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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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konnte. Ich konzentrierte mich mit aller Macht und schaffte es, den Kopf so weit zu senken, dass ich meinen Finger und den Blutstropfen daran sehen konnte. Meine Knie zitterten. Der graue Rauch sammelte sich in meinem Kopf. »Kavenlow?«, flüsterte ich, ohne jedoch meine Stimme zu hören.
    »Hebt meinen Tisch auf«, befahl die Zigeunerin. Gehorsam stellte Kavenlow ihn aufrecht hin, bedeckte ihn mit dem Tuch und hob auch die Kerze auf. Den Stein und die Feder legte er verdrießlich wieder in die Mitte, ebenso die Schale.
    Die Zigeunerin grummelte dennoch mürrisch vor sich hin, während sie sich wieder auf ihrem Stuhl niederließ und die Kerze an einer anderen neu entzündete. »Träumst du, Kindfrau?«, fragte sie und fixierte mich mit einem durchdringenden Blick.
    Ich blinzelte mühsam. »Wie kannst du es wagen … mich so … anzureden …«, flüsterte ich, doch meine Stimme verlor sich im Nichts.
    »Antworte ihr, Tess«, sagte Kavenlow und zog mich aus meiner Ecke.
    »Du willst etwas über das Schicksal hören, Liebes?«, fragte die Zigeunerin mit höhnischer Fistelstimme. »Ich kann dir ein Schicksal erzählen, von dem dir das Haar auf der Stelle grau wird.« Sie beugte sich vor und musterte meine staubige Kleidung von oben bis unten. »Sag mir, ob du träumst.«
    Ich schluckte schwer. »Ja, natürlich«, erwiderte ich und hörte meine eigene Stimme, als käme sie vom anderen Ende eines großen Raumes. Von dem Rauch wurde mir schwindlig, und er ließ meinen Mund reden, obwohl mir der Verstand riet, still zu sein.
    »Sind schon viele von deinen Träumen wahr geworden?«, fragte sie.
    »Nein«, sagte ich und zögerte dann. »Nein, natürlich nicht.« Was für eine seltsame Frage.
    »Tiere«, sagte die alte Frau. »Wollen sie, was du willst?«
    Meine Brauen zogen sich zusammen, und ein ferner Teil von mir wunderte sich über diese absurde Frage. »Ich kann ein Pferd reiten.« Ich holte tief Luft, um den Nebel in meinem Kopf zu vertreiben, doch davon wurde er nur schlimmer.
    Die Zigeunerin schüttelte voller Abscheu den Kopf. »Kannst du unbemerkt umhergehen?«
    »Ich bin eine Prinzessin. Unbemerkt zu bleiben, ist da so gut wie« – ich atmete wieder tief ein und befahl dem Nebel, sich zu lichten – »unmöglich.« Mein Finger brannte, als ich das beinerne Messer fester packte. Ich fragte mich, ob der Fuchs davongelaufen war, und ließ den Blick schweifen, bis ich ein schwarzes, regloses Augenpaar entdeckte, das mich unter der Kommode hervor beobachtete. Das Maul darunter hechelte ängstlich. Ich hatte mein Wasser verschüttet und wünschte, ich wäre stark genug, das Tier hervorzulocken, damit es von der Pfütze trank.
    Die Zigeunerin folgte meinem Blick zu dem Fuchs. Sie gab ein ordinäres Geräusch von sich und beugte sich vor. Ich protestierte nicht, als sie die Hand ausstreckte und ein loses Haar von der Schulter meines Kleides zupfte. Sie hielt es über die Kerze und schnupperte mit großem Interesse den Rauch, als das Haar aufflackerte und verschwand. »Für die Menge Gift, die Ihr ihr eingeflößt habt, kann sie wirklich wenig«, sagte die Alte säuerlich. »Sie wird Euch obendrein hassen, falls Ihr ihr den Preis dafür nicht genannt haben solltet, und ich würde sechs Pferde darauf verwetten, dass Ihr das nicht getan habt. Wie alt ist sie, achtzehn?«
    »Sie ist zwanzig, und ich habe mich für dieses Risiko entschieden.«
    Die Frau räusperte sich. »Wenn Ihr die Geheimhaltung brecht, wird man Euch in Fetzen reißen und das Costenopolis-Spielfeld zerstören, damit gefährliche Gedanken gar nicht erst Wurzeln schlagen.«
    »Das ist mir bewusst.« Seine Haltung war steif ohne jedes Anzeichen von Reue. Ein Teil von mir fragte sich, wer diese Frau war, dass sie sich einbildete, Kavenlow wie einen Sklaven behandeln zu können.
    »Ihr Geist ist schwach. Es war leichter, sie hier hereinzuziehen, als das Kind eines Hungerleiders.«
    Kavenlow biss die Zähne zusammen. »Sie wäre auch ohne Euren Ruf gekommen. Sie mag Zigeuner.«
    »Ich mag sie auch«, erwiderte die Frau scharf. »Aber ich spaziere nicht einfach in ihre Wagen hinein, ohne an meine Sicherheit zu denken.«
    Nun endlich durchdrang ein Funken Zorn den Nebel. »Kavenlow kümmert sich um meine Sicherheit«, sagte ich hitzig. »Ich brauche nicht daran zu denken. Und es steht dir nicht zu, in einem solchen Tonfall mit ihm zu sprechen.«
    Die Frau zog die Augenbrauen hoch, als überraschte es sie, dass ich mein Schweigen gebrochen hatte. »Das also hast du

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