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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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ehe ich den Raum verlasse, Prinz Garrett.« Seine Worte klangen abgehackt und frustriert. Ich konnte den unterdrückten Ärger in seinem Schweiß riechen, während er mit einer Hand meine beiden Handgelenke festhielt.
    »Verschwindet!«, brüllte Garrett und versetzte dem größeren Hauptmann eine Ohrfeige. Seine erhobene Stimme ließ einen Misdev-Gardisten aus der Küche herbeieilen, der sich in einer Schürze und seiner neuen Rolle als Koch nicht recht wohl zu fühlen schien. »Vor mir braucht eine Frau nicht gefesselt zu werden. Hinaus mit Euch, ehe ich Euch auspeitschen lasse!«
    Ich erschauerte, obwohl der Zorn in Jecks Augen nicht mir galt. Die Schnur löste sich von meinen Handgelenken und verschwand wieder in Jecks Tasche. Der Gardist aus der Küche verkroch sich wieder, und der alte Wächter zauderte unsicher am Durchgang zum Bankettsaal.
    »Prinz Garrett«, sagte Jeck tonlos, »bitte um Entschuldigung.« Er machte auf dem Absatz kehrt und folgte Olen nach draußen. Ich sah ihm nicht nach. Das wagte ich nicht. Wenn Jeck den Triumph in meinen Augen bemerkte, würde er gewiss die Auspeitschung in Kauf nehmen und bleiben. Die Schritte seiner schweren Stiefel hallten laut durch den Bankettsaal, und ich hätte schwören können, dass ich etwas, oder jemanden, schmerzhaft gegen die Wand schlagen hörte.
    »Sein Vater war ein Bauer«, schnaubte Garrett verächtlich. »Die Abstammung macht sich eben immer bemerkbar.«
    »Ach«, sagte ich leichthin. »Dann lief Eure Mutter also auf allen vieren, ja?«
    Garrett stürzte sich auf mich, packte mich am Arm und drückte schmerzhaft zu. »Ihr solltet Euren Griff vielleicht ein wenig nach oben verlagern«, höhnte ich und ignorierte den Schmerz. »Die Ärmel an den meisten meiner Kleider reichen nicht bis dahin. Es wäre doch peinlich, wenn jedermann meine blauen Flecken sehen könnte.«
    »Bettlersgöre!«, sagte er, zerrte mich von meinem Stuhl und drückte mich mit dem Rücken auf den Tisch. »Du bist mein kleines Spielzeug«, sagte der Prinz, und sein hübsches Gesicht verzerrte sich hässlich. »Weiter nichts. Wenn du mich erzürnst, werde ich dir wehtun. Selbst eine Königin ist hin und wieder allein, und du wirst öfter allein sein als die meisten anderen, dummes Weib.«
    Ich kniff die Augen zusammen, und mein Arm brannte fürchterlich, wo er ihn gepackt hielt. »Seid Ihr bald fertig?«, erwiderte ich, und nackte Wut trat in seine grünen Augen. Er riss mich hoch. Ich griff nach einer Nadel und rammte sie ihm in die Brust.
    Garrett taumelte rückwärts und ließ mich los. »Miststück!«, schrie er, zog den Pfeil heraus und warf ihn auf den Boden. »Dafür werde ich dich eigenhändig verprügeln!«
    Ich wich seitwärts am Tisch entlang zurück, als er nach mir griff. Doch plötzlich schwankte er. Mit aschfahlem Gesicht blieb er zaudernd stehen. Er begegnete meinem erwartungsvollen Blick, und Entsetzen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er begriff, dass die Nadel mehr als nur Haarschmuck war. Er öffnete den Mund und griff sich an die Brust. Dann gab er ein ersticktes Stöhnen von sich. Ich sah voller Grauen zu, wie schnell er auf den Boden niedersank.
    Mit hämmerndem Herzen schoss mein Blick von einem leeren Bogengang zum anderen. Wie viel Zeit bleibt mir noch?, überlegte ich und kniete mich neben den krampfhaft zuckenden Prinzen. »Ihr seid ein Misdever Hundesohn«, flüsterte ich, denn ich wusste aus Erfahrung, dass er sich an alles erinnern würde, bis er schließlich das Bewusstsein verlor. »Ihr seid närrisch und ehrgeizig, und Euer Vater wird mir noch dafür danken, dass ich ihn von einer so gefährlichen Kombination erlöst habe.«
    »N-n-n-n-n«, stammelte Garrett, dem die Augen im Kopf zurückrollten, während seine Glieder zuckten. Schaum bildete sich an seinen Mundwinkeln. Er hatte Todesangst, und das zu Recht. Nicht zu wissen, ob man lang genug aufhören konnte zu zucken, um noch einmal Luft zu holen, konnte einen verrückt machen vor Angst. Ich wischte mir die Handflächen ab, die bei der Erinnerung an diese Angst schwitzten, und war froh, als er das Bewusstsein verlor und seine Glieder schlaff und reglos wurden.
    »Mieser Köter«, brummte ich, und mir wurde übel, als ich ihn herumdrehte, um an seine Schulter zu kommen. Ich holte eine weitere Nadel aus meinem Haarknoten und zog an seinem Kragen. Den Kerl würde ich so leicht töten wie ein Karnickel.
    »Prinz Garrett«, erklang Jecks Stimme vom Durchgang zum Bankettsaal. Laute Schritte waren

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