Top Secret - Die Mission
Gesichter herauspixeln. Dann zerstöre ich die Originale und lösche die Festplatte. Um absolut auf Nummer sicher zu gehen, sieht sich ein Anwalt der Allianz jedes Video und jedes Foto an. Anschließend lässt er es von einem seiner Assistenten von einem Internetcafe aus an die Medien verschicken, so ist es unmöglich, unseren Aufenthaltsort festzustellen.«
»Und wann wird dann mein verpixeltes Abbild auf der Website der Zebra-Allianz erscheinen?«
»In knapp drei Stunden, hoffe ich. Wir haben tolles Material von dem Dreck in den Käfigen. Lou hat sogar einige Welpen gefilmt, die an infizierten Wunden in den Käfigen gestorben sind.«
»Die armen kleinen Dinger«, sagte Lauren mitleidig.
»Es ist furchtbar, dass die Tiere so behandelt werden«, erwiderte Miranda. »Aber das Gute daran ist, dass wir morgen früh, sobald die Büros besetzt sind, die RSPCA und die Behörden informieren können. Dem Züchter wird seine Lizenz entzogen, und er wird gezwungen sein, dichtzumachen.«
»Cool«, fand Lauren. »Und ich wette, kein anderer Züchter wird scharf darauf sein, Malarek mit Hunden zu versorgen.«
Adelaide nickte. »Wenn sie das machen, sollten sie es lieber vor uns geheim halten.«
Lauren trank ihren Kakao aus und stellte den leeren Becher auf den Tisch.
»Na dann«, sagte sie, »ich gehe wieder rüber, damit Ryan auch seine Kaffeepause bekommt. Ich glaube, es sind nur noch knapp ein Dutzend Hunde sauber zu machen.«
Beim Hinausgehen sah Lauren, wie hinter den Bäumen die Sonne aufging. Ein Blick auf die Küchenuhr ließ sie erstaunt feststellen, dass es Viertel vor fünf war.
21
»Hey«, sagte Ryan und strich Lauren sanft mit den Fingerspitzen über die Wange, um sie aufzuwecken. Seine behaarte Brust war nackt, und er trug eine Jeans von Lou, die ihm ein paar Nummern zu groß war.
Lauren schlug die Augen auf und fand sich in einem Bob-der-Baumeister-Schlafsack auf dem Sofa wieder. Durch die Vorhänge schien hell die Sonne.
»Anna macht dir Mittagessen«, verkündete Ryan.
»Mittagessen?«, stieß Lauren hervor. »Wie spät ist es?«
»Zehn nach eins.«
»Verflixt. Weiß Zara, wo wir sind?«
»Ja, ich habe mit ihr gesprochen. Das mit gestern ist für sie völlig in Ordnung. Sie kommt gleich vorbei, um uns abzuholen.«
Lauren zog den Reißverschluss des Schlafsacks auf und setzte sich hin. Die Bilder der vergangenen Nacht gingen ihr durch den Kopf. Nachdem sie die letzten Hunde versorgt hatten, waren alle ins Haus gegangen, um sich selbst zu waschen, doch das heiße Wasser war aufgebraucht. Nach einer eiskalten Dusche hatte Lauren sich abgetrocknet und ein übergroßes T-Shirt und Shorts von Miranda angezogen.
Sie stand auf und wanderte in die Küche. Ihre Schultern und Arme schmerzten vom vielen Schrubben.
»Hallo!«, begrüßte Anna sie strahlend, ging zum Esstisch und goss Lauren ein Glas Orangensaft ein. »Was hältst du von einer veganischen Waffel?«
»Hört sich gut an«, antwortete Lauren grinsend und raffte die viel zu großen Shorts, um sich hinzusetzen. Sie sah sich um und stellte fest, dass alles wieder blitzblank war. Von der letzen Nacht war keine Spur mehr zu sehen.
»Sind die Hunde alle weg?«
Ryan nickte und ließ sich ihr gegenüber nieder. »Lou hat einige mitgenommen und Adelaide und Miranda die übrigen.«
»Oh«, Lauren war enttäuscht. Sie hätte sie gerne alle einmal sauber und glücklich gesehen.
Anna brachte ihr eine Waffel mit Puderzucker, Erdbeeren und Melone. Das warme, süße Gebäck war genau das, was Lauren nach den Anstrengungen der letzten Nacht brauchte.
»Ryan, ich sollte jetzt lieber aufbrechen«, verkündete Anna, nachdem sie den Herd abgeschaltet und abgewaschen hatte. »Um drei muss ich Cat und Polly von der Schule abholen. Würdest du bitte Laurens Teller abwaschen und abschließen? Du kannst die Schlüssel Phyllis geben, sie ist am Wochenende auf dem Protestgelände.«
»Kein Problem«, nickte Ryan. »Wegen uns musst du nicht extra warten. Zara müsste in einer halben Stunde hier sein.«
Nachdem Lauren gegessen und sich an der Tür
von Anna verabschiedet hatte, suchte sie ihre Turnschuhe und ging hinaus, um ein wenig frische Luft zu schnappen und noch einmal in die Ställe zu sehen. Sie hatte einen Kloß im Hals, als sie an die aufgeregten kleinen Hunde in den Autos und Lastern dachte, die nach Desinfektionsmittel riechend einem sicheren Zufluchtsort entgegenfuhren.
Und sie war auch stolz auf sich. Sie hatte hart gearbeitet, war Teil eines
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