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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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möglichst wenig dabei empfand. »Meint Ihr denn, das würde niemand bemerken?«
    »O doch, davon gehe ich aus.« Er griff zum Messer und balancierte es spielerisch auf einer Fingerspitze. »Ich habe ihre Kronen, und das macht schließlich einen Herrscher aus.« Er lächelte. »Und die Abstammung. Doch damit kennt Ihr Euch ja bestens aus, nicht wahr? Es sind die Überlebenden, die die Geschichtsschreibung diktieren. Was kümmert es den einfachen Mann, wer auf dem Thron sitzt?« Er legte das Messer nieder. »Niemand wird sich darum scheren, Prinzessin, solange der Handel nur weiterläuft.«
    Angewidert löste ich den Verschluss der Kette und schleuderte sie durch den Raum. Sie landete als Haufen aus glitzernden Steinen und Metall auf dem Boden. Der alte Gardist hinter Garrett wandte den Kopf danach. Jeck rührte sich nicht, sondern beobachtete uns still. Mit schmalen Lippen stand Garrett auf, um die Kette aufzuheben. »Wie lange Ihr nach dem Vollzug unserer Ehe leben werdet, liegt ganz bei Euch. Es wird allerdings keine Kinder geben. Ich werde dafür sorgen, dass Ihr keines austragt.«
    Er ging am Tisch entlang auf mich zu, und nur seine lauten Schritte verrieten seinen verborgenen Zorn. Jeck blieb ruhig stehen, während Garrett mir die Kette wieder umlegte. Meine Fingerknöchel wurden weiß, so viel Kraft brauchte ich, um die Hände im Schoß liegen zu lassen. Ich konnte unmöglich alle drei mit meinen Pfeilen treffen. Ich musste Garrett dazu bringen, die beiden anderen hinauszuschicken.
    »Wenn Ihr lästig werdet, verfüttere ich Euch an Eure Hunde«, flüsterte Garrett mir über die Schulter gebeugt ins Ohr. »Wenn Ihr Euch brav verhaltet, werde ich Euch nur wie einen behandeln.«
    Ich atmete langsam ein und aus. Wut, dachte ich, während meine Hände sich gegenseitig so fest umklammerten, dass sie zu schwitzen begannen. Garrett wurde unvorsichtig, wenn er wütend war. Wenn es mir also gelang, ihn zu reizen, würde er mich nachdrücklich daran erinnern wollen, dass ich bloß ein Gassenkind war. Und das konnte er nur, wenn die Wachen abgezogen waren, vor allem sein durchaus wertvoller Hauptmann.
    Ich fasste den Anfang eines Plans, und mein Herz begann zu hämmern. Ich wartete, bis er sich wieder gesetzt und zu seinem Wein gegriffen hatte, ehe ich mir die Kette herunterriss, wobei ich den Verschluss kaputt machte. Diesmal traf sie die Wand. Mit hörbarem Knacken zersprang ein Edelstein.
    Garrett lief rot an. »Gossenhure«, knurrte er und stand so hastig auf, dass sein Stuhl lautstark über den Boden kratzte. »Du hast sie ruiniert!«
    »Prinzessin«, beharrte ich so hochherrschaftlich, wie ich konnte. »Wenn Ihr mir das Ding noch einmal umlegt, werfe ich es bei der nächsten Gelegenheit in die Hafengruben.«
    »Aus dem Schoh gezogen würde es auch besser zu dir passen, nicht wahr?«, erwiderte er, und seine perfekte Frisur verrutschte ein wenig.
    »Seht Euch nur an«, höhnte ich. »Ihr riecht nach Pferd und setzt Euch mit staubigen Stiefeln zu Tisch. Ihr seid nichts als ein unerwünschter, überzähliger Sohn, der zum Nutzen seines Vaters verschachert wird.«
    »Halt den Mund!«, rief er barsch.
    »Sprecht nicht in diesem Ton mit mir«, befahl ich. »Ihr redet mich mit Euer Hoheit oder Prinzessin an.«
    Garrett durchquerte mit steifen Schritten den Raum. »Ihr zwei, raus«, sagte er zu den Wachen, ohne den Blick von mir abzuwenden. Seine Finger zitterten, und sein Gesicht war so rot, dass die Sommersprossen darin verschwanden.
    Mein Herz raste, und ich musste mich bemühen, mir den Triumph nicht anmerken zu lassen. »Zweitältester«, stichelte ich. »Wertlos bis auf das, was eine Frau ihm geben kann.«
    »Lasst uns allein«, befahl Garrett mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich möchte ein paar liebevolle Worte mit meiner Braut wechseln, und ich bin – schüchtern.«
    Olen rückte langsam auf die Tür zu, doch Jeck blieb stehen. Garrett riss den mordlüsternen Blick von mir los. »Ich sagte, raus!«, forderte er.
    »Prinz Garrett, ich kann Euch nur warnen. Sie ist –«
    »Eine Frau!«, schrie Garrett. »Hinaus mit Euch.«
    »Das wäre ein Fehler –«
    Garrett erstarrte. »Hinaus«, wiederholte er. »Und widersprecht mir nie wieder.«
    Ein Muskel unter Jecks Auge zuckte. Ich erstarrte, als er sich nicht zur Tür bewegte, sondern auf mich zu.
    »Was soll das?«, rief Garrett, als Jeck ein Stück Seil aus der Tasche zog und mir die Hände fesselte, die ich widerstandslos im Schoß liegen ließ.
    »Ich sichere sie,

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