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Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Titel: Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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versteckte. Vor dem Kauf des Begleitbuchs hatte Toshiko bereits scherzhaft den Reiseführer gegeben. Die Tore, stellte sie fest, wurden „extra aus den Karpaten importiert“, und die Nebengebäude westlich des Haupthauses dienten als Unterkunft für „das reinrassige Killerdackelrudel der Cosley-Familie“. Das Haus und die Grundstücke waren heute in der Obhut von Cadw, der Behörde für Denkmalspflege. Der letzte Cosley-Nachfahre hatte alles dem walisischen Staat vermacht, bevor er „1957 dem Überdruss der Leichtigkeit seines feinen Aristokratendaseins erlag“.
    „Bring mich nicht zum Lachen. Mir ist nicht nach Lachen zumute“, sagte Gwen und lachte trotzdem, als sie aus dem Auto stieg.
    Viel witziger war die Tatsache, dass das Handbuch, kaum dass sie es gekauft hatte, so ziemlich jede von Toshikos Erfindungen bestätigte. Die Tore mochten nicht wirklich aus den Karpaten stammen, und die Dackel waren eigentlich Beagle, aber ansonsten war sie der Wahrheit schon sehr nah gekommen. Der letzte Cosley-Nachfahre, William Peignton Cosley, hatte Cosley Hall nach seinem Tod durch einen Schlaganfall im Jahr 1964 der Obhut der Krone anvertraut.
    Der Eintritt zum Haus und zu den Grundstücken war frei, eine Spende wurde aber erbeten. Sie fragten eine junge, blonde Studentin mit einem Nasenpiercing, die an der Kasse saß, ob es irgendwelche Papiere oder schriftlichen Aufzeichnungen aus der Zeit des Colonels gäbe. Das Mädchen sagte, sie wüsste nicht, ob so etwas in der Ausstellung oder zur Ansicht zur Verfügung stünde. Es gäbe zwar so einige Bücher in der Bibliothek, aber die meisten wären zwischen 1920 und 1930 datiert, als der letzte Cosley, William, eine Sammlung geologischer Arbeiten angelegt hatte.
    Gwen und Toshiko sahen sich ein oder zwei Stunden lang überall um. Immer wenn sie außerhalb der Sichtweite der anderen Besucher, Führer oder Reisegruppen waren, nahm Gwen heimlich einen tragbaren Scanner aus ihrer Manteltasche und schwenkte ihn ohne Ergebnis umher.
    Schließlich standen sie im detailgetreu eingerichteten Esszimmer und starrten auf das feine Service, die Kristallgläser und das Tafelsilber für vierzig Gäste, die niemals zum Essen erscheinen würden. Die Stimme des Touristenführers erschallte im Korridor hinter ihnen. Eine Tür fiel irgendwo ins Schloss.
    „Ich fühle mich irgendwie blöd“, sagte Gwen. „Jack sagte, dass das ein Reinfall werden würde, und er hatte recht. Natürlich. Ich weiß nicht, was ich mir von dieser Aktion erhofft habe. Überleg mal wie gründlich er das Gelände schon abgesucht haben muss.“
    „Einen Versuch war es wert“, sagte Toshiko. „Deine Logik war fehlerfrei.“
    Sie machten sich auf den Weg zurück nach draußen und blieben noch ein letztes Mal vor Colonel Joseph Peignton Cosley stehen.
    Gwen starrte dem Porträt direkt in die Augen. „Was hast du gewusst? Was hat man dir erzählt? Wo kam es her? Wer hat es dir gegeben? Wofür zum Teufel hast du es gehalten?“
    „Warum sprichst du mit einem Gemälde?“, fragte Toshiko lächelnd.
    „Wer weiß? Vielleicht damit ich mich besser fühle. Komm schon.“
    Sie gingen durch den Empfangsbereich zurück, vorbei an den Postkarten, den Büchern über Könige und Königinnen und den Souvenir-Bleistiftanspitzern, als plötzlich die blonde Studentin mit dem Nasenring von der Kasse aus nach ihnen rief.
    „Oh, da sind Sie ja“, sagte sie. „Ich dachte, Sie wären schon gegangen. Ich habe Mr Beavan von Ihnen erzählt. Von den Fragen, die Sie gestellt haben, meine ich. Warten Sie bitte einen Moment.“
    Das Mädchen nahm ein Funkgerät in die Hand. „Mr Beavan? Ja, nein, sie sind noch hier. Am Empfang. Okay, klasse.“
    Sie legte das Walkie-Talkie wieder weg. „Er wird gleich hier sein“, sagte sie.
    Mr Beavan erschien etwa fünf Minuten später. Er war ein kleiner, gepflegter, grauhaariger Mann mit eingefallenen Wangen und großen Tränensäcken unter den Augen, die ihm ein wenig das Aussehen eines Spitzhörnchens verliehen. Er trug den Pullover eines Touristenführers der Denkmalsbehörde.
    Er stellte sich als Personalleiter von Cosley Hall vor. Das war er schon seit 1987. Er wusste ein oder zwei Dinge über das Haus.
    „Ellie hat mir gesagt, Sie hätten nach den Familienaufzeichnungen gefragt. Papiere, Tagebücher, so was in der Art, richtig?“
    „Insbesondere den Colonel betreffend“, antwortete Toshiko.
    „Sie sind am alten Joe interessiert? Er war ein ziemlich interessanter Bursche. Indien, Ferner

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