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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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er unsichtbar. Owen sah zu, wie sie sich weiter von ihm fortbewegten und ihn zurückließen. Er sah, wie sie sich kurz duckten und zusammen lachten. Für einen Moment fragte er sich, warum.
    Dann fielen die ersten fetten Regentropfen durch das Portal, bliesen über den Balkon und klatschten auf Owens nach oben gewandtes Gesicht. Es fühlte sich an, als hätte ihn jemand angespuckt. Er schüttelte die Tropfen ab.
    Toshiko trat zu ihm auf den Balkon. „Konstruktionsfehler“, meckerte sie. „Ich meine, hast du mal gesehen, wie viele Blätter hier hereingeweht werden? Allerdings fliegen nicht mehr so viele Vögel herein. Nicht seit Jack den Pterodactylus freigelassen hat.“ Sie lachte und zeigte auf die Regentropfen, die auf Owens T-Shirt verteilt waren.
    „Widerliches Wetter heute. Da braut sich ein Sturm zusammen.“
    Owen kniff die Augen zusammen. „Ja, und ich verhungere. Da gehe ich nicht raus, also sollten wir uns etwas liefern lassen.“
    Er fuhr mit den Händen durch sein Haar, zerzauste es und sah Toshiko erwartungsvoll an.
    „Ich habe Lust auf Pizza“, sagte er. „Was ist mit dir? Wir haben irgendwo noch Rabattcoupons, oder?“

SECHS

    Es war eine scheußliche Gasse in einer scheußlichen Nacht. Sie waren gut gelaunt mit den ersten Regentropfen losgegangen. Der Himmel über dem Mermaid Quay war nur leicht bedeckt gewesen, und sie hatten gelacht, selbst als das Wetter schlechter geworden war. Als sie die schmuddelige Seitenstraße weiter unten in Butetown erreichten, hatte ein ständiger Nieselregen ihr Hochgefühl vollständig erkalten lassen.
    Vollständig erkaltet war auch eine gute Beschreibung für den Passagier in Wildmans Auto. Gwen hatte bereits vorher gewusst, dass der Tatort nicht hübsch aussehen würde. Sie konnte das aus dem Gesichtsausdruck des Constables schließen. Es war eine junge Frau, die gut zwanzig Meter vom Auto entfernt stand und am ganzen Leib zitterte. Gwen berührte sie an der Schulter, eine Geste der Beschwichtigung oder Solidarität. Dann folgte sie Jack, der durch die Polizeiabsperrung zu Wildmans zurückgelassenem Auto ging.
    Jack verzichtete auf eine höfliche Begrüßung, scheuchte aber den Tatortermittler der Polizei nicht davon wie sonst immer. Gwen kannte den Grund. Bis jetzt hatte noch niemand Informationen über Funk durchgegeben, sonst hätte Toshiko es gehört und an sie weitergeleitet. Sie gab den Polizisten am Tatort ein Zeichen, dass sie zurückbleiben sollten.
    „Ein Passant hat gedacht, die Frau wäre auf dem Fahrersitz eingeschlafen“, sagte der Tatortermittler. Keine Einleitung. Effizient und auf den Punkt. Englischer Akzent mit einer abwärts geneigten Intonation, die auf Birmingham hinwies: ein Brummie also. Gwen kannte ihn nicht, daher musste er recht neu sein. Nur ein paar Monate raus aus der Polizei und schon verlor sie die Leute aus ihrem Revier aus den Augen. Nun, aus ihrem alten Revier.
    „Dann hat der Zeuge dieses Geschmiere am Fenster entdeckt und es gemeldet“, erklärte der Brummie. „Wir haben die hintere Tür aufgebrochen, für den unwahrscheinlichen Fall, dass das Opfer noch am Leben ist und medizinische Hilfe benötigt. Natürlich haben wir die Leiche nicht bewegt. Die Fotografen sind noch nicht hier.“
    Jack blickte schnell über das Gelände. Bei dem Auto handelte es sich um einen viertürigen Vectra, der mitten unter einer kaputten Laterne geparkt war. Jack leuchtete mit seiner Taschenlampe durch die Fenster ins Innere des Autos. Eine Frau mittleren Alters saß aufrecht auf dem Vordersitz, obwohl ihr Kopf gegen das Fahrerfenster gesunken war. Ihre Augen waren geschlossen und wo ihr blond gefärbtes Haar auf der Schulter auflag war es mit Blut durchtränkt.“
    „Okay. Danke. Sie können das Gebiet jetzt räumen“, sagte Jack.
    Der Brummie schien das nicht zu verstehen. Vielleicht glaubte er, dass Jack mit jemand anders sprechen würde. „Schlimme Wunde. Ein Schuss vom Rücksitz aus vielleicht? Das Sprühmuster an der Windschutzscheibe deutet darauf hin.“
    „Danke“, wiederholte Jack.
    Der Brummie schien sich jetzt, da er seinen kurzen Bericht abgegeben hatte, etwas zu entspannen. Seine Haltung hatte sich geändert, und er schwatzte gelassen, trotz des fallenden Nieselregens.
    „Das erinnert mich an eine Frau auf einem Tesco-Parkplatz, die an einem heißen, sonnigen Tag 999 mit dem Handy angerufen hatte“, sagte er lachend. „Sie hatte einen Schuss gehört und einen Zug am Hals gespürt. Saß dreißig Minuten da und

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