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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Mann wich stolpernd zurück und blieb dann bleich und zitternd stehen. Der Gardist, der mich festhielt, verstärkte seinen Griff. Mit hämmerndem Herzen hörte ich, wie die Tür geöffnet wurde, und Schritte kamen den Pfad entlang. Garrett runzelte finster die Stirn. Er zog mich von meinem Wächter weg und sagte zu ihm: »Töte ihn.«
    Der Mann, der meinen Vater ermordet hatte, erstarrte. Stumm öffnete und schloss er den Mund.
    »Tut mir leid, Kent«, sagte der andere Soldat und zog sein Schwert. »Lieber du als ich.«
    Ich wandte mich ab, doch nun ruhte mein Kopf an Garretts Brust. Ich versuchte ihn wegzustoßen, aber er zog mich an sich. Mir stockte der Atem, als ich das Geräusch einer Klinge hörte, die auf Knochen traf. Ich schloss die Augen und fürchtete, mich gleich übergeben zu müssen.
    »Du bist schuld an seinem Tod«, flüsterte Garrett so nah, dass sein Atem mein Haar bewegte. »Und der letzte da? Er ist auch so gut wie tot. Die echte Prinzessin kann ich jetzt nicht gebrauchen. Wer würde mir schon glauben? Jeder, der weiß, wer du wirklich bist, wird sterben. Ich gratuliere. Du bist hiermit wieder von königlichem Geblüt.«
    Von Grauen erfüllt, versuchte ich, mich ihm zu entwinden. Er hielt mich fest, und er war viel stärker als ich. Schluchzend trat ich ihm auf den Fuß, und als seine Hand meinem Gesicht zu nahe kam, biss ich ihn.
    »Kleine Schlampe!«, rief Garrett und stieß mich in Richtung des letzten Gardisten.
    Ich prallte hart gegen ihn und schrie auf, als der Mann mich brutal bei den Armen packte. »Verflucht sollt Ihr sein, Garrett«, spie ich aus. Finstere Wut malte sich auf Garretts Zügen, als er seine Hand untersuchte. Es war die Schwerthand, und ich hatte ihn blutig gebissen. »Ich werde noch mehr von Eurem Blut fließen sehen, ehe ich sterbe. Das verspreche ich Euch!«, stieß ich hitzig und in rasendem Zorn hervor. Ich brachte es nicht über mich, meine Eltern anzusehen; wenn ich mir diese Wahrheit vor Augen führte, würde ich zusammenbrechen.
    Garrett trat dicht vor mich hin. Seine grünen Augen blickten ganz gelassen drein, als er weit ausholte und mir mit der flachen Hand ins Gesicht schlug. Auf meiner Wange explodierte eine so unerwartet heftige Pein, dass ich sie im ersten Augenblick kaum als Schmerz erkannte. Ich schwankte, und sein Schlag hätte mich zu Boden geschleudert, wenn der letzte Gardist mich nicht so fest gepackt hätte.
    »Halt sie ruhig«, brummte Garrett, als zwei Soldaten um die Ecke kamen. Mit brennender Wange betrachtete ich die beiden und versuchte zu begreifen, was hier geschah. Es gelang mir nicht.
    Der ältere Mann blieb stehen, als er das Blutbad entdeckte, und wurde hinter seinem ergrauten Bart aschfahl. Der andere würdigte die grausige Szene nur eines raschen Blickes. Er war bisher der einzige Misdever Soldat, der in meinen Augen auch wie einer aussah, weder zu alt noch zu jung.
    Er nahm den auffälligen Hut mit den langen, geschwungenen schwarzen Federn ab und blieb völlig ungerührt neben dem Prinzen stehen. Er trug eine schwarze Schärpe um die schmale Taille, die bei den anderen Wachen fehlte, und ich vermutete, dass es sich um den Hauptmann von Garretts Garde handeln könnte. Er war gut einen Kopf größer als der Prinz, kräftig und breitschultrig und im besten Alter.
    »Ihr sagtet doch, Ihr würdet sie nicht töten«, bemerkte der Hauptmann. Sein Blick blieb an mir hängen. Ich war als Einzige im Raum unverletzt, denn das Blut an meinem Nachthemd und meinen Händen stammte offensichtlich nicht von mir. Meine Augen weiteten sich ob seines dreisten Blicks.
    »Eure Männer haben das getan«, erwiderte Garrett barsch. »Und ich brauche weder einen König noch eine Königin, nur eine Hochzeit. Wir haben alle äußeren Garnisonen eingenommen. In sechzehn Tagen werden meine übrigen Männer hier sein, dann gehören uns auch die Stadt und der Hafen. Bis dahin halten wir nur den Palast besetzt und machen weiter, als sei nichts geschehen. Meint Ihr, dass Ihr dieser Aufgabe gewachsen seid – Hauptmann Jeck?«
    Meine Augen weiteten sich, als ich begriff. Garrett wollte mich als die echte Prinzessin ausgeben. Er würde … er würde auch Kavenlow ermorden!
    Garrett schnippte sich das blonde Haar aus den Augen und betrachtete stirnrunzelnd das Blut auf seinem Uniformrock:. »Haben Eure Männer es endlich geschafft, die letzten Gardisten zu finden?«, fragte er und zog die Jacke aus. Das Seidenhemd darunter hatte Schweißflecken.
    »Ja, Prinz Garrett.« Es

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