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TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN

TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN

Titel: TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAVEN CROSS
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holte mit ihrer Handtasche aus und schlug nach Zoe. „Verzieh dich! Sonst rufe ich die Cops!“
    Schon hatte sich die Frau entfernt.
    Zoe blieb hilflos zurück. Sie traute sich nicht mehr, jemand anzusprechen. So viel Gleichgültigkeit wäre ihr in Barstow nicht begegnet. Dort halfen die Menschen einander. In New York hingegen war jeder auf sich allein gestellt. Offenbar verdiente die Stadt den Ruf, das härteste Pflaster der Welt zu sein.
    Ängstlich hob Zoe den Blick.
    Er stand immer noch da. Offensichtlich hatte er ihre zwecklosen Versuche, Hilfe zu bekommen, verfolgt und zuckte nun spöttisch grinsend die Schultern. Dann rannte er plötzlich auf sie zu.
    Zoe dachte keine Sekunde nach. Aus dem Augenwinkel sah sie zwar, dass die Ampel immer noch rot war. Aber sie ignorierte die Gefahr und lief auf die Straße. Zoe hörte quietschende Bremsen, wildes Hupen und wütendes Geschrei. Nur Zentimeter von ihr entfernt hielt ein Wagen in letzter Sekunde.
    Sie sprang auf den Bürgersteig und hastete durch die Menge der ihr entgegenkommenden Passanten. Jetzt drehte sie sich nicht mehr um, sondern lief einfach weiter. Dass sie Seitenstiche hatte, ignorierte sie. In vollem Lauf bog sie in die Greene Street und stieß mit voller Wucht mit einem Typen zusammen. Er trug einen Sweater und hatte die Kapuze tief in die Stirn gezogen.
    „Nein!“, schrie Zoe noch und wollte in die Richtung zurücklaufen, aus der sie gekommen war. Aber der Zusammenstoß war so heftig, dass sie nach hinten fiel und auf dem Fußgängerweg landete. „Aua!“
    „Hast du dir wehgetan?“ Er schob sich die Kapuze aus dem Gesicht, lächelte sie offen an und half ihr aufzustehen.
    „Ich weiß nicht“, antwortete Zoe. Was interessierten sie ein paar Kratzer? Sie war froh, dass er nicht derjenige war, für den sie ihn gehalten hatte.
    „Du weißt nicht, ob du Schmerzen hast?“, fragte er verwundert.
    „Na ja, vielleicht tut ja was weh. Ein bisschen.“ Zoe tastete sich den aufgeschrammten, blutigen Ellbogen ab und lächelte ihn an. Der Fremde war ziemlich attraktiv: markantes Gesicht, blonde Haare, durchtrainierte Figur. Das bemerkte Zoe trotz Schmerz und Panik.
    „Lass mal sehen!“ Er drehte ihren Arm vorsichtig und betrachtete die Schramme.
    Er hatte einen festen Griff und weiche Hände. Sexy, dachte Zoe.
    „Ist nicht so schlimm“, stellte er nach eingehender Betrachtung ihrer Verletzung fest. „Aber es ist Schmutz in die Wunde gekommen. Du solltest sie auswaschen, sonst infiziert sie sich. Und das kann zu einer Blutvergiftung führen.“
    „Bist du Arzt, oder wieso kennst du dich so gut aus?“
    „Nein, ich bin kein Doc. Ich habe nur eine übervorsichtige Mutter.“ Als er lachte, zeigten sich zu beiden Seiten seines Munds niedliche Grübchen.
    Zoe fand ihn unwiderstehlich und bekam sofort ein schlechtes Gewissen wegen Rip. Es kam ihr fast vor, als würde sie ihn betrügen. Dabei hatte sie ihn seit dem Prada-Shooting nicht wiedergesehen, sondern nur mit ihm telefoniert und E-Mails geschrieben.
    „Hast du dir was getan?“, fragte sie ihn.
    „Ich? Ähm, nein. Und nass war ich schon, bevor ich mit dir zusammengestoßen bin.“ Er grinste und betrachtete ihr triefnasses Haar und ihre völlig durchweichte Joggingkleidung und Schuhe. „Ich hoffe, du hast keinen weiten Heimweg mehr. Sonst holst du dir noch eine Erkältung.“
    „Nein, ich wohne direkt …“ Zoe brach mitten im Satz ab. Dass der Kapuzenmann plötzlich wieder aufgetaucht war, hatte sie so misstrauisch gemacht, dass sie niemandem mehr ihre Adresse nennen mochte. Als sie den irritierten Blick des freundlichen jungen Mannes sah, tat ihr das leid. „Du hast wirklich eine Hypochonderin als Mutter. Oder du willst doch noch Mediziner werden. Sei ehrlich?“, versuchte sie, zu scherzen und ihre abweisende Antwort vergessen zu machen.
    Es schien zu funktionieren. Denn er lachte und meinte: „Nun, zumindest was meine Mom angeht, hast du recht. Sie hat uns behandelt, als wären wir aus Zucker. Hat wohl auch auf mich abgefärbt. Tut mir leid.“
    „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich finde deine Fürsorge süß.“
    „Echt?“
    Zoe nickte.
    Sie sahen einander schweigend an und lächelten verlegen, während der Regen weiterhin auf sie prasselte.
    „Also, äh, ich muss dann mal los. Meinen Arm versorgen … und mich abtrocknen“, brach Zoe schließlich das Schweigen. Der Typ machte sie ganz nervös. Er war wirklich heiß!
    „Tja, ich auch. Also, natürlich habe ich keine Schrammen zu

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