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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Zustand zurückbringen.« Er legte den Lappen auf den Rand der Schüssel und beugte sich vor, um sein Werk zu begutachten.
    Sein Hemd streifte meine Wange, und ich roch Holzrauch und zwei Tage in der Wildnis an ihm. Er ließ sich zurücksinken, und ich atmete auf. »Wie galant von dem Misdever Köter«, erwiderte ich scharf. »Dass er mich bei guter Gesundheit haben will, ehe er mich heiratet, schändet und dann ermordet.« Ich hätte gern erneut nach Duncan geschrien, aber Jeck hätte mir den Knebel gewiss nicht abgenommen, wenn er in der Nähe gewesen wäre.
    Jeck brummte zustimmend und setzte sich auf einen modrigen Baumstamm am Feuer. Während ich ihn im Auge behielt, zog ich die Knie bis unters Kinn an, um meine schmutzigen Füße zu verstecken und mich ein wenig zu wärmen. Ich hatte mich verletzlich gefühlt, als ich an einem Feuer mit einem Falschspieler hatte schlafen müssen. Jetzt wusste ich erst, was verletzlich bedeutete. Jeck rieb sich mit einer vom Schwertgriff schwieligen Hand über den säuberlich gestutzten Bart und betrachtete sein Pferd. »Was mache ich nun mit ihr?«, fragte er das Tier, als säße ich ihm nicht direkt gegenüber.
    »Mich freilassen?«, schlug ich vor.
    Sein Blick huschte zu mir herüber. »Nein.«
    »Mich losbinden? Zumindest die Hände? Immerhin kann ich Euch kaum davonlaufen. Nicht ohne meine Stiefel.« Meine Gedanken waren bei meinem Messer und der Peitsche am Feuer. »Und ich sitze auf etwas Spitzem«, beklagte ich mich, denn ich wollte ihn beschwatzen, bis er möglicherweise einen dummen Fehler beging. »Vermutlich einer von Euren Pfeilen. Man sollte doch meinen, dass Ihr meine Immunität gleich hättet bemerken müssen. Aber nein, Ihr bewerft mich mit weiteren vergeudeten Pfeilen, und dann schlagt Ihr mich.«
    Er hob den Arm. Ehe ich begriff, was er vorhatte, stieß er mich um. Ich schrie, als meine Wange auf das modrige Laub klatschte. »Nehmt die Hände von mir!«, rief ich, als ich eine schwere Hand auf meiner Hüfte spürte, die mich niederdrückte. Ich kreischte vor Entsetzen, als er mir die Röcke über den Kopf warf.
    »Halt still. Ich sehe ihn.«
    Mein roter Unterrock ließ mich nur noch verschwommenes Scharlachrot sehen, während ich mich verzweifelt wand. Ich spürte ein scharfes Zwicken, als etwas Spitzes ruckartig aus meinem Hinterteil gezogen wurde. »Runter von mir!«, schrie ich, und das Gewicht auf meiner Hüfte verschwand. Ich schnappte nach Luft, als eine Hand mich an der Schulter packte und grob aufrichtete. Bis ich mir kopfschüttelnd das Haar aus dem Gesicht geworfen hatte, saß er schon wieder am Feuer. Er hielt einen seiner winzigen Holzpfeile zwischen den Fingerspitzen und untersuchte ihn.
    »Welch ein Glück. Er ist nicht zerbrochen«, sagte er und steckte sich das dünne Stückchen Holz ins Hutband, womit er mir verriet, wo er seine Pfeile aufbewahrte. Sein Blick begegnete meinem, und er runzelte die Brauen. Falls es mir gelingen sollte, mich zu befreien, waren nun seine Pfeile das Erste, worauf ich mich stürzen würde, und das wusste er.
    »Ungehobelter Misdever Barbar!«, schrie ich ihn an und versuchte zugleich, eine meiner Locken auszuspucken, die mir in den Mund geraten war. »Tut das nie wieder ! Sonst lasse ich Euch kielholen und in die Schohgruben werfen!«
    Er bedachte mich mit einem vielsagenden Blick und ließ diesen zu dem Knebel hinabgleiten, der immer noch lose um meinen Hals hing, und schließlich zu dem Seil um meine Fußknöchel. Mein Kleid saß nicht ganz so, wie es sollte, und mit glühenden Wangen zog ich die Beine an, um die Knöchel zu bedecken.
    »Ihr seid der widerlichste Mann, der mir je begegnet ist«, schimpfte ich mit hämmerndem Herzen. »Ihr entführt mich, schlagt mich nieder, durchsucht mich, während ich bewusstlos bin, und fesselt mich. Dann stürzt Ihr Euch auf mich, drückt mich zu Boden und zieht mir beinahe das Kleid aus, während ich an Händen und Füßen gefesselt bin. Bindet mich los. Auf der Stelle!«
    Jeck gab ein rüpelhaftes Schnauben von sich, das mich noch zorniger machte. »Ich habe dir das Kleid nicht ausgezogen. Ich habe einen Pfeil herausgezogen. Hätte ich ihn lieber drinlassen sollen?« Ich erstarrte, als er sich erhob und von irgendwoher ein Messer zum Vorschein brachte. »Wenn du irgendetwas tust, das mir nicht gefällt, schlage ich dich wieder bewusstlos«, verkündete er.
    Ich hielt den Atem an und drückte den Rücken gegen den Baum. Wenn er mir nah genug kam, konnte ich ihn so heftig

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