Top Secret - Der Verdacht
Plan denn jetzt genau aus?«
*
Jason McLoud wohnte in einer Vorstadtstraße mit Reihenhäusern an gepflasterten Auffahrten. James und Dana kamen um acht Uhr fünfundvierzig an, parkten auf der gewundenen Straße und liefen die letzten hundert Meter bis zur Hausnummer siebenundfünfzig.
Als sie davorstanden, stellte James den Fuß auf das Gartenmäuerchen und tat so, als ob er seinen Turnschuh neu binden müsste.
»Sieht so aus, als sei McLouds Frau schon zur Arbeit gefahren«, meinte Dana und zeigte unauffällig auf die trockene Stelle auf der geklinkerten Auffahrt, wo über Nacht offensichtlich ein Auto geparkt hatte.
James bemerkte eine Gestalt, die sich hinter der Milchglasscheibe im ersten Stock bewegte. Er wandte sich zu Dana um und hob eine Augenbraue.
»Hm, ich sehe ihn.« Dana nickte. »Und jetzt weg hier, bevor sich die Vorhänge heben.«
Sie befanden sich in einer schicken Umgebung, und zwei Teenager ohne Schuluniform, die in Häuser starrten, erregten leicht Aufmerksamkeit. Anstatt zum Auto zurückzukehren, liefen sie ein Stück weiter und bogen dann in eine Nebenstraße ein, die zu einem Sportplatz hinter den Häusern führte.
Sie gingen um ein Rugbyfeld herum und schlenderten an den Holzzäunen vorbei, die die Gärten begrenzten, bis sie hinter McLouds Haus ankamen. Auf der anderen Seite des Rugbyfeldes gingen Leute mit ihren Hunden spazieren, daher lehnte sich Dana mit dem Rücken an den Zaun.
»Tu so, als ob du mich küssen würdest«, befahl sie.
James trat an sie heran und küsste ihren Hals, bevor er innehielt, um einen Blick durch eine Lücke im Zaun zu werfen.
»Hat keinen Sinn«, meinte er. »Hier ist das Gelände tiefer; da geht’s etwa drei Meter runter in irgendwelche Rosenbüsche.«
»Dann müssen wir vorne rein«, erklärte Dana, als James nach hinten wich. »He, wo willst du denn hin?«
Sie zog ihn an der Jacke heran, und sie tauschten schnell einen Zungenkuss. »Später«, neckte ihn Dana leise, als sie sich voneinander lösten.
James musste an Kerry denken, während sie zu einem Ausgang auf der anderen Seite des Feldes gingen. Er verspürte immer noch ein Kribbeln, wenn er mit ihr zusammen war, aber er hatte das Gefühl, als sei ihre Freundschaft abgekühlt, während sich mit Dana alles neu und aufregend anfühlte.
Sie kamen auf eine Nebenstraße, und nachdem sie zwei Mal links abgebogen waren, hatten sie einen weiten Bogen zurück zum Auto geschlagen.
»Punkt neun«, stellte Dana mit einem Blick auf die Uhr fest, als sie einstiegen und die Türen schlossen. »Wenn wir wissen wollen, was Ewart zu sagen hat, sollten wir uns lieber beeilen.«
Ein Blick nach unten zeigte James, dass seine von dem kleinen Rundgang schmutzigen Schuhe die Fußmatte einsauten, aber im Moment musste er sich um Wichtigeres kümmern. Aus Danas Rucksack nahm er ein Blatt mit selbstklebenden Abhörgeräten. Die grauen Klebemarken waren nur halb so groß wie sein kleiner Fingernagel und sahen aus wie Fotoetiketten.
»Willst du das Reden übernehmen?«, fragte James.
»Wenn du das möchtest.« Dana nickte. »Du brauchst das Palm-Gerät, um das Signal von den Wanzen einzufangen, und irgendwo da drinnen sind auch zwei Funkgeräte.«
Sobald James alles in seinen Taschen verstaut hatte, stiegen sie aus und gingen rasch auf McLouds Haus zu. Dabei hielten sie vorsichtig Ausschau, für den Fall, dass Ewart zu früh auftauchte.
An Hausnummer einundfünfzig angelangt, holte Dana ein Handy hervor und wählte McLouds Nummer. Aus einem Lagerraum auf dem Campus hatte sie zwei unregistrierte Payphones mitgenommen, sodass man den Anruf nicht zurückverfolgen konnte.
»Hallo!«, meldete sich Dana fröhlich. »Ist dort Jason McLoud?«
Sobald sie die Stimme des älteren Mannes hörte, winkte Dana James zu. Solange er am Telefon sprach, würde er James in seiner Auffahrt vermutlich nicht bemerken.
»Mr McLoud«, fuhr Dana fort, »ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Penguin Travel Ihnen ein besonders günstiges Angebot mit einem Rabatt von vierhundert Pfund für eine unserer Karibikkreuzfahrten machen kann.«
Als sich McLoud hörbar aufregte, wissen wollte, woher sie seine Telefonnummer hatte, und drohte, sich bei der Telefonregulierungsbehörde zu beschweren, schlich sich James am Haus entlang und kauerte sich zwischen die Wand und McLouds MG -Cabrio.
»Wenn Ihnen Kreuzfahrten nicht zusagen, wie wäre es dann mit einem Urlaub in Florida? Ich bin sicher, Ihre Enkel würden es lieben …«
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