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Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Titel: Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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versuchte, die schwerwiegenden Verletzungen zu heilen, die er erlitten hatte.
    Owen wachte auf. Er sah sich um, und ihm wurde bewusst, dass er auf dem Boden und Ianto zusammengesackt auf ihm lag.
    „Hallo?“, rief er. „Hallo?“
    Etwas saß neben ihm auf dem Boden. Es hatte die Größe und Form eines Menschen, doch es war mattgrau. Sein Äußeres bestand aus merkwürdigen grauen Dornen und überlappenden, abgeteilten Lagen. Ein Monster.
    Owen hatte im Laufe seiner Arbeit genug Monster gesehen. Weevils zum Beispiel. Dies hier war insgesamt noch albtraumhafter. So glatt, so maschinell, so künstlerisch geschaffen.
    Er fühlte sich komisch. Benommen. Übel. Vielleicht bildete er sich das nur ein. Vielleicht war da überhaupt kein Monster.
    Das Monster drehte seinen verlängerten, stromlinienförmigen Kopf und bemerkte ihn.
    Es hatte einen Ausdruck auf seinem beinahe menschlichen Gesicht. Einen Ausdruck von Schmerz und Qual. Es zeigte mit einem langen, dornenbewehrten Finger auf ihn.
    „Du wirst dich nicht an mich erinnern“, sagte es, und seine Stimme war so gleichmäßig und schwer wie eine Computerstimme.
    „Okay, geht klar“, sagte Owen und gestatte der Bewusstlosigkeit, ihn einzuhüllen.

FÜNFZEHN

    „Hey, mir geht es gut, wirklich“, sagte James.
    „Nein, das tut es nicht.“
    „Owen, wirklich, ich …“
    „Bin ich hier der Arzt?“, fragte Owen. „Bin ich das?“
    „Du erinnerst uns oft genug daran.“
    „Dann sollte ich es wohl wissen, oder?“, antwortete Owen gewitzt. „Und weißt du, was auch stimmt? Man muss kein Arzt sein – wie ich –, um zu sehen, dass es dir nicht im Geringsten gut geht. Keinem von uns geht es gut. Wir sind gerade alle verdammt nochmal durch den Wolf gedreht worden. Auf eine der übelsten Weisen, an die ich mich erinnern kann, seit ich diesen verdammten Job angetreten habe. Also sitz still, sei ruhig und lass mich meine Arbeit machen.“
    Es war acht Uhr abends. Zwei Stunden zuvor war ein heftiger Sturm vom Bristolkanal übers Inland hinweggefegt. Das war jetzt schon an zwei aufeinanderfolgenden Tagen so gewesen. Der Mermaid Quay hoch über ihren Köpfen war leer. Strömender Regen prasselte auf die Gehwege der Docks, deren Planken im Lampenlicht feucht glänzten.
    „Wie geht es den anderen?“, fragte James, während Owen ihn mit der gesamten Instrumentenauswahl des medizinischen Bereichs untersuchte.
    „Soweit ich das beurteilen kann, sind wir kaputt, erschöpft und traumatisiert“, sagte Owen. „Und wir können verdammt dankbar sein, dass das alles ist. Ich habe nichts … Ernsthafteres gefunden. Aber ich werde alle jeden Tag untersuchen. So lange, bis ich sicher bin, dass es keine bleibenden Schäden gibt.“
    James nickte. Man hatte ihm erzählt, dass er, Owen und Ianto bewusstlos geworden waren und dass es bei ihm am längsten angehalten hatte. Gwen war kurz davor gewesen, ihnen im Reich der Träume Gesellschaft zu leisten, aber ihr war es gerade noch gelungen, sich zusammenreißen. Jack und Toshiko hatten nicht viel von ihren Erlebnissen berichtet. Wahrscheinlich hatten sie am wenigsten unter dem Einfluss des Amoks gelitten, da sie dort, wo auch immer sie gewesen sein mochten, in gewissem Maße abgeschirmt waren.
    Gwen ging in den medizinischen Bereich. Ihr Gesicht war von Müdigkeit gezeichnet, und sie hatte dunkle Schatten unter den Augen. Ganz unverfroren ging sie zu James hinüber und küsste ihn.
    „Ich bin der Arzt“, grummelte Owen. „Ich bin derjenige, der die Patienten gesundküsst.“
    „Jack erwartet uns in zehn Minuten im Besprechungsraum“, sagte Gwen.
    „Okay“, murmelte James.
    „Uns alle“, erläuterte Gwen.
    Owen nickte.
    Sie stieg die Stufen zu Jacks Büro empor. Er saß an seinem Schreibtisch und reinigte seinen Revolver.
    „Hi, komm rein“, sagte er.
    Sie ging hinein und setzte sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
    „Gibt es etwas Neues?“, fragte er.
    „Nein“, sagte sie. „Das heißt doch, eine Sache. Es gibt Berichte über öffentliche Unruhen an diesem Nachmittag. Ungefähr zur selben Zeit, zu der wir bis zum Hals im Schlamassel steckten.“
    „Wo?“
    „Genau dort, wo wir am letzten Donnerstagabend waren. Wo wir das verdammte Ding überhaupt erst aufgelesen haben. Es gab ein paar Kämpfe, einen Mini-Aufstand. Ein paar Autos wurden angezündet, ein paar Fenster eingeschlagen.“
    „Und woher weißt du das?“
    „Ich habe das Polizeisystem überprüft. Die ganze Sache war genauso schnell vorüber, wie sie

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