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Topas

Topas

Titel: Topas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon Uris
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Klugheit.«
    »Sie muß
eine großartige Frau sein«, sagte Mike.
    »Ja, es gibt
keine andere, die ihr gleichkäme. Ich brauche ein Boot
für sie. Sie ist in größerer Gefahr, als sie mich
wissen läßt.«
    »Sie können
mit unserer Hilfe rechnen.«
    »Danke.«
    Es war Mike klar,
daß Andre bei dieser Frau sehr weit gegangen war. Es war
dumm, sich einfangen zu lassen. Andre tat ihm leid, aber sogar in
diesem Beruf bleiben Männer eben Männer.
    Andre stellte sein
Glas auf den Kaffeetisch. Daneben stand die Tasche, die Juanita ihm
gegeben hatte. »Oh, hier ist die Post. Sie sagte mir, ich
solle sie sofort öffnen.« Er drehte den Schlüssel
im Schloß, öffnete die Tasche weit und starrte
verblüfft hinein. »Mein Gott!«
    Michael Nordstrom
stand mit offenem Mund da, als Andre hineingriff und eine Handvoll
Juwelen herausholte. Brillanten und Rubine und Smaragde an
Halsketten, Armbändern, Uhren, Ringen. Andere waren in alte
Zeitungen und Wachstuch verpackt. An jedem Schmuckstück hing
ein
Zettel:             
    BITTE SENDEN SIE DIES
AN MANUEL SANCHES, MIAMI
    - VON SEINER
SCHWESTER.
    AN DR. F. DARGO, MIAMI
- VON SEINER MUTTER.
    BITTE SORGEN SIE
DAFÜR, DASS SAMUEL LOPEZ Y GARDIOS DIES ERHÄLT - ES IST
VON SEINEM BRUDER ARTURO. ICH GLAUBE, ER IST IN DENVER IN
COLORADO.
    Es waren über
fünfzig Stücke, und an jedem hing eine Anweisung für
die Zustellung. Ein Potpourri funkelnder Tragik.
    Andre begann die
Sachen in die Tasche zurückzulegen, als er etwas auf dem Boden
entdeckte. Es war eine Perlenkette mit einem Saphiranhänger,
der mit Brillanten eingefaßt war. Er kannte die Kette. Ein
Ring daneben - auch ihn kannte er. Ein Dutzend Stücke auf dem
Boden der Tasche erkannte er wieder. Sie gehörten Juanita de
Cordoba. Da war ein an ihn gerichteter Brief. Er riß den
Umschlag auf.
    Mein geliebter
Andre,
    bitte verwende
diese Sachen für die Ausbildung meiner Söhne. Schau ab
und zu einmal nach ihnen, wenn es möglich ist! Sie sind feine
Jungen und haben den Mut ihres Vaters, und ich weiß,
daß sie einmal prächtige Männer
werden.
    Mein liebster, mein
wundervoller Mann, Du mußt jetzt wissen, daß ich Dich
liebe, was auch kommen mag, ich liebe nur Dich allein, bis an
meinen Tod. Blick nicht zurück und weine nicht um mich! Wenn
ich alles noch einmal tun müßte, ich würde nichts
anders machen.
    In Liebe,
Juanita
    Mike sah, wie Andre
von Schmerz überwältigt wurde. Er hatte ihn noch nie so
gesehen.
    »O mein
Gott!« rief Andre unter Tränen. »Sie hat es vor
mir verborgen, Mike. O Gott! Sie hat es gewußt und wollte es
mir nicht sagen. O Gott! Was soll ich nur tun? Juanita - oh, meine
Liebste - Juanita…«
    »Ruhig, Andre -
ruhig - ruhig…«

 
    DRITTER
TEIL
    ____________________
    TOPAS

 
    49
    Der Präsident
stieß sich mit den Zehenspitzen ab und setzte seinen
Schaukelstuhl in Bewegung. Auf der Ledercouch neben ihm saßen
sein engster politischer Ratgeber Lowenstein und Marshal
McKittrick, sein persönlicher Referent vom Geheimdienst.
General St. James, Chef des Generalstabs, stellte das
Fernsehgerät etwas schärfer ein und ging dann ein paar
Schritte auf und ab.
    Der Mann auf dem
Bildschirm war der Kongreßabgeordnete Brolin aus Ohio, der im
ganzen Land zunehmend von sich reden machte. Eben wurde er auf dem
Treffen der amerikanischen Kriegsteilnehmer begrüßt und
schritt dann zur Rednertribüne mit den vielen Mikrophonen
… Blitzlichter flammten auf, und donnernder Beifall empfing
ihn.
    Schon im Hochsommer
hatte Brolin in einer Reihe von öffentlichen Erklärungen
Amerika vor den sowjetischen Waffen auf Kuba gewarnt. Anfangs hielt
man seine Reden und Zeitungsartikel für Hirngespinste,
für politische Schachzüge, mit denen er die Regierung in
Verlegenheit bringen wollte. Inzwischen dachte man anders
darüber. Brolins Worte wurden jetzt aufmerksam gehört,
weil sich herausstellte, daß er offenbar Zugang zu
Nachrichten aus erster Hand besaß.
    Die vier Männer
im Arbeitszimmer des Präsidenten verfolgten gespannt, wie der
weißhaarige Politiker scheinbar genau in ihren Raum zeigte.
Er behauptet, die Sowjets brächten immer mehr Waffen nach
Kuba, und forderte den amerikanischen Präsidenten auf, dem
Volk reinen Wein einzuschenken - oder eine parlamentarische
Untersuchung werde die Folge sein.
    Nachdem sie den
Fernsehempfänger ausgeschaltet und sich so den Beifall des
Publikums für Brolins Rede erspart hatten, blieb es im Zimmer
des Präsidenten eine ganze Weile totenstill.
    »Am

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