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Top Secret - Die Mission

Top Secret - Die Mission

Titel: Top Secret - Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Wochenendkrieger in Gummistiefeln und mit den am Feldrand geparkten Geländewagen so weit von Hardcore entfernt waren wie nur irgendetwas. Diese Leute waren zwar gegen Tierversuche, aber sie hatten keine Ahnung von den sehr viel weiterreichenden Befreiungsgedanken eines Ryan Quinn oder anderer. Lauren hatte sogar Demonstranten gesehen, die herzhaft in Schinken- und Eiersandwiches bissen.
    Das Dumme war nur: Obwohl Lauren zunehmend davon überzeugt war, hier nur ihre Zeit zu verschwenden, hatte sie keine Ahnung, was sie stattdessen tun sollte. Schließlich entschloss sie sich, nachzusehen, wie die Jungs vorankamen.

    »Haben Sie vielleicht zufällig meine Brüder gesehen?«, erkundigte sich Lauren bei der Frau, für die sie eben die Pasteten aufgewärmt hatte und die nun einem bärtigen Mann den Albtraum schilderte, den sie gerade mit der Renovierung ihrer Küche durchlebte.
    Die Frau klang gereizt. »Ja, vielen Dank, Kleine, die Pasteten sind köstlich.«
    Lauren war klar, dass die Gute ihr eigentlich etwas ganz anderes sagen wollte, nämlich: Hier unterhalten sich Erwachsene, würdest du also bitte verschwinden! Mit einem Mal hatte Lauren das Gefühl, ungefähr einen Millimeter groß zu sein.
    »Ich habe gefragt , ob Sie vielleicht meine Brüder gesehen haben«, wiederholte Lauren beleidigt.
    »Oh«, machte die Frau und riss sich endlich von ihrem Freund los. »Nein, habe ich nicht, aber du solltest es mal auf dem Feld auf der anderen Straßenseite versuchen. Da halten sich viele Teenager auf.«
    »Danke«, sagte Lauren halbherzig, »dann sehe ich da mal nach.«
    Sie schaute sich nach fahrenden Autos um - die es hier so gut wie nie gab -, bevor sie leichtfüßig über die Metallabsperrung sprang und sich auf der anderen Straßenseite durch eine Lücke in der Hecke zwängte.
    Auf dem sonnenbeschienenen Feld blühte leuchtend gelber Raps, dessen Pollen Lauren in der Nase kitzelten. Sie konnte zwar niemanden entdecken, bemerkte
aber Zigarettenrauch, der von einer brachliegenden Fläche etwa fünfzig Meter vor ihr aufstieg.
    Als sie sich dem hohen Gras näherte, sah sie ein Dutzend Teenager, die sich in der Sonne aalten. Die meisten von ihnen waren sechzehn bis achtzehn Jahre alt. Ein paar sahen aus wie Studenten und hatten die Zwanzig wahrscheinlich schon erreicht.
    James war mindestens ein Jahr jünger als alle anderen, aber das hielt ihn nicht davon ab, sich zu amüsieren. Er lag mit bloßem Oberkörper im Gras, hatte seine Schuhe ausgezogen und benutzte sein Polohemd als Kopfkissen. Das Mädchen neben ihm schien ungefähr ein Jahr älter zu sein. Sie war ein untersetztes Ding mit großem Busen, das gelbe Blütenblätter von den Rapspflanzen zupfte und sie grinsend über James’ Kopf streute.
    »Oh, hey!«, rief James, richtete sich abrupt auf und wischte sich schuldbewusst die hellgelben Schuppen aus den Haaren. »Das ist Robyn. Robyn, meine Schwester Lauren.«
    Dass James bei jeder Gelegenheit mit allem flirtete, was auch nur entfernt weiblich war, und darüber geflissentlich seine Freundin vergaß, regte Lauren auf. Doch nach der Erpressungsgeschichte auf dem Campus bewegte sie sich auf wackeligem Boden, und es hätte sicherlich einen Riesenstreit gegeben, wenn sie jetzt den Mund aufgemacht hätte.
    Lauren tröstete sich mit dem Wissen, dass Kerry schließlich nicht dumm war: Früher oder später
würde sie herausfinden, was James hinter ihrem Rücken trieb, und ihm die Ohrfeige verpassen, die er so bitter nötig hatte.
    »Was läuft?«, fragte Lauren.
    James grinste Robyn an und zuckte dann mit den Schultern. »Wir hängen nur so rum …«
    »Ist Kyle auch da?«
    »Da drüben.« James deutete mit dem Finger. »Er sitzt hinter den beiden Rugbyhemden.«
    Lauren warf einen Blick auf die beiden kräftigen Jungen, die ihr die Sicht auf Kyle versperrten. Die drei unterhielten sich angeregt. »Die sehen aber fit aus.« Lauren grinste schelmisch.
    Robyn nickte und sah Lauren zum ersten Mal direkt an.»Rugbyspieler sind total klasse. Die zwei sind ziemlich oft hier. Ich weiß nicht, wie sie heißen, aber ich hätte nichts dagegen, es herauszufinden.«
    »Ich habe schon jede Menge Rugby gespielt«, log James, den es wurmte, dass Robyns Aufmerksamkeit plötzlich auf die beiden älteren Jungs gelenkt wurde.
    Lauren hätte James gerne einen Dämpfer verpasst und ihn einen Lügner genannt, doch während einer Mission musste man immer irgendwelche Dinge für seine fiktive Biografie erfinden, und eine der strengsten Grundregeln

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