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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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heißt übrigens ,Anthony‘. Mit einem harten ,T‘.“
    Jack ignorierte Yorkes Versuch, seine Autorität zu behaupten. Er warf achtlos sechs Fotos auf den ordentlichen Tisch des Lieutenant Colonels. „Das sind Menschen, die kürzlich brutalen Morden im Zentrum von Cardiff zum Opfer gefallen sind. Kommt Ihnen das bekannt vor?“
    Yorke betrachtete die Bilder oberflächlich, ohne sie zu berühren. „Sie erwarten doch wohl nicht ernsthaft, dass ich glaube, diese Obdachlosen hätten eine Verbindung zu Caregan.“
    Jack schob die Fotos über den Tisch, näher zu Yorke. „Nicht die Leute. Ihre Wunden.“
    Yorke betrachtete die Beweismittel kurz, bevor er sie langsam zu Jack zurückschob. „Das müssen Sie schon Doktor Death fragen.“
    „Sie machen Witze, oder?“
    „Er ist der Sanitätsoffizier. Er heißt Dr. Robert De’Ath. Es ist wirklich komisch.“ Yorke rang seinen dünnen Lippen bei dem Versuch, das zu betonen, ein schmales, freudloses Lächeln ab.
    „Ich bin mir sicher, dass Gwen das im Hinterkopf behalten wird“, sagte Jack. Er wandte sich zu ihr und sagte: „Du kannst mit dem Sanitätsoffizier anfangen, während Tosh und ich das hier abschließen.“
    Yorke stand auf und war verärgert, dass Gwen sich bereits auf die Tür zubewegte. „Sie haben hier vielleicht Rechtsgewalt …“
    „Und das wissen Sie ganz genau“, unterbrach ihn Jack. „In der halben Stunde seit wir Ihnen mitgeteilt haben, dass wir auf dem Weg zu Ihnen sind, haben Sie bereits drei Telefonate darüber geführt.“
    „Wie können Sie …?“ Yorke bemerkte Toshikos süffisantes Lächeln, und seine Wut verdampfte endlich. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Ich habe nicht um Torchwoods Hilfe gebeten, Captain“, grollte er.
    Jack setzte sich ihm gegenüber. „Lieutenant Colonel, ich erinnere mich nicht, gesagt zu haben, dass wir hier sind, um Ihnen zu helfen.“
    Gwen beugte sich vor, um Jack etwas ins Ohr zu flüstern. „Höfliche Konversation“, erinnerte sie ihn.
    Jack zählte Yorke immer noch auf, was er von ihm erwartete, während Gwen mit einem Soldaten als Eskorte das Zimmer verließ und die Tür sich hinter sich schloss.
    Gwens Eskorte war der stämmige Typ mit den slawischen Gesichtszügen. Es überraschte sie nicht, als er sich als Private Wisniewski vorstellte. Als sie ihn aber überzeugt hatte, ihr seinen Vornamen („John-Paul ... mit einem Bindestrich“) zu verraten, war das schon eine Überraschung. Private Wisniewski begleitete sie flott um die Ecken der Gipswände des Gebäudes. Die Bauten waren in einem einfachen Gitternetz angelegt und allesamt fast völlig identisch, was es schwierig machte, die Orientierung zu behalten. Dann überquerten sie einen rissigen, asphaltierten Platz, über den der Wind blies. Wisniewski zuckte nicht einmal zusammen, als eine Böe Regen auf ihre Gesichter peitschte.
    Über den rauschenden Regen hinweg hörte Gwen Rufe – eine Mischung aus Ermutigungen und Beleidigungen für die Männer, die sich auf dem Übungskurs abplagten. Sie gingen an einem weiteren, rechteckigen Platz zwischen den Gebäuden vorbei, der mit Erde und Schotter bedeckt war. Dort waren Drähte gespannt, die an kurzen, roten Metallpfosten befestigt waren. Um sie herum krochen, rannten oder kletterten Rekruten. Anscheinend schenkten sie dem Regen, der ihre Uniformen und riesigen Rucksäcke durchnässte und auf ihre Waffen prasselte, keine Beachtung. Aus größerer Entfernung hörte man das Krachen von Schüssen an einem Schießstand.
    Major Robert De’Ath war das totale Kontrastprogramm zu Yorke und bemühte sich fast zu sehr, ihr behilflich zu sein. Er warf einen Blick auf Gwen, als sie sein Büro betrat und bat sie mit seinem weichen, schottischen Akzent, Platz zu nehmen. Dann holte er ihr ein Handtuch, damit sie sich das Haar trocknen konnte. Er entließ Private Wisniewski, der sagte, er würde draußen warten. De’Ath bot ihr eine Tasse Kaffee an und entschuldigte sich, weil ihm gerade die Milch ausgegangen war. Sie müsste ihn also schwarz trinken, wäre das wohl in Ordnung?
    Und ja, er hatte bereits alle Witze über seinen Nachnamen gehört, bei denen es um jemanden ging, der kalt gemacht wurde, danke. „Da wir gerade von Kälte sprechen, hier ist Ihr heißer Kaffee.“
    Major Robert De’Ath war in seinen frühen Vierzigern, mit kurzgeschnittenem, braunem Haarkranz, der seinen ansonsten kahlen, sommersprossigen Kopf umrahmte. Er trug einen Tarnanzug im standardmäßigen Grün und Grau, also nahm

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