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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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sie an, dass er im Dienst war.
    „Ich brauche Informationen über Sergeant Anthony Bee“, sagte Gwen.
    De’Ath machte es sich auf seinem Stuhl bequem und legte die Hände auf die Knie. Gwen bemerkte, dass sein Schreibtisch zum Fenster gewandt war, damit der Major mit Besuchern sprechen konnte, ohne dass ein Möbelstück als physische Barriere zwischen ihnen stand.
    „Furchtbare Sache.“
    „Erzählen Sie mir davon.“
    De’Ath sah zur Decke auf, als würde er etwas visualisieren. Irgendwie klang seine Stimme, als käme sie von weit her. „Anthony Bee war Ausbilder bei uns in Caregan. Genoss sehr viel Respekt. Von den Männern bewundert. Einige Offiziere fanden, dass er mit den Soldaten zu vertraulich umging.“
    „Inwiefern?“
    De’Ath machte eine Pause. „Er ging mit ihnen im Feathers etwas trinken“, sagte er verschlossen. „Solche Sachen. Nicht gerade die Art von Kontakt, die Lieutenant Colonel Yorke gern sieht.“
    „Das kann ich mir vorstellen. Wie sehen Sie das?“
    De’Ath lächelte sie an. „Anders. Obwohl Sie das sicher auch von einem Sanitätsoffizier erwarten würden, oder?“
    „Warum?“
    „Soldaten kommen nicht ausschließlich mit medizinischen Problemen zu mir. Sie fragen mich auch um Rat und lassen sich psychologisch betreuen. Ich finde, dass die besten Sanitätsoffiziere sich vollen Herzens ins Leben der Gemeinschaft einfügen, der sie dienen. Sport. Sozialleben. Man macht seinen Job einfach besser, wenn man die tägliche Routine der Soldaten, um die man sich kümmert, versteht. Bee war genauso.“
    Gwen trank ihren Kaffee aus und hielt ihre Tasse mit beiden Händen fest. „Hat Bee Ihren Rat oder etwa Betreuung gesucht?“
    De’Ath runzelte spöttisch die Stirn. „Ich bin sicher, Sie wissen, dass ich es Ihnen nicht sagen dürfte, wenn er es getan hätte. Aber ich kann Ihnen sagen, dass der Vorfall, bei dem er zu Tode kam, ihm überhaupt nicht ähnlich sah.“
    Er bemerkte ihren ermutigenden Blick.
    „Sergeant Bee wurde erschossen, während er versuchte, ein Amphibienfahrzeug mit Werkzeugen zu stehlen. Heute Morgen habe ich erfahren, dass man ihn bereits verdächtigt hatte, einen Jeep und Taucherausrüstungen gestohlen zu haben, während er eigentlich frei hatte. Also haben ihn die entsprechenden Leute im Auge behalten, als er wiederkam. Sie haben ihn identifiziert, sobald er im Camp ankam und versuchten dann, ihn festzunehmen. Er wurde erschossen, als er sich der Festnahme widersetzte und die Wachposten mit einer Handfeuerwaffe bedrohte.“
    „Gab es darauf vorher keine Hinweise?“
    „Keine“, sagte Major De’Ath. „Normalerweise würde man bestimmte außergewöhnliche Veränderungen in seinen Lebensumständen oder den medizinischen Daten finden. Einen Verhaltenstrend, unentschuldigte Abwesenheit. Irgendetwas. Aber das hier war wie eine psychotische Episode. Und trotzdem …“ Seine Stimme verstummte in Ratlosigkeit.
    „Und trotzdem was?“, drängte Gwen.
    „Ich habe mit einigen Soldaten gesprochen, die Zeugen der Schüsse waren. Einer der Männer, die ihn erschossen haben, war ein Junge, den er selbst ausgebildet hat. Jetzt braucht dieser junge Mann psychologische Betreuung, das kann ich Ihnen sagen. Sehen Sie es mal von seinem Standpunkt aus – er hat einen Mann erschossen, den er bewunderte und respektierte.“ De’Ath sah Gwen direkt an, und seine sonst so fröhlichen Augen blickten jetzt kalt und hart. „Er erschoss Bee, weil der gerade seinen Kameraden getötet hatte. Kandahal war erst neunzehn. Bee hat ihn lieber erschossen, als sich zu ergeben. Wie glauben Sie, hat der junge Soldat reagiert?“
    Gwen musste daran denken, was Lieutenant Colonel Yorke vorher gesagt hatte.
    „Professionell?“
    „Nun, ja“, erwiderte De’Ath knapp. „Aber was war danach? Sie müssen wissen, was ich meine? Die Konsequenzen für ihn. Auf emotionaler Ebene.“
    „Es tut mir leid.“
    „Wissen Sie, Sergeant Bee hat etwas Merkwürdiges gesagt, kurz bevor er erschossen wurde.“
    „Merkwürdiges ist meine Spezialität“, sagte Gwen. „Was hat er gesagt?“
    Der Major schüttelte verwirrt den Kopf. „Er sagte: ,Wir sehen uns bald wieder.‘ Foxton hat es ganz deutlich gehört. Niemand hat verstanden, was er meinte. Andererseits versteht auch niemand, warum er diese Taten begangen hat. All die Menschen, die er umgebracht hat. Und auf welche Art ...“
    Er legte das Gesicht in seine Hände. Es war, als würde er versuchen, sich vor etwas zu verstecken. Gwen saß einfach nur

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