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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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erklang und zog ihre Aufmerksamkeit auf einen anderen Bildschirm. Es zeigte eine Ansicht des Geländes oberhalb, von der Spitze des Wasserturms aus. Nur die gedrungene Ansicht des Millennium Centres ließ überhaupt erahnen, wo das Bild aufgenommen wurde. Das Abendlicht hatte sich unter dem bleiernen Himmel dramatisch verdunkelt, und Regenwände fegten über eine weite, düstere Wasserfläche. Das Wasser der Bucht stand bis zum Wasserturm und hatte die Pflastersteine vollkommen bedeckt.
    Das Alarmsignal erfasste Veränderungen in der Wärmesignatur auf dem Platz. Auf dem Bild erschien die imposante Silhouette von Jack Harkness, der durch das knietiefe Wasser watete. Er hatte den Kopf gegen den unablässigen Wind gebeugt, und sein Mantel schwamm in seinem Kielwasser. Er stapfte bis zu dem Pflasterstein nahe dem Wasserturm und aktivierte den Lift.
    Die relative Ruhe in der Basis wurde abrupt gestört. Eine viereckige Säule aus dreckigem Wasser ergoss sich von der Decke, während der Pflasterstein nach unten fuhr.
    Innerhalb von Sekunden konnte man Jack darauf erkennen, wie eine durchgeweichte Statue auf einem hohen Sockel aus Wasser. „Mach es zu! Mach es zu!“, rief er zu ihr herunter.
    Gwen fummelte an den Knöpfen herum, und die zweite Platte rutschte an ihren Platz und schnitt den Wasserfall schnell ab. Sie ging zu der hydraulischen Plattform hinüber. Das Wasser des Beckens im Zentrum der Basis trat jetzt über den Rand, und sie suchte sich ihren Weg über einen höhergelegenen Steg. Ein Fisch brach kurz durch die Wasseroberfläche, während Gwen vorsichtig weiterging.
    Die Platte erreichte den Boden. Jack war von Kopf bis Fuß durchnässt. Sie half ihm aus seinem klatschnassen Mantel. Gwen zerstrubbelte sein Haar, das ihm nass an der Stirn klebte. Er strich es mit der Hand zurück, und sie sah auf die Uhr an seinem Handgelenk. „Die ist wirklich wasserdicht.“
    „Kannst du glauben“, sagte Jack. „Gute amerikanische Handwerkskunst.“
    Sein triefender Mantel war vom Regenwasser ganz schwer. Gwen legte ihn über ein Geländer.
    „Nächstes Mal nimmst du aber bitte einen Regenschirm mit.“
    „Den muss ich im Auto gelassen haben“, erwiderte er lächelnd. „Ich habe das SUV ein paar Straßen weiter geparkt, die etwas höher liegen. Ich dachte, ich könnte den ganzen Weg zurückfahren, aber ich wusste nicht, wo ich den Anker werfen sollte.“
    „Keine Sorge“, sagte Gwen. „Bei dem Sturm sind keine Politessen unterwegs. Es wird bestimmt nicht abgeschleppt.“
    „Das will ich hoffen“, stimmte Jack ihr zu. „Da sind drei Leichen drin.“
    „Dafür bekommst du bestimmt zwölf Minuspunkte beim Straßenverkehrsamt.“
    „Sicher. Wenn ich einen Führerschein hätte. Ich habe nie einen gebraucht.“ Jack schlenderte zum Wasserbecken hinüber. Er war ohnehin klatschnass, also machte es ihm nichts aus, durch das Wasser zu waten. „Hast du die Tauchausrüstung, die ich haben wollte?“
    Gwen zeigte auf einen Haufen Tauchanzüge und Sauerstoffflaschen auf der anderen Seite des Beckens.
    „Zieh dich um“, sagte Jack.
    „Wollen wir nicht Ianto und Toshiko helfen?“
    Jack zog sich bereits die Sachen aus. „Keine Zeit. Das Schiff, das ihr gefunden habt, drängt immer noch durch den Riss. Wir helfen Owen am besten, indem wir dorthingelangen.“
    „Wie denn?“
    „Das ist ein Gezeitenpool. Es sind ein paar Ventile und Sicherheitsmaßnahmen zu beachten, aber das ist der schnellste Weg. Das Schiff hat sich bestimmt ein ganzes Stück weiter durch den Riss gezwängt, weil es eine riesige Menge Wasser aus der Bucht verdrängt hat. Komm schon. Leg deine Ausrüstung an.“
    Gwen wog den unsicheren Steg gegen den überfluteten Weg ab. Sie würde ohnehin nass werden. Also zuckte sie mit den Schultern und watete um das Becken herum zu Jack.
    „Hast du eine Harpune mitgebracht?“, fragte Jack, als sie begann, sich auszuziehen.
    Sie hielt inne und sah ihn an. „Du machst doch Witze, oder?“
    „Keineswegs“, sagte er und zog das Band an seiner Tauchermaske fest. „Erinnerst du dich nicht, wie groß dieses Seestern-Ding war?“

DREISSIG

    Alle Zellentunnel rochen feucht. Ianto wusste es immer genau, wenn ein Teammitglied sich hier unten aufgehalten hatte, weil dann der feuchte Geruch von Schimmel in ihren Kleidern hing. Es war genauso wie damals in London. Da hatte er auch immer genau gewusst, wenn Lisa mit Trish zum Lunch gegangen war. Ihre Haare rochen dann immer nach Zigarettenrauch, obwohl sie gar nicht

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