Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN

TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN

Titel: TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAVEN CROSS
Vom Netzwerk:
fand ihr Leben einfach perfekt – bis sie auf eine Fensterfront blickte, auf der sich etwas spiegelte.
    Für einen Augenblick glaubte sie, den Kapuzenmann zu erkennen.
    Abrupt presste Zoe die Lippen aufeinander, lief langsamer und drehte sich um. Doch vor der Fensterfront, die zu einem Restaurant gehörte, stand nur ein Kellner, der missmutig zum grauen Himmel starrte und zu überlegen schien, ob es bei dem Wetter sinnvoll war, den Außenbereich des Lokals für das Mittagsgeschäft zu öffnen.
    Ich sehe schon Gespenster, dachte Zoe verärgert.
    Ihre gute Laune war verflogen. Wie so oft, wenn sie sich unsicher oder hilflos fühlte, berührte sie das Sternenkettchen ihres Dads, das sie um den Hals trug. Sie fiel wieder in ihren zügigen Laufstil und versuchte, den Gedanken an einen Verfolger zu verdrängen. Das gelang ihr jedoch nicht. Immer wieder blickte sie über ihre Schulter, ohne allerdings den furchteinflößenden Fremden zu sehen.
    Sie durchquerte Greenwich Village und steuerte das „Gizzi’s“ an, um ausnahmsweise eine Pause in ihrem Lieblingscafé einzulegen und zur Beruhigung einen Zen-Tee zu trinken. Nachdem Zoe den Tea-to-go bezahlt hatte, bedankte sie sich und eilte zum Ausgang, um nicht ganz abzukühlen.
    Doch sobald sie das Café verlassen wollte, entdeckte sie ihn auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Er lehnte in einem Hauseingang. Er trug die gleiche Kleidung wie bei ihrer ersten Begegnung, und wieder verdeckte die Sonnenbrille sein Gesicht. Er starrte Zoe über den Brillenrand unverwandt an und grinste. Dann hob er seine rechte Hand und winkte.
    Vor Schreck ließ Zoe ihren Pappbecher fallen. Das heiße Getränk spritzte über den Boden und an ihren nackten Beinen hoch.
    „Haben Sie sich verbrannt, Miss?“ Die Bedienung eilte besorgt hinter dem Tresen hervor.
    „Nein … Alles okay“, antwortete Zoe, obwohl sie stechende Schmerzen an den Beinen verspürte.
    „Nehmen Sie das und kühlen Sie Ihre Haut.“ Die Bedienung war zu ihr gelaufen und reichte ihr ein nasses Tuch.
    „Danke.“ Zoe nahm das Tuch an und betupfte sich vorsichtig die geröteten Stellen an ihren Beinen. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen so viel Arbeit mache. Ich wische gern den Boden.“
    „Aber nicht doch! So was kommt eben vor“, entgegnete die junge Frau und drehte sich um.
    Zoe hörte ihr schon nicht mehr zu. In den Sekunden, in denen sie der Kellnerin ihre Aufmerksamkeit geschenkt hatte, war der Kapuzenmann verschwunden. Zoe starrte aus dem Ladenfenster. Wohin hatte sich der Kerl verkrochen? Lauerte er ihr auf? Was wollte er von ihr? Unwillkürlich erinnerte sie sich an seine Worte. „Ich krieg dich noch, du kleines Miststück!“, hatte er gerufen.
    Auf einmal wollte Zoe nur noch nach Hause, in die Sicherheit ihres Apartments und zu Phoebe, die bestimmt die richtigen Worte fand, um sie zu beruhigen. Oder sie würde Rip anrufen und sich von seinen Witzen und Konzertanekdoten ablenken lassen.
    Hals über Kopf stürzte sie aus dem Café und rannte los. Der Nieselregen hatte sich während ihres Aufenthalts im „Gizzi’s“ in einen Schauer verwandelt. Binnen Sekunden war Zoe bis auf die Haut nass. Aber sie achtete nicht darauf. Sie nahm den kürzesten Weg nach SoHo. Dabei sah sie regelmäßig nach rechts und links und drehte sich immer wieder um. Aber sie sah ihn nicht. Innerlich schalt sie sich für ihre Panik und lief gleichmäßig weiter.
    Nach einer Weile musste sie an einer roten Fußgängerampel warten. Da sah sie ihn keine zwanzig Meter von sich entfernt stehen.
    Im ersten Moment war Zoe vor Schreck wie gelähmt. Wie hatte er es geschafft, sie ungesehen zu verfolgen?
    Er schaute sie an und bedeutete ihr, zu ihm zu kommen.
    Zoe schüttelte den Kopf und wandte sich an den erstbesten Passanten. „Entschuldigen Sie, Sir. Bitte helfen Sie mir! Dieser Mann dort verfolgt mich.“
    „Was geht das mich an?“, antwortete der große Mann. „Hier sind genug andere Leute auf der Straße. Fragen Sie die. Oder gehen Sie gleich zur Polizei.“
    „Aber …“, setzte Zoe an. Doch der Mann war bereits weitergegangen. Sie schaute sich suchend um.
    Der Fremde hatte sich nicht von der Stelle gerührt, sondern beobachtete sie.
    „Madame“, sprach Zoe eine Passantin an. „Ich werde verfolgt. Können Sie mir bitte Ihr Handy leihen, damit ich die Polizei anrufen kann?“
    „Du hältst mich wohl für komplett naiv“, entgegnete die Frau. „Denkst du, ich weiß nicht, dass du mit meinem Handy abhauen willst?“ Sie

Weitere Kostenlose Bücher