »Einen Wagen quer vor das hintere Tor!«
    Lauren bemerkte, dass ihre Gefährtin geflüchtet war. Sie griff die Waffe fester, als sie verschwommene Gestalten im Gang vorbeihuschen sah. Der große rote Flecken schien Abby zu sein, aber wer auch immer die Gestalten waren, sie zeigten kein Interesse an Lauren, sondern nur daran, wegzulaufen.
    »Die Mädchen kommen jetzt aus der Bar«, rief John. »Die Cops sind auf dem Weg hinein.«
    »Ruft lieber ein paar Krankenwagen«, empfahl Lauren. »Ich habe einen Kerl niedergeschlagen und einen anderen niedergestochen. Vielleicht ist er sogar tot.«
    Plötzlich brach die Musik aus der Bar unten ab. Stattdessen erklangen Schreie und das Trampeln von Stiefeln auf der Metalltreppe.
    »Die Waffe runter!«, schrie eine Frau.
    Lauren legte die Pistole auf den Schreibtisch, und die verschwommene schwarze Gestalt löste den Schutzhelm, als sie auf sie zukam. Ihr brannten immer noch höllisch die Augen, aber allmählich sah sie wieder besser.
    »Hinter der weißen Tür da sind noch mehr Mädchen«, erklärte sie. »Das Personal ist wahrscheinlich geflüchtet.«
    »Ihr habt sie gehört!«, rief die Polizistin und winkte ein halbes Dutzend Kollegen vorbei.
    Lauren bemerkte, dass sie immer noch John am Telefon hatte, und rief: »Wo sind Sie?«
    »Gleich bei dir«,

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