Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)
gab ein gleichmäßiges tiefes Rasseln von sich, das gelegentlich von einem klackernden Surren gekrönt wurde.
Sie ging durch die Küche, fand allein durch tasten den Ausschalter und legte ihn um. Das Gemurmel der Lüftung erstarb.
Dann spürte sie wieder einen Luftzug im Gesicht.
Shiznay schaute sich um und sah, dass die Hintertür einen Spaltbreit offen stand.
Während sie hinüberging, um sie zu schließen, schimpfte sie leise vor sich hin. Ihr Vater würde wütend auf denjenigen sein, der zugesperrt hatte. Die Lüftung anzulassen, war eine Sache, aber nicht vernünftig abzuschließen? Jeder könnte hereinkommen und …
Shiznay erstarrte. Es lief ihr eiskalt den Rücken herunter.
Doch dann musste sie plötzlich lächeln. Sie hatte es tatsächlich geschafft, sich selbst zu erschrecken, indem sie sich die Folgen einer nicht verriegelten Tür vorstellte. Wie albern. Shiznay schüttelte den Kopf und schickte sich an, die Küche zu verlassen.
Auf einmal hörte sie ein leises Geräusch.
Wieder blieb sie stocksteif stehen und wieder lief es ihr eiskalt den Rücken herunter.
Es war nur ein leises Geräusch wie von einer Maus. Sie lauschte und wünschte sich fast, es noch einmal zu hören, aber sie vernahm lediglich das dumpfe Pochen ihres eigenen Pulsschlags in den Ohren.
Nichts. Nein, nicht nichts. Da! Da war das Geräusch wieder.
So leise wie möglich nahm sie die schwerste Pfanne, die sie finden konnte und hielt sie wie einen Tennisschläger fest umklammert. Sie dachte an das Gestell mit den Küchenmessern an der anderen Wand, aber es war zu weit entfernt. Außerdem gefiel ihr der Gedanke nicht, jemanden zu erstechen, ob sie nun verängstigt war oder nicht. Nicht einmal einen Einbrecher, Vergewaltiger, ausgebrochenen Irren …
Ihm andererseits eins über den Schädel zu hauen, das würde sie bestimmt hinbekommen, glaubte sie.
Sie lauschte, und als das Geräusch noch einmal ertönte, stellte sie fest, dass es aus der Speisekammer hinter ihr kam. Die Tür zur Speisekammer stand ebenfalls ein wenig offen.
Shiznay fragte sich, ob sie um Hilfe rufen sollte. Sie war sich jedoch ziemlich sicher, dass es eine Weile dauern würde, bis jemand aufgewacht und die Treppe heruntergekommen war, daher musste sie sich fürs Erste ohnehin selbst mit der Sache auseinandersetzen.
Die Pfanne zu einem kräftigen ersten Aufschlag erhoben, schlich sie zur Speisekammertür. Sie legte eine Hand auf den Griff. Eins, zwei …
Sie öffnete die Tür. Zunächst konnte sie nichts sehen. Es war stockdunkel, eine düstere Höhle gefüllt mit Säcken voller Gemüse und gestapelten Dosen in Gastronomiegröße.
Dann sah sie die Gestalt, keuchte und schwang ihre improvisierte Waffe nach oben.
Sie zögerte.
„Ach du meine Güte …“, flüsterte sie.
Mr Dine saß mit dem Rücken zur Wand auf dem Boden. Was von seiner Kleidung übrig war, baumelte in zerrissenen Fetzen an ihm herab. Sein Kopf hing schlaff nach unten, genau wie seine Arme.
„Was machen Sie hier? Was machen Sie hier drin?“, zischte sie und trat ein paar Schritte vor.
Er regte sich und wandte ihr langsam den Kopf zu, um sie anzuschauen.
„Wie sind Sie hier reingekommen? Sie sollten nicht hier sein! Sie sollten wirklich nicht hier sein!“
„Sie … sagten …“, flüsterte er.
„Was?“
Es war schwer, ihn zu verstehen, so entfernt klang seine Stimme. War er betrunken? Geistesabwesend? War er überfallen worden oder so was? Shiznay senkte die Pfanne.
„Sie … sagten …“, wiederholte er.
„Was meinen Sie?“
„Sie sagten: ,Kommen Sie wieder, wann immer Sie möchten‘“, flüsterte Mr Dine.
„Nun, ich …“ Shiznay hielt inne. Sie dachte scharf nach. „Hören Sie, so hatte ich das nicht gemeint. Ich habe nicht gemeint … Mein Vater würde durchdrehen, wenn er wüsste, dass Sie hier eingebrochen sind und …“ Sie hockte sich neben ihn. „Mr Dine?“
Er antwortete nicht.
„Geht es Ihnen gut?“
Er öffnete die Augen und nickte in Richtung der Pfanne, die sie festhielt. „Wofür ist das denn?“
„Um Ihnen damit auf den Kopf zu schlagen. Man bricht nicht einfach so in fremde Häuser ein.“ Shiznay musste plötzlich lachen. Wenn man sein früheres Verhalten bedachte, zählte unerlaubtes Eindringen zweifellos zu den eigentümlichen Dingen, die Mr Dine ohne Weiteres tun würde.
„Geht es Ihnen gut?“, fragte sie erneut. „Was ist mit Ihnen passiert?“
„Ich bin abgestürzt“, sagte er müde.
„Das haben Sie schon einmal gesagt. Hat
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