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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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zuvor Platz. Ein paar typische Städter – gestreifte Hemden, Pints und fragwürdiger Intellekt – hingen an einem Nachbartisch herum und stierten Gwen an. Jack setzte sich auf einen Metallstuhl. Er zog den Mantel nicht aus, sondern drapierte ihn über die Stuhllehne.
    Gwen hatte neben ihm die gleiche gute Sicht auf die Straße. Ideal an einem sonnigen Tag und immer noch akzeptabel, als sich der Himmel zuzog und der frühe Abend hereinbrach. Es lag ein Geruch in der Luft, der einen Sturm ankündigte. Jack hatte ihn den ,Hauch eines nicht entstandenen Blitzes‘ genannt, als sie sich setzten. Der Asphalt strahlte die Wärme ab, die er im Laufe des Tages gespeichert hatte. Einkäufer, die zu wenig Zeit hatten und zu viele Tüten trugen, eilten an ihnen vorbei. Sie lieferten sich ein Rennen zu den Parkplätzen, um ihre Wagen noch vor dem Regen zu erreichen.
    Ein kleines Rudel aus Merryhill-Schülern, die immer noch ihre Uniformen trugen, drängte sich an einer anderen Gruppe von der Roath High vorbei. Das Vorabendkonzert im Millennium Centre musste gerade zu Ende sein, dachte Gwen. Dort ergoss sich eine schubsende Menge aus Schülern weiterführender Schulen, die alle gleichzeitig nach Hause wollten, auf den Platz. Mann, es war schon schwer genug, sie unter Kontrolle zu halten, wenn sie älter wurden und sich in der Stadt zukippten. Sie hoffte, dass sie nicht auch noch auf sie achten mussten, wenn sie gerade zu Teenagern geworden waren.
    Dann erinnerte sie sich, dass das gar nicht mehr ihr Job war und war sich nicht sicher, ob sie das nun bedauerte oder ob sie erleichtert war.
    Sie und Jack wurden vom gleichen gutaussehenden Kellner bedient wie bei Gwens letztem Besuch. Sie erinnerte sich, dass er Enrico ,Rico‘ Celi hieß. Frühe Dreißiger, italienischstämmiger Waliser in zweiter Generation, mit fast stereotypem südländischem Äußeren und einem nicht damit zu vereinbarendem Südküstenakzent. Er hatte das Café von seinem Vater geerbt. Jack ärgerte ihn, indem er sagte, dass seine Bräune verblasste, je länger er in Südwales blieb. Rico konnte auf walisisch fluchen, wie Gwen daraufhin erfahren durfte. Aber es schien ihm nichts auszumachen, dass Jack ihm einen Klaps auf den Hintern versetzte, als er sich über ihren Tisch beugte, um die Drinks zu servieren.
    Gwen trank eine Limonade, Eis und Zitrone in einem großen Glas. Jack bestellte ein Wasser in einem Plastikbecher. Er zahlte, sobald die Getränke gebracht wurden, indem er das Geld in den Aschenbecher auf dem Metalltisch fallen ließ. „Das heißt, ich kann jederzeit aufstehen und gehen, wann immer es nötig ist. Rico ist zu niedlich, als dass ich die Zeche prellen oder eines seiner Gläser stehlen würde“, erklärte er auf ihre Frage hin.
    Gwen prüfte die Münzen im Aschenbecher. „Genau abgezählt“, bemerkte sie. „Kein Trinkgeld?“
    „So niedlich ist er nun auch wieder nicht.“
    Trotz alledem verließen Jacks Augen nie die Straße. Offensichtlich wollte er ihre Zielperson nicht unbemerkt vorbeischlüpfen lassen, während Gwen höfliche Konversation betrieb.
    Gwen ließ ihre Augen eine Zeit lang auf ihm ruhen, anstatt die Straße zu beobachten. Jack hatte ihr einmal erzählt, dass er deshalb Wasser trank, weil es ihm dabei half, hydriert und allzeit bereit zu bleiben. Außer seinen Kleidern und ein paar Artefakten in der Basis schien Jack nichts zu besitzen. Er war groß, breitschultrig und strahlte sowohl eine starke Persönlichkeit als auch eine enorme physische Präsenz aus. Wenn er einfach verschwinden würde, gäbe es nicht viele Beweise für seine Existenz. Allerdings würde es eine große Lücke in ihr Leben reißen.
    Es waren erst ein paar Monate vergangen, seit sie zum ersten Mal etwas von Torchwood gehört hatte. Es fühlte sich allerdings wie eine Ewigkeit an. Jack war der ideale Boss, den sie sich während ihrer Zeit bei der Polizei nur hatte erträumen können. Wenn sie etwas richtig machte, sagte er es. Wenn sie etwas versaute, sagte er es auch. Das machte es nicht einfacher, aber sie wusste, was von ihr erwartet wurde, verstand und akzeptierte es. Keine Schmeicheleien, kein Blödsinn. Nichts von diesem Überholspur-Quatsch, den sie sich immer von Inspector Morrison hatte anhören müssen. Keine Diskussion über strukturierte Karrierewege für Beamte, die ,Flair und Potenzial‘ bewiesen. Keine weiteren Kurse über Durchsetzungsvermögen ohne Aggression. Sie musste sich nicht länger Litaneien von Kollegen wie Andy anhören, die

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