Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
Vom Netzwerk:
als wäre das Sedimentgestein rund um den Bug einer stumpfen, grauen Rakete gebröckelt.
    Ich erinnere mich nicht an die Heimfahrt. Tony hat sich anscheinend darum gekümmert. Vielleicht hat mein Bewusstsein es ausradiert, vielleicht war es posttraumatischer Stress – so etwas haben wir in unserer Dienstzeit schon öfter erlebt. ,Die unsichtbare Verletzung‘, heißt es. Von außen hat man keinen Kratzer, aber PTSS ist nichts, was die Army gerne zugibt.
    Wir haben dann das Wochenende in Guys Wohnung verbracht, draußen in Splott. Tony hat uns erklärt, dass wir entkommen konnten, weil das außerirdische Schiff versagt hat. Seine Besatzung lag im Sterben und konnte unsere Flucht nicht verhindern. Und dann hatte Guy diese verrückte Idee. Dass wir zurückfahren könnten, um es vielleicht zu reaktivieren oder zumindest auszuschlachten.“
    Owen war überrascht, dass Megan zu Lachen begann. „Und das war das Verrückte daran?“ Sie starrte Sandra und Owen mit aufgerissenen Augen und offenem Mund an und forderte sie heraus, ihr zu widersprechen. „Sie reden über außerirdische Schiffe, als würden sie wirklich existieren. Und du, Owen, du ermutigst sie auch noch! Ich denke, sie braucht keine medizinische Hilfe von uns. Ich glaube, ich sollte eine Schwester aus der psychiatrischen Abteilung rufen!“
    „Hör dir an, was Sandra zu sagen hat.“
    „Wieder zurückfahren? Das außerirdische Schiff aus-schlachten? Einfach abtauchen und ein paar außerirdische Ersatzteile holen?“
    Sandras Stimme klang jetzt frustriert. „Mit Guy Wildmans Kontakten in der internationalen Wissenschaftsgemeinde, wer weiß, wozu er fähig gewesen wäre? Er wusste mit Sicherheit alles über Torchwood und wollte Sie nicht hinzuziehen. Er hätte schon einen Weg gefunden, das Zeug zu verkaufen.“
    „Nun“, sagte Megan, „das hört sich nicht gerade so an, als könnte man es auf eBay einstellen.“
    „Du wärst überrascht“, murmelte Owen und hob den bekaranischen Scanner hoch. „Wir haben das Ding hier nur gefunden, weil Tosh online nach einem Paar Schuhe gesucht hat.“
    Sandra sank zurück auf ihr Kissen, als hätte sie jemand geschlagen. Owen griff nach ihrem Arm, eine menschliche Geste, um ihr Selbstvertrauen wieder herzustellen. „Ich verstehe schon, Sandra. Jetzt vertrauen Sie mir mal für einen Moment. Ich muss Megan das hier zeigen. Beugen Sie sich vor, wenn Sie können.“
    Sandra quälte sich vorsichtig nach vorne. Sie begann, ihr Krankenhausnachthemd hinten auseinanderzuziehen, aber Owen gebot ihr Einhalt. Er winkte Megan heran, damit sie zusah, wie er den bekaranischen Scanner zwischen Sandras Schulterblättern hin- und herbewegte.
    „Schau dir das an.“
    Das Bild zeigte die Wirbel an Sandras Rückgrat. Aber es war nicht so grau und düster, wie ein Röntgenbild, das man noch genau studieren und interpretieren musste. Es ähnelte auch keinesfalls den künstlichen Farben einer MRT. Es wirkte auf unheimliche Weise wie das Bild einer obduzierten Leiche, aber die Wirbel und die Bandscheiben bewegten sich völlig natürlich, als Sandra sich vorbeugte und ein- und ausatmete. Von der Seite sahen die Wirbel wie weiße Würfel in dem roten, sie umgebenden Fleisch aus. Von hinten wirkten sie wie die bekannten, sattelartigen Strukturen, die rittlings auf den mattweißen Bandscheiben saßen. „Siehst du“, drängte Owen. „Zwischen T3 und T4, nur auf der einen Seite. Mit der Wirbelsäule verbunden, aber nicht darin.“
    Es war ein geradezu schockierender Anblick. Eine runde Metallkugel, wie poliertes Chrom, in dem irgendwie ein schwaches Licht pulsierte.
    „Keine Projektil“, sagte er leise. „Du hast es selbst gesehen, Megan. Was gibt es daran nicht zu glauben?“
    Sie sah aus, als würde sie gleich zu weinen anfangen. Sie schüttelte sich ein wenig und rollte die Schultern. Dann sah sie ihn direkt an. „Was soll ich tun, Owen? Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich weiß nicht einmal mehr, was ich fühlen soll.“ Sie ließ sich von ihm in die Arme nehmen, und er fühlte, wie sie an seiner Brust zitterte. „Sollten wir das nicht jemandem melden? Hätten Sie nicht zu den Behörden gehen sollen, Sandra?“
    Sandra lehnte sich zurück gegen ihr Kissen. „Sie sind diejenige, die gerade eine Schwester aus der Psychiatrie holen wollte. Was glauben Sie, was die Army gesagt hätte? PTSS, Schlachtneurose. Dann hätten sie mich kaltgestellt. Das wäre das Ende meiner Karriere gewesen, egal was danach passiert wäre.“ Sie sah

Weitere Kostenlose Bücher