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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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mit Gift niederzustrecken, aber Kavenlow würde den Waffenstillstand nicht brechen, der für eine solche Verhandlung galt.
    Meine Augen weiteten sich, als ich erkannte, dass Jeck in dem Sattel saß, den ich in Saltolz verkauft hatte. Die Bündel dahinter waren jedoch seine eigenen, und ich war froh, dass der Wirt so ehrlich gewesen war, sie ihm zu übergeben. Wir hielten vor Jeck an, und ich spürte, wie Kavenlow mit einem Seufzen das Gewicht verlagerte.
    Jecks Blick huschte kurz zu Kavenlow und richtete sich dann wieder fest auf mich. »Schön, dich wiederzusehen, Prinzessin«, sagte er, und in seiner kraftvollen Stimme lag kein Hauch von Boshaftigkeit oder Sarkasmus.
    Ich errötete noch tiefer, und die Erinnerung an seine glatten, vor Salbe glänzenden Muskeln unter meinen Fingerspitzen stand mir ungebeten vor Augen. »Hauptmann Jeck«, sagte ich. Sicher hatte Kavenlow meine roten Wangen bemerkt. Mein Blick blieb an meiner Tasche hängen, die an Jecks Gürtel befestigt war.
    Als Jeck bemerkte, worauf ich starrte, löste er den Knoten und hielt mir die Tasche hin. »Ich glaube, die gehört dir«, sagte er. »In deiner Eile, mich zu verlassen, hast du sie wohl vergessen.«
    Vorsichtig nahm ich sie und schaute hinein. Alles war da, außer meinem beinernen Messer und dem Gift. »Wo ist der Rest?«, fragte ich und spürte ganz deutlich den leichten Druck von einem von Jecks Messern in meinem hinteren Taillenbund.
    »Wo sind meine Messer? Wo ist mein Pferd?«, entgegnete er spöttisch, und sein Blick huschte zum anderen Flussufer.
    Kavenlow räusperte sich, und ich wurde nervös. »Du bekommst sie später zurück«, sagte ich.
    »Gleichfalls.« Jeck wandte sich Kavenlow zu und begrüßte ihn, indem er respektvoll den Kopf neigte. Er unterbrach den Blickkontakt mit Kavenlow keinen Moment lang. »Sie sollte nicht hier sein«, sagte er. Nun ging es offenbar zur Sache. »Streng genommen ist sie immer noch eine Figur, kein Spieler.«
    »Sie wäre noch ganz und gar eine Figur, wenn Ihr den Mund gehalten hättet«, erwiderte Kavenlow, dessen sonst so ruhige Stimme zornig klang. »Wie sollte ich mich denn verhalten? So tun, als wüsste sie von nichts? Ihr habt Euch in meine Angelegenheiten mit meinem Lehrling eingemischt, also werdet Ihr jetzt geringfügige Regelwidrigkeiten tolerieren.«
    Jecks Pferd trat von einem Bein aufs andere, und er nahm die Zügel auf. »Ich entschuldige mich in aller Form dafür, dass ich Euch bei Eurem Lehrling vorgegriffen habe. Meine mangelnde Erfahrung hat dazu geführt, dass ich ihr unwissentlich ihren Status offenbart habe. Ich bitte um Verzeihung. Das war nicht meine Absicht.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. Jecks Entschuldigung klang nicht nur aufrichtig, sondern geradezu kleinlaut. Das war nicht der Hauptmann der Garde, den ich kennengelernt hatte. Ich drehte mich zu Kavenlow um und bemerkte überrascht, wie ungeheuer zornig er aussah.
    »Ihr habt mein Spiel erheblich beeinträchtigt«, entgegnete Kavenlow. »Eine meiner wertvollsten Figuren – entschuldige, Tess – hat Euretwegen ihre vielfältige Einsatzfähigkeit verloren. Das hat Eure Position ungeheuer gestärkt. Ob das unabsichtlich geschah oder nicht, Ihr habt eine Regel gebrochen. Euer verhältnismäßig neuer Status als Spieler ist keine Entschuldigung dafür. Wenn Ihr nicht richtig spielen könnt, werdet Ihr aus dem Spiel entfernt -Hauptmann.«
    Jeck lief rot an. »Mir ist ein Irrtum unterlaufen«, sagte er, nun nicht mehr so zerknirscht, »aber es war wirklich ein Versehen. Ich werde dafür keine großen Zugeständnisse machen. Als Entschädigung biete ich Euch meine Hilfe dabei an, die rechtmäßige Erbin auf den Thron zu bringen. So wird außerdem verhindert, dass Ihr und Euer Lehrling zur Rechenschaft gezogen werdet, weil Ihr eine Spielerin in eine direkte Herrscherposition gesetzt habt.«
    »Als könnte das den Schaden wiedergutmachen«, knurrte Kavenlow.
    Jecks Kiefer spannte sich hinter dem schwarzen Bart. »Zu mehr bin ich nicht bereit. Ihr seid zum Teil selbst schuld, weil Ihr sie mit Gift ausgestattet habt, ohne ihr zu erklären, was dessen Gebrauch bedeutet.«
    Ich spürte, wie Kavenlow sich entspannte. »Das akzeptiere ich. Ja. Ich werde von einer offiziellen Beschwerde absehen, wenn die richtige Prinzessin von Costenopolis den Thron besteigt. Einverstanden?«
    Jeck nickte, und die Anspannung in seinem Blick ließ nach. Ich war nicht sicher, ob ich darüber glücklich sein sollte oder nicht.
    Kavenlow flüsterte mir ins

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