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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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oder haben anderes zu tun. Schau dir das an. Und riech mal!“
    Jack füllte seine Lungen mit einem tiefen Atemzug. Toshiko tat es ihm nach, anfangs etwas zaghaft. Inmitten des Geruchs von Maschinenöl und schalem Schweiß schwebte eine chemische Note. Es war der Chlorgestank von Bleiche.
    „Yorke hat seinen Aufräumtrupp schnell hergeschickt“, fuhr Jack fort. „Keine Chance, hier Spuren zu sichern. Keine Abdrücke, kein Haar, keine Fasern. Siehst du Kampfspuren? Blutspritzer? Irgendetwas?“
    Toshiko schüttelte den Kopf. „Und wenn wir mit Luminol nach Blut suchen, bringt das auch nichts, weil es von der Bleiche überlagert wird.“
    „Ich hätte es wissen müssen“, murmelte Jack. „Das hätte ich wissen müssen, sobald er gesagt hat, dass die Leiche abtransportiert wurde. Hoffen wir, dass Gwen mit dem Sanitätsoffizier mehr Glück hat.“
    Toshiko ging zu dem überlangen Gefährt hinüber, um es sich genauer anzusehen. Es war der Pinzgauer, den Foxton bereits erwähnt hatte. Der Geruch der Bleiche war hier stärker. Der unnatürlich saubere, grauweiße Beton zeigte keine Hinweise auf Spritzer, Schlamm oder Reifenspuren. Der Beweis der Abwesenheit , dachte sie. Der Tatort war sauber geschrubbt worden.
    „Private Foxton“, sagte sie. „Was können Sie uns noch über den Mord an Corporal Schilling erzählen?“
    Foxton sah jetzt aus, als fühlte er sich gar nicht wohl in seiner Haut. „Nichts bis auf das, was man mir gesagt hat, Ma’am. Sergeant Bee hat Schilling den Schädel eingeschlagen, weil der ihn dabei erwischt hat, wie er einen Wagen voller Ausrüstungsgegenstände stehlen wollte.“
    „Wissen Sie, was hier passiert ist?“
    „Was Lieutenant Colonel Yorke uns erzählt hat. Denen von uns, die mit Spaten zu tun hatten.“
    „Spaten?“, fragte Toshiko freundlich und versuchte, eine andere Einstellung als Jack auszustrahlen, der immer noch wütend in der Garage auf und ab lief.
    „Sergeant Bee, Ma’am. Große Hände. Wie Schaufeln.“
    „War der Tote einer Ihrer Freunde?
    „Ich kannte Corporal Schilling nicht.“
    „Ich meinte auch Sergeant Bee“, sagte Toshiko. „War Spaten ein Freund von Ihnen?“
    Ein Zucken lief über Foxtons Gesicht. Dann versteifte er sich, und der Moment war vorbei. „Ich habe gesehen, wie Sergeant Bee einen meiner Freunde erschossen hat.“ Foxton trat von einem Fuß auf den anderen. „Ich habe Sergeant Bee erschossen Ma’am. Es war meine Dienstpflicht.“
    Es schien, als wäre Jack aufgegangen, dass es ihn nicht weiterbrachte, in der Garage hin- und herzutigern. Toshiko fühlte einen Anflug von Ärger, als er sich in ihr vorsichtiges Verhör von Private Foxton einmischte. „Hier gibt es nichts mehr zu sehen“, bellte er. „Sie bringen uns besser in Sergeant Bees Quartier.“
    Sie machten eine Reihe kurzer Sprints im Freien und hielten sich, wenn es möglich war, nah an den Wänden, um Schutz vor dem ständigen Regen zu suchen. Als sie zwischen zwei niedrigen Gebäuden entlangliefen, blickte Toshiko nach oben und sah dunkle, unheilvolle Gewitterwolken über Cardiff hängen.
    Private Foxton führte sie in eine der Schlafbaracken und schloss die Tür wieder fest hinter sich. Außer ihnen Dreien war das Gebäude leer und still, was den Kontrast zum rauschenden Regen draußen noch verstärkte. Ab und zu trieb eine Böe den Regen gegen die Fenster, als ob jemand eine Handvoll Schotter dagegen werfen würde.
    „Das sind die Unterkünfte“, erklärte Foxton. „Rekruten zur Ausbildung und ein paar Angestellte.“
    Toshiko hatte sich vorgestellt, dass hier zwei Bettenreihen in einer Art Stall stehen würden, zwischen denen ein Sergeant Major hin- und herschritt, während die Soldaten neben ihren ordentlich gefalteten Decken strammstanden. Sie hatte dunkle Gemeinschaftsduschen erwartet, große Räume mit schimmeligen Fliesen, aus denen Dutzende verrosteter Duschköpfe ragten.
    Stattdessen war hier eine Reihe kleinerer Räume, in denen nicht mehr als vier Betten standen, manchmal nur zwei. Alle waren ordentlich und praktisch eingerichtet, ohne die Förmlichkeit altmodischerer Baracken. Die schmalen Einzelbetten hatten weiße Kopfteile und neutrale Bettdecken. Toshiko war erfreut, dass wenigstens ein Stereotyp zutraf, weil die Betten alle perfekt gemacht waren: Ihre frischen weißen Bettlaken wurden von grauen Decken bedeckt, deren Ecken so ordentlich gefaltet waren wie in einem Krankenhaus. Sie waren derart fest unter die Matratze gesteckt, dass man darauf eine

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