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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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meine Eltern gewesen, und ich würde meine Rache schon noch bekommen.
    »Prinzessin Contessa«, sagte Garrett gleichgültig. Er ging zu dem Stuhl am anderen Ende der Tafel, ohne mich mit einem Handkuss zu begrüßen, wie es sich gehört hätte, und beraubte mich damit der Freude, ihm vors Schienbein zu treten. »Wie gütig von Euch, mir beim Essen Gesellschaft zu leisten«, fügte er hinzu, schüttelte seine Serviette auf und setzte sich.
    Ich ließ meine Serviette liegen, wo sie war. Ich hatte nicht die Absicht, etwas zu essen, obwohl ich sterbenshungrig war.
    »Olen, sag dem Koch, dass wir warten«, forderte Garrett ärgerlich, als sollte sein Gardist die Feinheiten höfischen Dinierens ebenso selbstverständlich beherrschen, wie er einen Gegner mit drei Hieben in Stücke schlagen konnte. Mein Herz begann zu hämmern, als der alte Soldat hinter mir im Durchgang zur Küche verschwand. Zwei Männer; vier Pfeile. Olen würde gleich zurück sein. Ich musste Garrett allein erwischen. Nervös zuckte mein Fuß unter dem langen Rock.
    »So still?«, bemerkte Garrett, und ich blickte hastig zu ihm auf. »Gut«, sagte er und schenkte nur sich ein Glas Wein ein. »Bleibt so.«
    Ich hielt meinen Fuß an. »Ihr seid ein räudiger Hund«, sagte ich leise, denn ich wusste genau, wie weit Worte in dem kleinen Raum trugen. »Ich werde Euch in einer Kiste nach Hause schicken. Sie bekommt auch Löcher für die Fliegen. Bis Ihr bei Eurem Vater eintrefft, wird er ebenso deutlich sehen wie ich, dass Ihr bis ins Innerste von Maden zerfressen seid.«
    Garrett nippte an seinem Glas, und sein belustigter Blick wanderte von mir zu Jeck. Der Hauptmann trat ein wenig dichter hinter mich. Seine in Leder gehüllte Hand ruhte am Heft des Schwertes.
    »Schweigend gefallt Ihr mir besser«, sagte Garrett.
    »Euer Vater wird mir noch danken«, erklärte ich. »Er hat Euch hergeschickt, damit Ihr in meine Familie einheiratet, und nicht, um sie zu vernichten. Es wird ihm nicht gefallen, dass Ihr seine Pläne über den Haufen geworfen habt.« Garretts blasses Gesicht färbte sich rötlich, und ich vermutete, dass ich einen wunden Punkt getroffen hatte. »Zweitälteste Söhne stellen ja immer ein Problem dar«, fügte ich hinzu, und er biss die Zähne zusammen. Ich hörte einen scharrenden Schritt hinter mir und bemerkte angespannt, dass Olen zurückgekehrt war.
    »Es dauert nur noch einen Augenblick, Prinz Garrett«, sagte der Gardist und bezog wieder seinen Posten.
    »Gut.« In Garretts einst so schönen grünen Augen flackerte ein hässliches Glimmen, und seine glatten Wangen waren rot vor Zorn. »Ich habe etwas für Euch.« Er erhob sich von seinem Stuhl und legte die Serviette beiseite. Mein Magen verkrampfte sich, als er auf mich zukam. Ich sah eine Chance, ihn mit den Pfeilen zu treffen, und es juckte mich in den Fingern. Mein Blick schoss zu Jeck empor. Er beobachtete mich scharf, und ich zwang mich, ruhiger zu atmen.
    Garrett zog eine Handvoll Grün, Purpur und Silber aus der Tasche. Ich erkannte am vertrauten Geräusch von Metall auf Edelsteinen, dass es sich um Schmuck handelte. Während Garrett hinter mich trat, hielt ich vollkommen still. Ich unterdrückte ein Schaudern, als das Tuch wie Wasser von meinen Schultern floss und eine schwarze Pfütze auf dem Boden bildete. An seiner Stelle legte Garrett mir die Halskette um. Edelsteine in Grün und Purpur, so dunkel, dass sie beinahe schwarz erschienen, schmückten die Kette – eine obszöne Zurschaustellung privilegierten Reichtums. Das Stück war extravagant und protzig. Mein Verlobungsgeschenk. »Die ist für Euch«, sagte er, als er zurücktrat. »Jetzt können wir heiraten.«
    »Wieso heiraten?«, fragte ich und weigerte mich, an mir hinabzuschauen. »Ihr habt doch, was Ihr wollt.«
    »Durch Gewalt erobert, ja«, gestand er und ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder. »Aber ich will all das auch rechtmäßig besitzen. Ich lasse meinem Väter kein Schlupfloch offen, das es ihm ermöglichen könnte, mein Königreich dem seinen einzuverleiben. Ich werde ihm beweisen, dass ich einer Krone würdiger bin als mein Bruder. Sobald meine übrigen Männer hier sind, werde ich mir Eure Schiffe und Häfen sichern. Eure Krönung wird bald darauf stattfinden, gefolgt von unserer Hochzeit.«
    »Und dann meinem Tod?«, bemerkte ich bissig, obwohl ich innerlich zitterte.
    Seine Miene war ekelerregend teilnahmslos. »Das liegt ganz bei Euch.«
    »Meine Eltern sind tot«, sagte ich barsch, damit ich

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