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Topas

Topas

Titel: Topas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon Uris
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und aus. Pepe schlängelte sich
zwischen den dichtgeparkten Fahrzeugen hindurch, bis dahin, wo
Maurice auf ihn wartete, und setzte sich neben ihn. Maurice
schloß das Handschuhfach auf, entnahm ihm zwei Päckchen
Geld und gab knappe, präzise Anweisungen, die Pepe
wiederholte.
    »Sie arbeiten
mit einer Tessina, nicht?«
    »Ja«,
antwortete er und zeigte Maurice die Kamera, die er wie eine
Armbanduhr an seinem Handgelenk trug.
    »Wenn alles
klappt, sind Sie um acht Uhr schon wieder weg von New
York.«
    »Das soll mir
nur recht sein.«
    »Sobald Sie mit
der Arbeit fertig sind, nehmen Sie ein Taxi zum Flughafen
LaGuardia. Kaufen Sie sich eine TWA-Reisetasche und legen Sie den
Film hinein. Ich werde beim Hauptzeitungsstand warten und auch eine
TWA-Reisetasche tragen. Wir tauschen sie bei den
Taschenbuchregalen.« Pepe steckte die Scheine ein und
öffnete die Tür.
    »Viel
Glück!« sagte Maurice.
    »Danke.«

 
    21
    Andre sah auf die Uhr;
Nicole war immer noch mit ihrem Make-up beschäftigt. Wie bei
jedem Plan in diesem Stadium machte er sich Gedanken, ob und wann
und wo er vielleicht etwas nicht genügend bedacht hatte.
Vielleicht war es falsch, ein fliegendes Flugzeug als toten
Briefkasten zu benutzen, aber er mußte Pepe schnell wieder
aus New York herausbringen. Wenn die Amerikaner Wind davon
bekämen, könnten sie ihn der Spionage bezichtigen oder,
im günstigsten Fall, sehr verärgert darüber sein,
daß er sie nicht vorher verständigt hatte.
Außerdem wollte er den Film aus New York heraus haben, weil
er ihn nicht Gustave Prevost, diesem Dummkopf, anvertrauen mochte.
Das Warten im Dunkeln, die Ungewißheit, das war es, was ihn
nervös machte. Pepe ist ein tüchtiger Mann, dachte Andre.
Warum verfolge ich ihn jetzt in Gedanken? Es blieb ja doch nichts
übrig, als abzuwarten.
    Nicole trat ein. Er
bewunderte sie, küßte sie auf die Wange, dann
verließen sie das Haus und fuhren ab. Seine Gedanken kamen
nicht von den Papieren in Rico Parras Diplomatentasche los. Es
wäre ein guter Fang, wenn sie sich nicht als gefälscht
erweisen sollten. Rico Parra war kürzlich von einer Konferenz
in Moskau zurückgekehrt, auf der über eine Anzahl von
neuen Bündnisverträgen verhandelt worden war. Sicher
hatte er Papiere bei sich, die er mit den Sowjetführern
besprechen wollte, während sie in New York bei den Vereinten
Nationen waren.
    »Michele rief
heute an. Sie ist todunglücklich über diesen Streit mit
Tucker.«
    »Wie?«
    »Michele
… Streit… Sarah Lawrence … bla, bla, bla
… Verdammt! dachte Nicole. Nichts ist wichtig. Nicht ich,
nicht seine Tochter. Man sehe ihn nur an: abwesend, in einer
anderen Welt. Und ich bin ausgeschlossen, war es schon
immer.
    »Was sagtest du,
Liebste?«
    »Ich sagte,
die Yankees von New York haben gegen die
Washingtoner Redskins verloren.«
    Er hielt an der Ecke
Wisconsin- und M-Street, wo der Parkwächter ihn freundlich
begrüßte und Blaise, der Besitzer des Rive
Gauche, sie
hineinkomplimentierte. Heute abend handelte es sich um ein Essen im
kleinen Kreis. Alles ININ-Leute. Ein italienischer und ein
deutscher Kollege mit ihren Frauen. Die Italiener waren
erträglich. Ein langweiliges altes Ehepaar mit einem ganzen
Haufen Kinder. Mit dem Baron und seiner Frau war es anders. Kurz
gesagt, Andre verabscheute die meisten Deutschen, und der Baron war
keine Ausnahme Nur eine längst fällige gesellschaftliche
Verpflichtung zwang ihn, sich mit einem Deutschen an einen Tisch zu
setzen.
    Nicole ärgerte
sich mehr über die Frau des Barons. Ein kleines, molliges
Ding, noch nicht dreißig und mit einer Figur, die noch nicht
durch ein Kind verdorben war. Sie zeigte immer soviel wie
möglich von ihrem Busen. Nun ja, dachte Nicole, die hat nicht
wenige Betten in Washington gewärmt. Und das war auch kein
Wunder, der Baron war eine vollkommene Niete. Sie überlegte,
ob Andre wohl schon mit deutschen Frauen geschlafen habe, oder
vielleicht sogar mit dieser.
    Sie gingen auf den
Tisch zu. Der Baron und der Italiener standen auf und
lächelten. Nicole wurde die Hand geküßt, und Andre
küßte die Hände der beiden anderen Damen.
Verdammtes Ding, dachte Nicole lächelnd, sieh dir bloß
an, wie ihr Kleid vorn auseinanderfällt.
    Andre blickte wieder
auf seine Uhr. Pepe Vimont müßte jetzt im Taxi sitzen,
dachte er, und unterwegs zum Hotel San Martin sein.

 
    22
    »O Herr
Jesus!« stöhnte Benny Garcia und bekreuzigte sich. Er
hatte sich seit vielen Jahren nicht mehr bekreuzigt. Wenn er
früher in den

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