Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)
aufzunehmen.“
„Was …“, begann Gwen. „Was habt ihr gesehen?“
„Ich will nicht darüber sprechen“, sagte Toshiko.
„Ich auch nicht. Niemals“, stimmte Jack nachdrücklich zu. „Ich sehe das genau wie Tosh. Wir haben etwas gesehen, etwas, auf das ich ziemlich bedenkenlos geschossen habe. Belassen wir es dabei. Gwen hat uns rausgeholt, bevor es sich uns als Nahrung aussuchen konnte. Wir leben. Das ist das Einzige, was zählt.“
Stille.
„Heißt das, wir sind jetzt fertig?“, fragte Owen.
„Da wäre noch eine letzte Sache“, sagte Jack. Er holte eine kleine, schwarze Platte aus seiner Tasche und legte sie auf die Tischoberfläche, damit sie jeder sehen konnte.
„Was ist das?“, fragte Owen. „Und warum blinkt es?“
„Das hier“, sagte Jack, „ist eins meiner Geheimnisse. Nach dem, was heute passiert ist, möchte ich dieses Geheimnis mit euch teilen. Ich denke, das ist nur fair.“
„Geheimhaltungsstufe?“, fragte Gwen.
Jack nickte. „Genau das. Der heutige Tag hat mir gezeigt, dass ich nicht allwissend bin.“
„Das hätte ich dir auch sagen können“, maulte Owen. „Und wenn ich das täte, würde es diese Aussage sogar irgendwie bestätigen, oder?“
Jack ließ sich nicht ködern. „Manchmal weiß ich Dinge, die ich euch vorenthalte. Mir ist klar geworden, dass ich mein Wissen besser mit euch teilen sollte. Es könnte der Zeitpunkt kommen, an dem einer von euch etwas besser weiß als ich. Wenn dieser Fall eintritt, so wie heute beinahe, solltet ihr besser vorbereitet sein und alles Nötige wissen. Ihr müsst bereit sein, zu handeln, falls ich es nicht kann.“
„Also, was ist es?“, fragte James.
„Nun“, sagte Jack. „Das ist … offen gesagt habe ich keine Ahnung, was es ist. Ich verstehe es als ein Frühwarnsystem, als ein Alarmsignal.“
„Wo kommt es her?“, fragte Toshiko zitternd.
„Keine Ahnung“, gab Jack zu. „Es ist im Besitz des Instituts, seit Königin Victoria Torchwood gegründet hat. Die Notizen besagen, dass es aus der Zeit vor der Gründung stammt. Dieses … Ding wurde über acht oder neun Generationen von Familien und Antiquariaten im Gebiet um Cardiff herum weitergegeben. Es wurde Torchwood 1899 von Colonel Cosley, einem hiesigen Grundbesitzer, zur Verwahrung anvertraut.“
„Cosley, wie in Cosley Hall?“, fragte James.
„Ja, so ist es“, sagte Jack. „Der Sage nach wurde es der Menschheit geschenkt, um sie vor einer schrecklichen Bedrohung zu warnen. Vielleicht vor einem Krieg. Der Alarm soll losgehen, wenn sich diese Bedrohung jemals nähert.“
„Entschuldige bitte“, sagte James. „,Der Menschheit geschenkt‘? Bedeutet das nicht, dass …?“
„Oh ja“, sagte Jack sanft, „genau das bedeutet es.“
„Warum weihst du uns jetzt ein?“, fragte Gwen.
„Es ist seit 108 Jahren im Besitz von Torchwood, und die gesamte Zeit über war es inaktiv. Seit sechs Wochen blinkt es so vor sich hin.“
„Und das bedeutet?“, fragte Owen.
Jack zuckte mit den Schultern. „Das bedeutet, etwas kommt auf uns zu. Oder etwas ist bereits hier.“
SECHZEHN
Jack beobachtete den Sonnenaufgang vom Dach des St David’s Hotels. Mittwoch. Lass es einen ruhigen Tag werden. Einen Tag, an dem alles seinen gewohnten Gang geht, an dem sich alles als falscher Alarm herausstellt. Sie haben sich das verdient.
Die Skyline von Cardiff glitzerte und wirkte in den ersten Strahlen des Tageslichts wie eine himmlische Stadt, wie William Blakes Vision von Jerusalem. Eine schöne Stadt. Ein schöner Tag. Lass es einen schönen Tag werden.
„Das ist nett.“
„Das dachte ich auch“, sagte Jack.
„Sehr nett. Ein sehr netter Start in den Tag“, betonte Toshiko und lächelte ihn an. „Können wir das jeden Tag machen?“
„Wahrscheinlich nicht. Ich dachte mir, ich hebe mir das für Tage auf, an denen ich mich um meine Freunde kümmere.“
Das Sonnenlicht strömte durch die Glaswand des Cafés. Kaffee und Brötchen waren an ihren Tisch gebracht worden.
„Also, um das abzuhaken, geht es dir gut?“, fragte Jack.
Toshiko nickte. „Erstaunlicherweise. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde. Ich war gestern Abend ein Wrack, völlig erschöpft und alles Mögliche. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es mir in den nächsten Tagen oder Wochen schon besser gehen würde.“
„Aber es geht dir gut?“
„Na ja, dass du gerade so nett zu mir bist, hilft natürlich, aber auch sonst. Wirklich. Klar im Kopf. Ruhig. Ich habe gut
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