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TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN

TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN

Titel: TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAVEN CROSS
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schoss dutzende Aufnahmen.
    „Bravo!“, sagte Payton Colby, als sie die Fotos eine halbe Stunde später sah. „Du verkörperst perfekt die verführerische Unschuld vom Lande. Eins der Fotos wird der Aufmacher für unsere Frühjahr-Sommer-Kampagne! Fantastisch!“
    Zoe strahlte. Sie hatte die kühle Payton für sich gewonnen. Und was sagte David?
    Ihr Chef grinste über das ganze Gesicht, nickte ihr zustimmend zu und hielt beide Daumen hoch. Phoebe lief auf sie zu und schlug mit ihr ein. Wenn Blicke hätten töten können, wäre Zoe tot umgefallen, als sie Jackies funkelnde Augen sah. Aber eine andere Reaktion hätte sie auch sehr überrascht. Und es war ihr schlichtweg egal!
    Besonders, als Rip Rocket lächelnd auf sie zuschlenderte und meinte: „Respekt! Das war verdammt mutig! Das hätte ich dir nicht zugetraut. Wenn ich von meiner Welttournee zurückkomme, gehen wir aus. Einverstanden?“

3. KAPITEL
    Die Prada-Kampagne schlug ein wie eine Bombe. Zoes Bild zierte als gigantisches Werbeplakat den Time Square. Dadurch wurde sie innerhalb ihrer ersten zwei Wochen in New York City zum gefragtesten Model der Modewelt.
    Davids Handy schien nicht mehr stillzustehen. Innerhalb von einem Monat lief Zoe auf zehn Modenschauen für Größen wie Marc Jacobs, Karl Lagerfeld, Calvin Klein … Sie hielt ihr hübsches Gesicht für Wimperntusche in die Kamera, machte Werbung für Lippenstift und ein neues Parfum. Nach zwei Monaten zierte sie als Shootingstar der Modelszene das Cover der Vogue und drehte einen TV-Spot.
    Zoe wusste gar nicht, wie ihr geschah. Ihr Name wurde in einem Atemzug mit Supermodels wie Agyness Deyn, Kate Moss und Karlie Kloss genannt, und sie lernte die Mode-Ikonen bei Fashion Shows sogar persönlich kennen und zog mit ihnen durch New Yorks Clubs.
    David trieb Zoe stetig an und hütete sie gleichzeitig wie seinen Augapfel. Jackie hatte dem gegenüber stark an Aufmerksamkeit verloren. Entsprechend angespannt war die Stimmung in der Model-WG. Jackie nutzte jede Gelegenheit, um Zoe zu kränken und zu beleidigen, und intrigierte gegen sie. Das wusste Zoe von Phoebe, die inzwischen eine echte Freundin geworden war und zu ihr hielt. Aber in der Model-Szene fand Jackie Gleichgesinnte. Denn viele Models, die seit Jahren an ihrem Durchbruch arbeiteten oder versuchten, den internationalen Markt zu erobern, neideten Zoe den plötzlichen Ruhm.
    Doch Neid, Missgunst und üble Nachrede versuchte Zoe, an sich abprallen zu lassen. Denn auch wenn sie noch nicht lange dabei war, hatte sie in der kurzen Zeit in der Fashion-Industrie viel gelernt. Und Zoe fand, dass sie sich zu einer selbstsicheren und selbstbewussten jungen Frau entwickelt hatte. Das musste sie allerdings auch sein, wollte sie in dem harten Business bestehen. Denn nicht nur Menschen wie Jackie machten ihr das Leben schwer. Auch mit den Designern und deren Mitarbeitern zurechtzukommen, konnte sehr anstrengend sein. Und dann die Fans! Zoe hatte es nicht für möglich gehalten, aber sie bekam hunderte Briefe und E-Mails von wildfremden Menschen.
    Die meisten Briefe waren nett. Die Absender drückten ihre Bewunderung für Zoes Schönheit aus und baten meistens um ein Autogramm. Einige Verehrer machten ihr sogar Heiratsanträge. Andere schickten ihr Geschenke, vom Kuscheltier bis zum Herzchenarmband. Aber es gab auch Menschen, die ihr anonym oder unter falschem Namen obszöne Fotos oder Drohungen schickten, in denen sie detailliert beschrieben, was sie mit ihr machen würden, wenn sie mit ihr allein wären.
    Jedes Mal, wenn sie so einen Brief las, bekam Zoe Angst. Dann erinnerte sie sich immer an ihren ersten Tag in New York, an dem ihr der finstere Typ vor dem Apartmentgebäude aufgelauert hatte. Manchmal fragte sie sich, ob eine der E-Mails von ihm stammte. Dass er gefährlich war, bezweifelte Zoe nicht. Auch Phoebe, die ihn trotz seines aggressiven Auftretens als harmlosen Spinner bezeichnete, konnte sie nicht vom Gegenteil überzeugen.
    Zoe war ihm zwar nie wieder begegnet. Aber jedes Mal, wenn sie ihr Wohnhaus verließ, hielt sie nach ihm Ausschau und atmete erleichtert auf, wenn sie keinen Mann mit Kapuze und Sonnenbrille sah.
    In solchen Momenten sehnte sie sich nach ihrer Familie und ihren Freunden – und bekam ein schlechtes Gewissen. Denn sie hatte sich schon länger nicht bei ihrer Mom, Megan, Jason und Cassidy gemeldet. In den ersten Wochen hatte sie jeden Tag zu Hause in Barstow angerufen. Doch der Kontakt war mit der Zeit immer sporadischer

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