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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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So hatte Jack es mit ihm gemacht, damit er nicht vollkommen überschnappte. Damit er für Dinge, die er sich bisher nicht vorstellen konnte und die er nicht für möglich gehalten hatte, offen blieb. Damit er nicht vollkommen von der totalen außerirdischen Erfahrungen bei Torchwood überwältigt wurde. Jack hatte es als „Immunisierung“ bezeichnet.
    Owen wollte es bei Megan genauso machen. Sie war sein Schützling. Er hatte ihr das bekaranische Gerät gezeigt, um die Saat in ihren Gedanken zu säen. Dann wollte er ihr die Basis und ihre Arbeit präsentieren und ihr in einer sicheren Umgebung ein Weevil hinter dem Sicherheitsglas des Zellentrakts vorführen. Dann ein erster kleiner Vorstoß ins Arbeitsfeld, damit sie den Adrenalinkick bekam, den man nirgendwo anders bekommen konnte.
    Sandras unerwartete Ankunft hatte ihm das allerdings ganz schön vermasselt. Nun musste Megan es auf die harte Tour lernen. Sie sah mit eigenen Augen ein Raumschiff, das quasi vor ihrer Tür abgestürzt war. Owen nahm Megans Hand, um ihr aus der Kapsel zu helfen. Er hielt sie weiter fest, während sie tiefer ins Innere des unbekannten Schiffs vordrangen.
    Im krassen Gegensatz zum grauen Äußeren war das Innere des Raumschiffs in seichten Grüntönen erleuchtet. Es war, als hätte sich das dunkle Meerwasser in Aquamarin, Apfelgrün und Viridian verwandelt. Sanfte salbeiähnliche Wedel hingen von der hohen Decke herab. An den dunkelgrünen Wänden leuchteten die Umrisse geheimnisvoller Symbole und Bilder. Ein flimmerndes Leuchten brach in Bodenhöhe wie kleine Lichtspeere aus den Wänden und schien ihnen den Weg zu weisen. An beiden Seiten des Ganges führten dunkle Schächte, aus denen mit einem fast unhörbaren Zischen Dampf aufstieg, abwärts ins Unbekannte.
    Sandra ging mit schwerfälligen Schritten voraus, als würde sie unwiderstehlich von etwas angezogen. Als Owen sie fragte, wo der Kontrollraum war, bedeutete sie ihm einfach nur mit einer Handbewegung, ihr zu folgen, und drehte sich nicht einmal um.
    Nach ein paar Minuten kamen sie in einen großen Raum. Das Leuchten der Korridore setzte sich hier nicht fort. Hier gab es lediglich eine schwache Hintergrundbeleuchtung. Sechs abgerundete Körbe, die in etwa so wie ein langgezogenes J aussahen, hingen an olivgrünen Ranken von der abgedunkelten Decke herab. Sie waren in einem Kreis gruppiert. In der Mitte stand ein heller Zylinder, der vielleicht einen Tisch darstellte. An der Kopfseite des Kreises stand ein geschlossener Schrank, der aussah, als wäre er aus Jade gefertigt. Sandra schleppte sich in die Mitte und sank gegen den Zylinder.
    Owen blickte kurz zu Megan hinüber, die immer noch sprachlos und mit großen Augen dastand. Er ließ ihre Hand los und eilte zu Sandra hinüber. Sie schüttelte ihn ab, und bereits diese geringe Anstrengung schien ihr unvorstellbare Schmerzen zu bereiten.
    „Nein“, sagte sie bestimmt. „Sie müssen ihre Positionen einnehmen.“
    Er sah sie unsicher an.
    „Beeilen Sie sich!“, zischte sie. „Können Sie nicht sehen, dass das Schiff gleich durchkommt? Es wird ...“ Ihr Körper wurde von einem Hustenanfall geschüttelt. „Es wird die Bucht zerstören.“
    Sie rückte unsicher von dem Zylinder ab und signalisierte Megan, dass sie in einen der Körbe einsteigen sollte. Megan blickte Owen hilfesuchend an. Als er nickte, setzte sie sich in einen der Behälter.
    Owen setzte sich in den neben ihrem. Sandra half Megan, die Ranken wie einen Sicherheitsgurt zu befestigen.
    „Au!“, rief Megan. „Aua!“
    Owen lachte und machte es sich bequem. „Ist es wieder ein bisschen zu eng? Lass Sandra es ein bisschen lockern.“
    Dann fing Megan an, zu schreien.
    Owen war sich nicht sicher, ob er ihr etwas Beruhigendes zurufen oder Sandra bitten sollte, Megan für einen Moment loszumachen. Er streckte den Hals, um zu sehen, was Sandra machte.
    Sie stand neben dem blassen Zylinder in der Mitte. Ihre ganze Haltung wirkte, als wäre sie vollkommen erschöpft. Als würde sie jeden Moment umfallen. Aber ihre Augen sahen anders aus. Sie waren lebhaft und glänzten zufrieden. Im grünlichen Licht des Raums verzerrte sich ihr Mund zu einem unerwarteten, steifen Grinsen.
    Er hatte keine Zeit mehr, etwas zu sagen. Ranken wanden sich um ihn herum und zogen sich fest. Sein Kopf wurde unsanft gegen den Rahmen gezogen. Megans Schreie hörten plötzlich auf. Owen schielte zur Seite und sah, das Megans Kopf nach vorne sackte, wie bei einer weggeworfenen, alten

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