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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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schmerzhaft meine Schulter. Ich schnappte nach Luft und wehrte mich, und der Mann fluchte, hielt mir den Mund zu und drückte mich gegen das Kopfende. Ich erstarrte und ließ meinen Dolch unter dem Kissen versteckt, als ich das typische dumpfe Klirren von Stahl an hartem Leder hörte – ein zweiter Mann hatte mein Schlafzimmer betreten.
    »Nicht doch, Prinzessin«, sagte der Mann, der mich festhielt. »Siehst du, ich hab dir doch gesagt, dass sie ein braves Mädchen ist. Sie muss nur sehen, worum es geht.«
    Der zweite Mann brummte etwas, und sein schwarzer Schemen trat von einem Fuß auf den anderen. Mein Herz hämmerte, und mir war eiskalt. Wo waren meine Wachen? Warum war ich ganz allein?
    »Also«, sagte der erste Mann, dessen feuchte Finger vor meinem Gesicht nach Hammel stanken. »Prinz Garrett hat uns hergeschickt, wir sollen Euch holen. Ich kann Euch eins über den hübschen Schädel ziehen und Euch tragen, oder Ihr geht brav mit.«
    Das sollte eine Wahl sein? »Gehen«, nuschelte ich unter seiner Hand.
    Er beäugte mich argwöhnisch und verstärkte den Griff um meine Schulter, bis ich aufschrie.
    »Clent«, sagte der zweite, und es klang besorgt. »Mach ihr keine blauen Flecken. Das würde ihm nicht gefallen.«
    Die Finger lösten sich, und der Mann trat zurück. Mein Puls raste, und es rauschte in meinem Kopf. Ich wollte meinen Dolch, doch gegen Schwerter würde er nichts nützen. Wo sind meine Wachen?
    Meine Gesichtszüge erschlafften, und mir stockte der Atem. Garrett hatte den Palast eingenommen. Er hatte genug Männer bei sich, um den Palast zu besetzen! Gott steh uns bei … Meine Eltern …
    Der Mann vor mir gestikulierte mit der blanken Klinge, und ich stieg hastig aus dem Bett, ehe er wieder nach mir griff. Ich spürte einen Knoten im Magen, richtete mich aber auf und zwang meine Arme, gerade herabzuhängen, obwohl ich sie vor Angst und Kälte am liebsten um mich geschlungen hätte. Der zweite Mann wies auf die Tür, und ich setzte mich taumelnd in Bewegung. Meine Gedanken drehten sich zäh wie wässriger Brei im Kreis, während ich durch mein Vorzimmer ging, eine fremde Wache vor mir, eine hinter mir. Zum ersten Mal fühlte ich mich von Schwertern gefangen gehalten, denn noch nie hatte jemand eines gegen mich gewandt – ich hatte bisher nur erlebt, wie sie zu meinem Schutz gezogen wurden.
    Mein Nachthemd konnte nicht verhindern, dass die morgendliche Kälte mir bis unter die Haut kroch, während ich auf nackten Füßen die leeren Flure entlangging. Mit jedem Schritt wuchs meine Angst. Die meisten Lampen waren erloschen, und hin und wieder drangen schwache Rufe und Echos an meine Ohren. Wir erreichten den offiziellen Empfangsraum, ebenso groß und prächtig wie der Bankettsaal. Von hier aus konnte man überallhin gelangen, und ich starrte auf einen kleinen Bogengang neben der Empore. Bitte nicht, dachte ich. Nicht den Flur zum Gemach meiner Eltern. Erleichtert sanken meine Schultern herab, als der Mann vor mir durch den großen Bogengang den Weg zum Wintergarten einschlug.
    Hinter den schweren Eichentüren unseres überdachten Gartens war es wärmer, und an der Innenseite war das Holz beschlagen. Ich konnte die nachtblühende Schlingpflanze riechen, die meine Mutter so liebte, vermischt mit dem Duft der frühen Rosen. Die feuchte Luft legte sich wie Balsam auf mein Gesicht. Und die im Zorn erhobene Stimme meines Vaters zu hören, brachte Erleichterung und Sorge zugleich. »Vater«, flüsterte ich und rannte um den vorderen Wächter herum.
    »He! Haltet sie!«, rief jemand.
    Ich lief den von Fackeln erleuchteten Pfad entlang und wurde von einer groben Hand zurückgerissen, als ich um die Biegung kam und den Fischteich erreichte. »Mutter!«, schrie ich ängstlich auf und versuchte, die Hand an meinem Arm abzuschütteln, während der Soldat, der mich aufgehalten hatte, sich bei Prinz Garrett entschuldigte. Meine Mutter wurde von einem Misdever Gardisten festgehalten. Retten uns die Engel. Er drückte ihr ein Messer an die Kehle.
    Mein Blick huschte über den gefliesten Hof. Garrett stand selbstsicher da, einen Fuß auf der Mauer des Bassins neben meiner Partie Könige und Diebe. Mutter stand vor ihm. In ihrem Nachthemd sah sie sehr klein aus, doch ihr Stolz sprach aus dem Zug um ihre Lippen und dem Blitzen in ihren Augen. Zwei Wachen hielten meinen Vater fest. Einer von ihnen hatte einen Bluterguss an der Wange und eine aufgeplatzte Lippe. Vater bäumte sich schwitzend gegen ihren Griff auf. Seine

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