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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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durch das Fenster und war offensichtlich hocherfreut über das, was sie sah. Owen folgte ihrem Blick und musste selbst keuchen.
    Das war nicht das, was Sandra ihnen im Krankenhaus beschrieben hatte. Das war weit mehr als eine kleine Luke, die aus dem Meeresboden ragte. Es war eine gerundete Metallfläche, die selbst in der Tiefe des trüben Wassers von innen sanft von einem Licht erleuchtet wurde. Der Schlick, der dort, wo das Schiff aus dem Boden ragte, an der Unterseite hing, vibrierte, als wollte das ganze Gebilde sich seinen Weg in die Realität bahnen.
    Langsam zwang es sich durch den Riss.
    Die Rettungskapsel wurde durchgerüttelt, und Owen fühlte, wie die Steuerung sich gegen seine Hände wehrte. Er ließ los und sah, dass sie sich ohne seine Hilfe bewegten. Der Autopilot war angesprungen und lenkte die Kapsel.
    Sie fuhren hinein.
    „Ich fände es nicht so toll, wenn mein Auto weggespült wird“, sagte Gwen zu Toshiko. „Ich habe es erst seit drei Wochen. Und stell dir mal vor, was auf der Schadensanzeige für die Versicherung stehen würde.“
    „Bleib locker. Es steht hoch oben auf dem Damm. Wie sollten wir auch sonst den Anhänger hierherbekommen?“
    „Ja, du hast aber auch gesehen, wie hoch das Wasser gestiegen ist.“ Gwen zeigte durch das Steuerbord-Bullauge des U-Boots. Einige Hundert Meter entfernt funkelten die Lichter von Mermaid-Quay im Regen. Der düstere Nachmittag war so finster, dass die Sensoren der Straßenlaternen bereits das Licht eingeschaltet hatten.
    Toshiko blickte ebenfalls nach draußen, und sie sahen, wie die Wellen über den hölzernen Steg am Kai schlugen. Die Tafeln vor Torchwoods Eingang durch die Touristeninformation standen gut einen Meter unter Wasser und bedeckten Iantos viel zu niedrigen Stapel Sandsäcke vollkommen.
    „Schau dir das an“, zeigte Gwen. „Aus dem Oval Basin läuft so viel Wasser, dass man darauf Wildwasserfahrten machen könnte. Wenn wir wiederkommen, schaut bestimmt nur noch der Uhrturm am Pier aus dem Meer.“
    „Die Flutbarriere ist bereits gebrochen“, erklärte Toshiko. Sie überprüfte den Computermonitor, der ihr Daten der örtlichen Behörden anzeigte, in die sie sich eingehackt hatte. „Die Schleusentore haben vor ungefähr einer Stunde versagt. In der Bucht ist das Wasser sonst ein paar Meter niedriger als bei Springfluten. Aber selbst so eine verursacht nicht so große Überschwemmungen.“
    „Warum?“
    „Nun, der Bristolkanal wird ja nicht mit einem Mal tiefer. Wie konnte der Meeresspiegel also ein paar Meter steigen? An manchen Stellen sogar um vier Meter. Es ist eine lokale Wasserblase, die sich aus dem Meer wölbt.“
    „Ich wusste nicht, dass Wasser so etwas macht“, sagte Gwen. „Ich verstehe es einfach nicht, ich bin ...“
    „Vollkommen ratlos“, sagte Toshiko. „Du hast recht. Wasser sollte sich nicht so verhalten. Lass uns losfahren und sehen, was das hier auslöst. Und dem ein Ende machen.“
    Sie setzte sich ans Steuer und bereitete den Tauchgang vor. Das große Fenster vor ihr reichte fast über die gesamte Breite der Rundung des U-Boots und verschaffte ihnen einen guten Blick auf das wogende Wasser. Das ganze Schiff schwankte, als es von einer weiteren großen Welle getroffen wurde.
    Gwen beobachte unsicher, wie sich das Schiff ins Wasser senkte. Schmutziges grünes Meerwasser umschloss einen immer größeren Teil des Fensters. Sie mochte keine geschlossenen, engen Räume und war keine besonders gute Schwimmerin. Diese Kombination machte sie insgesamt ziemlich nervös. Bildete sie sich das nur ein, oder war die Luft gerade dicker geworden. Sie schloss die Augen und atmete langsam und tief ein und aus. „Wie heißt dieses Ding hier eigentlich?“, fragte sie, weil sie hoffte, dass ein Gespräch sie für eine Weile ablenken würde. „Tauchschiff, wahrscheinlich. Oder Tauchkapsel?“
    „Was glaubst du denn?“, sagte Toshiko lächelnd, als sie vollkommen von Wasser umgeben waren. „Wir nennen es natürlich das Torchwood-Sub.“
    Es half ihm, zu wissen, was ihn erwartete, als er die Luftschleuse öffnete. Owen erinnerte sich an das, was Sandra ihnen im Krankenhaus berichtet hatte. Außerdem war das nicht das erste außerirdische Raumschiff, das er von innen sah, also war er nicht vollkommen fassungslos.
    Bei Megan sah das natürlich anders aus. Owen hatte eigentlich beabsichtigt, sie langsam in die Materie einzuführen und ihr vorsichtig die Wunder und natürlich auch die Schrecken des Außerirdischen zu zeigen.

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