Top Secret - Die Mission
denen vor Angst die Hosenbeine schlottern.«
Kyle grinste, als Viv verächtlich auf den Boden spuckte, doch George wirkte nicht angetan.
»Ohne diese halbherzigen Bildzeitungsleser und ihre monatlichen Beiträge wären wir aufgeschmissen«, schnauzte er ihn an.
»Und, steht die Ausrüstung bereit?«, fragte Tom und wechselte das Thema, bevor George und Viv einen handfesten Streit anfingen.
»Mel hat alles im Volvo ihres Vaters hergebracht«, erklärte George und wandte sich dann wieder an Kyle. »Hör zu, Fremder, nichts für ungut, aber wir haben hier was zu besprechen. Würde es dir was ausmachen, zu verschwinden?«
»Kein Ding«, meinte Kyle und machte Anstalten, sich zurückzuziehen. »Ich habe deine Handynummer, Tom. Ich ruf dich an wegen des Treffens in der Uni.«
»Warte noch!«, rief Viv. »Hey, George, Kyle ist ein
Prachtkerl, und du bist die ganze Woche rumgerannt, um zusätzliche Leute für die Sache zusammenzutrommeln. Vielleicht hat Kyle ja Lust, mitzukommen, wenn du ihm erklärst, worum es geht.«
»Hör zu, Kyle«, sagte George, »ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich arbeite nur mit Leuten zusammen, die ich kenne.«
Kyle hätte natürlich gern gewusst, was sie vorhatten, aber wenn er jetzt zu eifrig war, stellte er sich womöglich selbst ein Bein.
»Keine Sorge«, meinte er und wedelte mit der Hand, um anzuzeigen, dass er nicht beleidigt war. »Viel Glück, was immer ihr auch vorhabt.«
Als er sich abwandte, sah er James auf sich zurennen. Seine Stimme klang beunruhigt.
»Mann, am Eingang geht irgendwas vor!«, rief er. »Robyns Mum kam rüber und hat sie weggezerrt. Die ganzen braven Bürger sind abgehauen, weil zwei Busladungen angepisster Studenten eingetroffen sind, die Sprechchöre rufen und sich wie Irre aufführen.«
George sah auf die Uhr. »Das muss Madelines Truppe sein, genau zur richtigen Zeit.«
»Was haben die vor?«, fragte Kyle.
»Es ist durchgesickert, dass Malarek heute eine Lieferung Affen bekommt«, erklärte Viv.
»Warum lässt Malarek nicht unter der Woche liefern, wenn kaum Protestler da sind?«, wunderte sich James.
Tom und Viv hatten James schon kurz kennengelernt, aber George hatte keine Ahnung, wer er war. »Wie alt bist du, Junge?«, fragte er.
»Vierzehn.«
George lachte. »Und du mit deinen vierzehn Jahren hast den Trick der Polizei sofort durchschaut!«
»He!« Viv trat näher an George heran und setzte seine imposante Statur subtil ein, um den anderen einzuschüchtern. »Warum erzählen wir den beiden nicht, worum es geht, und lassen sie mitmachen, Georgieboy? Sie sind in Ordnung. Und Teufel noch mal, ihre Mutter hat was mit Ryan Quinn!«
»Nein, Viv!«, lehnte George wütend ab und sah erneut auf die Uhr. »Man liest nicht zehn Minuten vor einer professionell geplanten Operation irgendwelche Fremden auf. Das bringt uns nur alle ins Gefängnis.«
»Du immer mit deinem aufgeblasenen Mantelund-Degen-Verschwörungsschwachsinn«, höhnte Viv. » Professionell geplante Operation . Da ist ja mein Schwanz professioneller als du!«
Wieder sah George auf die Uhr. »Dafür ist jetzt keine Zeit«, erwiderte er zornig. »Also los, bind es deinen neuen Kumpels auf die Nase. Aber eins sage ich dir, Viv, das ist das letzte Mal , dass ich mit dir zusammenarbeite. Du hast null Disziplin. Das ist echt ein Witz!«
»Leck mich«, spottete Viv, dann weihte er Kyle und James ein. Vor zehn Tagen ist wundersamerweise
die Information durchgesickert, dass gegen vier Uhr heute Nachmittag eine Wagenladung Affen an Malarek geliefert werden soll. Das Komitee der Zebra-Allianz musste nur einen Blick auf diese Info werfen, um zu erkennen, dass es ein Trick war.
Die Polizei will, dass wir alle auf die Barrikaden gehen, sie ziehen alle Einsatzkräfte vor Ort zusammen und fallen dann ein, um so viele wie möglich auf einmal zu verhaften. Was sie allerdings nicht wissen, ist, dass die Besoffenen vorne am Tor Order haben, den Lastwagen völlig unbehelligt durchfahren zu lassen.«
»Die Polizei soll also dumm dastehen.« Kyle nickte, da er glaubte, verstanden zu haben.
»Ja, ich glaube, da würden die Bullen schon ein wenig blöd dastehen.« Viv feixte. »Aber jetzt passt auf: Wie man sieht, sind die Straßen sehr eng, und die Bullen müssen ihre Autos und Mannschaftswagen ein ganzes Stück weiter weg parken. Während sie also am Eingang postiert sind, um sich eines Haufens fürchterlich manierlicher Studenten zu erwehren, werden wir aus den Büschen springen und ein wenig
Weitere Kostenlose Bücher